Cornelia Wilhelm (Historikerin)

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Cornelia Wilhelm (* 1964) ist eine deutsche Historikerin, Autorin und Hochschullehrerin.

Werdegang

Ihre Inauguraldissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hatte das Thema "Bewegung oder Verein? : nationalsozialistische Volkstumspolitik in den USA". Diese wurde im Wintersemester 1993/94 eingereicht und angenommen. Ihre Entstehung und Archivrecherchen in den USA wurden durch Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), des Deutschen Historischen Institutes (DHI) in Washington, D.C. und der Franklin D. Roosevelt-Bibliothek in New York City unterstützt. Das Institut für Zeitgeschichte in München übernahm den größten Teil der Finanzierung. Ihr Doktorvater Wolfgang Zorn (1922–2004) beendete mit dieser Promotion seine Tätigkeit an der LMU.[1]

Cornelia Wilhelm beschäftigt sich in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn primär mit transnationalen Fragen der deutschen, amerikanischen und jüdischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.[2]

Ihr Werk Deutsche Juden in Amerika : bürgerliches Selbstbewusstsein und jüdische Identität in den Orden B'nai B'rith und Treue Schwestern (2007) wurde von Alan Nothnagle und Sarah Wobick in die englische Sprache übersetzt und als The independent orders of B'nai B'rith and True Sisters : pioneers of a new Jewish identity, 1843 - 1914 im Jahr 2011 veröffentlicht. Es hat die deutsch-jüdischen Masseneinwanderung in die USA nach 1830, in dem die beiden an das Logenwesen angelehnten jüdischen Orden „B’nai B’rith“ und „Treue Schwestern“ eine zentrale Rolle spielen, zum Thema.[3]

Im Jahr 2006 war Cornelia Wilhelm Gastprofessorin für aussereuropäische Geschichte an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Sie forschte und lehrte von 2006 bis 2009 an der Rutgers University in New Brunswick in New Jersey als Visiting Professor. Von 2010 bis 2016 unterrichtete sie als DAAD Visiting Professor für Deutsche und Jüdische Geschichte an der Emory University in Atlanta.[4] Sie ist die Repräsentantin der LMU in den USA. Ihre Aufgabe ist es, etwa durch Veranstaltungen zwischen der LMU und ausgewählten US-Universitäten Kontakte und Zusammenarbeit zu stärken und deutsche wie US-Forscher über transatlantische Fördermöglichkeiten zu informieren.[5] Sie arbeitet weiterhin als Privatdozentin am Historischen Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München.[2]

In der 92-minütigen US-amerikanischen Dokumentation "Nazi America: A Secret History" (2000) ist Cornelia Wilhelm als Historikerin zu sehen.[6][7]

Werke (Auswahl)

  • 1998: Bewegung oder Verein? : nationalsozialistische Volkstumspolitik in den USA, 329 Seiten, Steiner Verlag, Stuttgart, ISBN 3-515-06805-8
  • 2007: Deutsche Juden in Amerika : bürgerliches Selbstbewusstsein und jüdische Identität in den Orden B'nai B'rith und Treue Schwestern, 1843 - 1914, 372 Seiten, Franz Steiner Verlag, ISBN 978-3-515-08550-2
  • 2008: German Jews in the United States : a guide to archival collections, 204 Seiten, German Historical Institute, Washington, D.C.
  • 2011: The independent orders of B'nai B'rith and True Sisters : pioneers of a new Jewish identity, 1843 - 1914, 361 Seiten, Wayne State University Press, Detroit, ISBN 978-0-8143-3403-4

Weblinks

Quellen