Schweden

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Königreich Schweden
Konungariket Sverige
Amtssprache(n) Schwedisch
regional: Finnisch, Meänkieli, Samisch
und anerkannte Minderheitssprachen
Hauptstadt Stockholm
Staats- und
Regierungsform
parlamentarische Monarchie
Währung 1 Schwedische Krone (SEK)
= 100 Öre
Gründung – vereintes schwedisches Königreich Anfang des 12. Jahrhunderts
– 1397–1523: Teil der Kalmarer Union
– 1814–1905: Teil der Union zwischen Schweden und Norwegen
Nationalhymne Du gamla, Du fria
(„Du alter, Du freier“)
Nationalfeiertag 6. Juni (Svenska flaggans dag)
Zeitzone UTC+1 MEZ
UTC+2 MESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen S
ISO 3166 SE, SWE, 752
Top-Level-Domain .se
Telefonvorwahl +46

Schweden (Vollform Königreich Schweden, schwedisch Audio-Datei / Hörbeispiel Konungariket Sverigei oder einfach Sverige Zum Anhören anklicken [ˈsværjɛ]) ist ein Staat in Nordeuropa. Die parlamentarische Erbmonarchie ist zwischen Norwegen und Finnland auf dem östlichen Teil der skandinavischen Halbinsel gelegen und umfasst zudem noch die Inseln Gotland und Öland. Das Land ist Mitglied der Europäischen Union (EU). Schweden, das nach Fläche drittgrößte Land der EU hat etwa 9,6 Millionen Einwohner (Stand: November 2013).[1]´Die Hauptstadt ist Stockholm.

Geschichte

1946 wurde Schweden Mitglied der Vereinten Nationen. Am 15. September 1973 wurde Carl XVI. Gustaf (* 1946) nach dem Tod von Gustav VI. Adolf (1882–1973) der König von Schweden. Seit 1995 gehört Schweden der Europäischen Union an. Erst seit 2005 ist der Nationalfeiertag am 6. Juni (Svenska flaggans dag) ein gesetzlicher Feiertag. Fredrik Reinfeldt (* 1965) der konservativen Moderata samlingspartiet (M) war von Oktober 2006 bis Oktober 2014 der Ministerpräsident von Schweden. Sein Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten wurde am 3. Oktober 2014 Stefan Löfven (* 1957) der sozialdemokratischen Sveriges socialdemokratiska arbetareparti (SAP).

Am 9. September 2018 fanden Wahlen zum Schwedischen Reichstag statt. Die sozialdemokratische SAP blieb mit 28,4 % die deutlich stärkste Partei, erzielte aber auch ihr schlechtestes Ergebnis seit der Wahl zum Reichstag 1908. Die konservative Moderata samlingspartiet erzielten 19,8 %, die rechtspopulistischen Sverigedemokraterna (SD) 17,6 %. Damit ist das Wahlergebnis für Schweden eine Zäsur, seit dem Zweiten Weltkrieg wurde Schweden traditionell von einem linken oder rechten Block regiert. Denn die schwedische Verfassung ermöglicht eine Minderheitsregierungen, gewählt ist die Regierung, die keine Mehrheit gegen sich hat.[2] Mitte 2021 forderte die bürgerliche Zentrumspartei eine Aufhebunf der bis dahin streng regulierte Mieten für Neubauten an, was eine Regierungskrise auslöste.[3] Nach einem Misstrauensantrag durch die rechtspopulistischen Schwedendemokraten verlor Ministerpräsident Stefan Löfven am 21. Juni 2021 das Misstrauensvotum und kündigte eine Woche später seinen Rücktritt an.[4] Parlamentspräsident Andreas Norlén schlug ihn daraufhin für das Amt des neuen Ministerpräsidenten vor[5] und Löfven wurde wiedergewählt. Die Linken und die Zentrumspartei stimmten durch Enthaltung indirekt für Löfven.[6] Am 4. November 2021 wurde Magdalena Andersson (* 1967) zu Löfvens Nachfolgerin als Parteivorsitzende gewählt.[7] Am 24. November 2021 wurde sie als erste Frau die Ministerpräsidentin von Schweden. Nach der am 11. September 2022 durchgeführten Parlamentswahl kündigte Andersson vor Verkündigung des offiziellen Endresultats am 14. September 2022 ihren Rücktritt als Ministerpräsidentin an. Die vier Parteien rechts der Mitte, die bürgerlichen Moderaten, die Christlichdemokraten, die Liberalen und die rechtsnationalen Schwedendemokraten erreichten mit 176 Sitzen eine Mehrheit. Das Lager aus Sozialdemokraten, Zentristen, Linkspartei und Grünen erreichte 173 Sitze.[8] Fünf Tage später bekam Ulf Kristersson (* 1963) als Vorsitzender der konservativen Moderaten von Parlamentspräsident Andreas Norlén den Auftrag zur Regierungsbildung.[9] Am 18. Oktober 2022 wurde Kristersson als Ministerpräsident vereidigt.

Während des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine stellten Schweden und Finnland zusammen im Mai 2022 einen Aufnahmeantrag in die NATO. Am 5. Juli 2022 wurden die Beitrittsprotokolle Schwedens und Finnlands zur NATO unterzeichnet.[10] Am 10. Juli 2023 gab die Türkei ab Vorabend des NATO-Gipfels in Litauen ihre monatelange Blockadehaltung zum Beitritt Schwedens in die NATO auf.[11] Am 26. Februar 2024 stimmte als letztes Land Ungarn für den Beitritt Schwedens zur NATO. Am 7. März 2024 trat dann Schweden als 32. Mitglied offiziell der NATO bei.[12]

Verwaltungsgliederung

Schwedens ist in 21 Provinzen (län) unterteilt. Diese lehnen sich teilweise an die historischen Provinzen (landskap) an, in die das Reich bis 1634 eingeteilt war.

Provinz Historische Provinz(en)
(landskap)
Residenzstadt
(residensstad)
ISO 3166-2
Code
SCB-
Code
Stockholms län Uppland, Södermanland Stockholm SE-AB 01
Uppsala län Uppland
(Gästrikland)
Uppsala SE-C 03
Södermanlands län Södermanland Nyköping SE-D 04
Östergötlands län Östergötland Linköping SE-E 05
Jönköpings län Småland
(Västergötland)
Jönköping SE-F 06
Kronobergs län Småland Växjö SE-G 07
Kalmar län Småland, Öland Kalmar SE-H 08
Gotlands län Gotland Visby SE-I 09
Blekinge län Blekinge Karlskrona SE-K 10
Skåne län Skåne Malmö SE-M 12
Hallands län Halland
(Småland, Västergötland)
Halmstad SE-N 13
Västra Götalands län Västergötland, Bohuslän, Dalsland
(Halland, Värmland)
Göteborg SE-O 14
Värmlands län Värmland
(Dalarna, Dalsland)
Karlstad SE-S 17
Örebro län Närke, Värmland, Västmanland
(Västergötland)
Örebro SE-T 18
Västmanlands län Västmanland
(Närke, Södermanland, Uppland)
Västerås SE-U 19
Dalarnas län Dalarna Falun SE-W 20
Gävleborgs län Gästrikland, Hälsingland
(Dalarna)
Gävle SE-X 21
Västernorrlands län Medelpad, Ångermanland
(Hälsingland, Jämtland)
Härnösand SE-Y 22
Jämtlands län Jämtland, Härjedalen
(Ångermanland, Dalarna,
Hälsingland, Lappland)
Östersund SE-Z 23
Västerbottens län Västerbotten, Lappland
(Ångermanland)
Umeå SE-AC 24
Norrbottens län Norrbotten, Lappland Luleå SE-BD 25

Literatur

  • Jörg-Peter Findeisen: Schweden. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2005, ISBN 3-7917-1561-5
  • Ralph Tuchtenhagen: Kleine Geschichte Schwedens. Verlag C. H. Beck, München 2008, ISBN 3-406-53618-2

Weblinks

Quellen