Philippinen

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Republik der Philippinen
Republika ng Pilipinas (Filipino)
Republic of the Philippines (Englisch)
Wahlspruch:
Maka-Diyos, Maka-Tao, Makakalikasan at Makabansa
(„Für Gott, die Menschen, die Natur und das Land“)
Amtssprache(n) Filipino (National- und Amtssprache),
Englisch (Amtssprache)
Hauptstadt Manila
Staats- und
Regierungsform
präsidentielle Republik
Währung 1 Philippinischer Peso (PHP) = 100 Centavos/Sentimos
Unabhängigkeit 12. Juni 1898 (von Spanien)
4. Juli 1946 (von den Vereinigten Staaten)
Nationalhymne Lupang Hinirang („Auserwähltes Land“)
Nationalfeiertag 12. Juni
Zeitzone UTC+8
Kfz-Kennzeichen RP
ISO 3166 PH, PHL, 608
Top-Level-Domain .ph
Telefonvorwahl +63

Die Philippinen (amtlich Republik der Philippinen, filipino Republika ng Pilipinas [ˌpɪlɪˈpinɐs], englisch Republic of the Philippines) sind ein Staat und Archipel im westlichen Pazifischen Ozean und gehören zu Südostasien. Die Hauptstadt der Philippinen ist Manila. Über 80% der Bevölkerung der Philippinen sind katholischen Glaubens.[1] Damit sind die Philippinen neben Osttimor (Timor-Leste) der einzige asiatische Staat mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Der spanische Entdecker Ruy López de Villalobos (um 1500–1544) benannte die Insel nach dem spanischen späteren Monarchen Philipp II. von Spanien (1527–1598). Die Philippinen sind seit 1945 Mitglied der Vereinten Nationen und ist Mitglied des Verbandes Südostasiatischer Nationen (ASEAN).

Geografie

Die Philippinen liegen im westlichen Pazifischen Ozean. Mit 7.641 Inseln[2] bilden sie nach Indonesien, Madagaskar, Papua-Neuguinea und Japan den fünftgrößten Inselstaat der Welt. Die meisten Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Von den 37 Vulkanen in den Philippinen sind 18 als aktive Vulkane gelistet.[3] Nach der Zählung im Februar 2016 sind etwa 2.000 Inseln bewohnt und namentlich erwähnt.[4]

Geschichte

Im Jahr 1565 beanspruchte Spanien die Philippinen als ihre Kolonie und gliederten es dem Vizekönigreich Neuspanien an. Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) kam es 1762 zur Britischen Invasion der Philippinen durch das Königreich Großbritannien. Sie dauerte bis 1764 an. Der philippinische römisch-katholische Priester Pedro Pelaez (1812–1863) setzte sich für Reformen in der spanischen Kolonie ein. Im frühen 19. Jahrhundert änderte sich die wirtschaftliche und politische Situation. Mexiko wurde unabhängig, so dass die Philippinen nicht mehr zu Neuspanien gehörten und zum ersten Mal direkt von Spanien aus verwaltet wurden.

1892 wurde der nationalistischer Geheimbund Katipunan von Andrés Bonifacio (1863–1897) gegründet. Von 1896 bis 1898 fand unter der Führung des Katipunan die Philippinische Revolution statt, die in den Spanisch-Amerikanischen Krieg überging. Im Verlauf der Revolution wurde im Juli 1897 die Republik von Biak-na-Bato ausgerufen. Noch Ende 1897 wurde die Republik mit der Unterzeichnung des Vertrages von Biak-na-Bato zwischen der philippinischen und der spanischen Partei wieder aufgelöst[5] Der Spanisch-Amerikanische Krieg von 1898 endete mit der Inbesitznahme Kubas, Puerto Ricos, Guams und der Philippinen durch die Vereinigten Staaten. Für Spanien bedeutende das den Verlust seiner letzten überseeischen Kolonien. Im Philippinisch-Amerikanischen Krieg kämpte die philippinischen Unabhängigkeitsbewegung von 1899 bis 1902 gegen die neue Kolonialmacht der Vereinigten Staaten. Den US-amerikanischen Truppen gelang in einer Reihe von Feldzügen die Unterwerfung der meisten Inseln des philippinischen Archipels und die Errichtung einer Kolonialherrschaft. Die Kolonialherrschaft dauerte bis zur japanischen Besetzung der Inseln im Zweiten Weltkrieg an. 1946 wurden die Philippinen von den Vereinigten Staaten offiziell in die Unabhängigkeit entlassen. Die Vereinigten Staaten behielten noch für einige Jahrzehnte lang wirtschaftliche Sonderrechte und militärische Stützpunkte auf den Philippinen.

Ferdinand Marcos (1917–1989) war von 1965 bis 1986 gewählter Präsident und später unter Kriegsrecht Diktator der Philippinen. Er liess zehntausende Menschen wie Oppositionelle, Studenten, Journalisten und Gewerkschafter in Militärlagern inhaftieren, schloss den Kongress und entmachtete weite Teile der alten Elite. 1981 wurde das Kriegsrecht aufgehoben. Nach vorgezogenen Neuwahlen 1986 folgten tagelange Protesten hunderttausender Menschen. Die sogenannte EDSA-Revolution führte im Februar 1986 zum Sturz des Diktators Ferdinand Marcos. Corazon Aquino wurde am 25. Februar 1986 als erste Präsidentin der Philippinen vereidigt und behielt dieses Amt bis 1992 inne.

2016 wurde Rodrigo Duterte (* 1945) (genannt „Digong“) zum Präsidenten gewählt. Da die philippinische Verfassung eine zweite Amtszeit eines Präsidenten verbietet, konnte Rodrigo Duterte seine Amtszeit nicht verlängern. Am 2. Oktober 2021 teilte er mit, dass er auch nicht als Vizepräsident kandidieren wolle und kündigte seinen Rückzug aus der Politik an.[6] Die Präsidentenwahl im Mai 2022 gewann Ferdinand Marcos Jr. (* 1957) (genannt „Bongbong“), der Sohn von Ferdinand Marcos und Imelda Marcos (* 1929), die ebenfalls politisch aktiv war.[7] Sara Duterte (* 1976), Tochter von Rodrigo Duterte, wurde zur Vizepräsidentin gewählt.[8]

Verwaltungsgliederung

Die Philippinen sind in 81 Provinzen gegliedert. Diese wiederum sind in 17 Regionen gruppiert.

Provinz Hauptstadt Region
Abra Bangued CAR
Agusan del Norte Cabadbaran City XIII
Agusan del Sur Prosperidad XIII
Aklan Kalibo VI
Albay Legazpi City V
Antique San Jose VI
Apayao Kabugao CAR
Aurora Baler III
Basilan Isabela City ARMM
Bataan Balanga III
Batanes Basco II
Batangas Batangas City IV-A
Benguet La Trinidad CAR
Biliran Naval VIII
Bohol Tagbilaran VII
Bukidnon Malaybalay City X
Bulacan Malolos City III
Cagayan Tuguegarao City II
Camarines Norte Daet V
Camarines Sur Pili V
Camiguin Mambajao X
Capiz Roxas City VI
Catanduanes Virac V
Cavite Trece Martires City IV-A
Cebu Cebu City VII
Cotabato Kidapawan City XII
Davao del Norte Tagum City XI
Davao del Sur Digos City XI
Davao de Oro Nabunturan XI
Davao Occidental Malita XI
Davao Oriental Mati City XI
Dinagat Islands San Jose XIII
Eastern Samar Borongan City VIII
Guimaras Jordan VI
Ifugao Lagawe CAR
Ilocos Norte Laoag City Ilocos-Region
Ilocos Sur Vigan City Ilocos-Region
Iloilo Iloilo City VI
Isabela Ilagan II
Kalinga Tabuk City CAR
La Union San Fernando City Ilocos-Region
Laguna Santa Cruz IV-A
Lanao del Norte Tubod X
Lanao del Sur Marawi City ARMM
Leyte Tacloban City VIII
Maguindanao Shariff Aguak ARMM
Marinduque Boac IV-B
Masbate Masbate City V
Metro Manila Manila
(Bezirkszentrum)
NCR
Misamis Occidental Oroquieta City X
Misamis Oriental Cagayan de Oro X
Mountain Province Bontoc CAR
Negros Occidental Bacolod City VI
Negros Oriental Dumaguete City VII
Northern Samar Catarman VIII
Nueva Ecija Palayan City III
Nueva Vizcaya Bayombong II
Occidental Mindoro Mamburao IV-B
Oriental Mindoro Calapan City IV-B
Palawan Puerto Princesa VI
Pampanga San Fernando III
Pangasinan Lingayen Ilocos-Region
Quezon Lucena City IV-A
Quirino Cabarroguis II
Rizal Antipolo City IV-A
Romblon Romblon IV-B
Samar Catbalogan City VIII
Sarangani Alabel XII
Siquijor Siquijor VII
Sorsogon Sorsogon City V
South Cotabato Koronadal City XII
Southern Leyte Maasin City VIII
Sultan Kudarat Isulan XII
Sulu Jolo ARMM
Surigao del Norte Surigao City XIII
Surigao del Sur Tandag City XIII
Tarlac Tarlac City III
Tawi-Tawi Panglima Sugala ARMM
Zambales Iba III
Zamboanga del Norte Dipolog City IX
Zamboanga del Sur Pagadian City IX
Zamboanga Sibugay Ipil IX
Philippinische Provinzen

Literatur

  • 1981: Die Philippinen - Geschichte und Gegenwart, Bernd Sander, Berlin, VEB deutscher Verlag der Wissenschaften
  • 1997: Die Philippinen: Kontinuität und Wandel, Gisela M Reiterer, 400 Seiten, Sonderzahl, ISBN 978-3854491125
  • 2009: Die Philippinen: Einblicke in Natur, Kultur, Geschichte und Gesellschaft, Wolfgang Bethge, 316 Seiten, Shaker Media, ISBN 978-3868581966
  • 2012: Streiflichter von den Philippinen: Vom Palmendieb, dem Sauersack und Padre Damaso, Wolfgang Bethge, 294 Seiten, Shaker Media, ISBN 978-3868587449
  • 2012: Handbuch Philippinen: Gesellschaft - Politik - Wirtschaft - Kultur, Niklas Reese, Rainer Werning, 500 Seiten, Horlemann, 4. Auflage, ISBN 978-3895023392

Weblinks

Quellen