Liechtenstein
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Fürstentum Liechtenstein | |||||
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Wahlspruch: de facto «Für Gott, Fürst und Vaterland» | |||||
Amtssprache(n) | Deutsch | ||||
Regierungssitz | Vaduz | ||||
Staats- und Regierungsform |
konstitutionelle Monarchie | ||||
Staatsreligion | Katholizismus | ||||
Währung | 1 Schweizer Franken (CHF) = 100 Rappen | ||||
Gründung | 23. Januar 1719 | ||||
Unabhängigkeit | 12. Juli 1806 (Aufnahme in den Rheinbund) | ||||
Nationalhymne | Oben am jungen Rhein | ||||
Nationalfeiertag | 15. August | ||||
Zeitzone | UTC+1 MEZ UTC+2 MESZ (März bis Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | FL | ||||
ISO 3166 | LI, LIE, 438 | ||||
Top-Level-Domain | .li | ||||
Telefonvorwahl | +423 | ||||
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Liechtenstein [ˈlɪçtn̩ˌʃtaɪ̯n] (amtlich Fürstentum Liechtenstein) ist ein Fürstentum und Binnenstaat in Mitteleuropa. Der Hauptort Liechtensteins ist Vaduz.
Geografie
Der Binnenstaat Liechtenstein ist zwischen der Schweiz und Österreich gelegen. Im Osten grenzt Liechtenstein an das österreichische Bundesland Vorarlberg, im Süden an den Schweizer Kanton Graubünden und im Westen an den Schweizer Kantonen St. Gallen. Der Verlauf des Flusses Rhein bildet im Westen die Grenze zur Schweiz. Liechtenstein liegt in den Alpen, die südliche und östliche Staatsgrenze Liechtenstein ist vom Alpen-Hochgebirge, dem Rätikon, geprägt. Die Grenze zu Österreich verläuft grösstenteils auf einem Gebirgsgrat. Der Binnenstaat Liechtenstein ist ausschliesslich von Binnenstaaten umgeben.
Rund die Hälfte des Staatsgebietes liegt im Gebirge der Zentralalpen. Die höchste Erhebung ist der Grauspitz mit 2599 m ü.M.[2] Der Rhein bildet auf einer Länge von Rund 27 km die Grenze zur Schweiz. Er ist zugleich wichtig für die Wasserversorgung Liechtensteins. Der Wildwasserfluss Samina ist mit 10 Kilometern der zweitlängste Fluss Liechtensteins.
Geschichte
Das Fürstentum Liechtenstein gehörte dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation an. Mit der Niederlegung der Reichskrone am 6. August 1806 durch Kaiser Franz II. (1768–1835) erlosch das Reich. 1806 wurde auf Initiative Napoleons (1769–1821) in Paris der Rheinbund als Konföderation deutscher Staaten gegründet. Liechtenstein war Mitglied des Rheinbundes. Dieser wurde 1813 aufgelöst. Im Jahr 1815 vereinigten sich die «souveränen Fürsten und freien Städte Deutschlands» zum Deutschen Bund. Dieser Bund existierte von 1815 bis 1866. Nach Auflösung des Bundes besteht Liechtenstein als unabhängiges Fürstentum fort. Bis 1919 lehnte sich das Fürstentum wegen Verbindungen der Landesfürsten zur Habsburgermonarchie an Österreich an. Seit 1923 ist das Fürstentum über einen Zollvertrag verwaltungsmässig und wirtschaftlich eng mit der angrenzenden Schweiz verbunden. 1978 trat Liechtenstein dem Europarat bei.
Die Regierungschefs von Liechtenstein von 1921 bis 2021 waren Josef Ospelt (1881–1962), Gustav Schädler (1883–1961), Josef Hoop (1895–1959), Alexander Frick (1910–1991), Gerard Batliner (1928–2008), Alfred Hilbe (1928–2011), Walter Kieber (1931–2014), Hans Brunhart (* 1945), Markus Büchel (1959–2013), Mario Frick (* 1965), Otmar Hasler (* 1953), Klaus Tschütscher (* 1967) und Adrian Hasler (* 1964).
Fürst und Staatsoberhaupt Liechtensteins wurde 1989 Fürst Hans-Adam II. (* 1945). Unter seiner Führung trat Liechtenstein 1990 den Vereinten Nationen und 1995 dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bei. 2004 wurde sein Sohn Alois von und zu Liechtenstein (* 1968) amtsausführender Stellvertreter des Fürsten. 2021 übernahm Daniel Risch der Vaterländischen Union (VU) das Amt des Regierungschefs von Liechtenstein. Die Landtagswahl am 9. Februar 2025 gewann erneut die VU mit 38,3 % vor der Fortschrittlichen Bürgerpartei in Liechtenstein (FBP) mit 27,5 % der Stimmen.[3] Landtagspräsident Albert Frick und Regierungschef Daniel Risch stellten sich nicht zur Wiederwahl.
Verwaltungsgliederung
Liechtenstein ist in zwei Wahlkreise und elf Gemeinden unterteilt.

Literatur
- 1996: Handbuch der historischen Stätten Schweiz und Liechtenstein, Volker Reinhardt, Kröner, ISBN 978-3520280015
- 2007: Wirtschaftswunder Liechtenstein: Die rasche Modernisierung einer kleinen Volkswirtschaft im 20. Jahrhundert, Christoph M Merki, 342 Seiten, Chronos, ISBN 978-3034008839
- 2013: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein Taschenbuch, Chronos, ISBN 978-3034011167
- 2015: Das Fürstentum Liechtenstein in den Internationalen Beziehungen: Rollenverständnisse und Strategien, Robert Haas, 112 Seiten, Diplomica Verlag, ISBN 978-3959348836
- 2015: Liechtenstein - Geschichte & Gegenwart, David Beattie, 568 Seiten, van Eck Verlag, 2. Auflage, ISBN 978-3905881226
Weblinks
- https://www.liechtenstein.li/ Website des Fürstentums Liechtenstein
- https://www.fuerstenhaus.li/de/ Website des Fürstenhaus
- https://www.regierung.li/ Regierung des Fürstentums Liechtenstein
- https://www.landtag.li/ Website des Landtags des Fürstentums Liechtenstein
- https://www.tourismus.li/ Liechtenstein Tourismus
- Liechtenstein beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland
- Liechtenstein beim Statistischen Bundesamt (Destatis)
- Ulrike Mayr, Arthur Brunhart: Liechtenstein im Historischen Lexikon der Schweiz
- Liechtenstein im The World Factbook der CIA
- Iten-Online - Klimadiagramm Liechtenstein / Vaduz
- Liechtenstein bei City Population
- Liechtenstein bei Wikimedia Commons
- Liechtenstein in Wikivoyage