Georgien
Karte: 42_N 44_E |
Georgien | |||||
საქართველო | |||||
Sakartwelo | |||||
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Wahlspruch: ძალა ერთობაშია –dsala ertobaschia („Die Kraft liegt in der Einheit“) | |||||
Amtssprache(n) | Georgisch | ||||
Hauptstadt | Tiflis | ||||
Staatsform | parlamentarische Demokratie[1] | ||||
Regierungssystem | semipräsidentielles System | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident Giorgi Margwelaschwili | ||||
Regierungschef | Premierminister Mamuka Bachtadse | ||||
Währung | 1 Lari (GEL) = 100 Tetri | ||||
Unabhängigkeit | 26. Mai 1918 (Erklärung) 9. April 1991 (Wiedererlangung) | ||||
Nationalhymne | Tawisupleba („Freiheit“) | ||||
Nationalfeiertag | 26. Mai (1. georgische Unabhängigkeitserklärung vom 26. Mai 1918) | ||||
Zeitzone | UTC+4 | ||||
Kfz-Kennzeichen | GE | ||||
ISO 3166 | GE, GEO, 268 | ||||
Top-Level-Domain | .ge | ||||
Telefonvorwahl | +995 (für Abchasien: +7) | ||||
Georgien (georgisch საქართველო, Sakartwelo [sɑkʰɑrtʰvɛlɔ] ) ist ein eurasischer Staat an der Grenze zwischen Europa und Asien in Transkaukasien. Die Hauptstadt Georgiens ist Tiflis. Der parteilose Giorgi Margwelaschwili ist seit November 2013 der Präsident Georgiens. Giorgi Kwirikaschwili der Partei Georgischer Traum ist seit Dezember 2015 der Premierminister von Georgien.
Die an das Schwarze Meer grenzende Region Abchasien betrachtet sich unter der Bezeichnung Republik Abchasien als selbständigen Staat,[2] gilt jedoch völkerrechtlich als Autonome Republik Abchasien als Teil von Georgien. Die autonome Republik Adscharien ist ebenfalls ein Teil Georgiens.
Geografie
Georgien in Vorderasien grenzt im Norden und Osten an Russland, im Süden an Armenien und der Türkei sowie im Westen an das Schwarze Meer. Gebirge und Vorgebirge bedecken rund 87 Prozent des Landes. Im Norden liegt die Südabdachung des Großen Kaukasus, der größten Gebirgskette im Kaukasus. Der höchste Berg Georgiens ist der Schchara im Großen Kaukasus mit 5200 m.
Der längste Fluss im Kaukasus und Georgiens ist die 1364 km lange Kura.[3] Die Kura durchzieht Georgien vom Süden (Kleiner Kaukasus) nach Osten auf 351 Kilometer Länge. Weitere wichtige Flüsse sind der Alasani (351 km), der Rioni (327 km[4]) und der Enguri (213 km). Die Woronja-Kalksteinhöhle ist mit vermessenen 2191 Metern die tiefste Höhle der Welt.
Verwaltungsgliederung
Georgien gliedert sich in die neun Regionen Mingrelien und Oberswanetien, Gurien, Ratscha-Letschchumi und Niederswanetien, Imeretien, Samzche-Dschawachetien, Mzcheta-Mtianeti, Innerkartlien, Niederkartlien, Kachetien, die Hauptstadtregion Tiflis sowie die zwei autonomen Republiken Abchasien und Adscharien. Die Regionen und autonomen Republiken sind in insgesamt 67 Munizipalitäten (Rajone, Distrikte) und den sechs unabhängigen Städten Tiflis, Kutaissi, Rustawi, Poti, Batumi und Sochumi aufgeteilt.
Nr | Region | Hauptstadt | ISO 3166-2:GE |
---|---|---|---|
1 | Mingrelien und Oberswanetien | Sugdidi | GE-SZ |
2 | Gurien | Osurgeti | GE-GU |
3 | Ratscha-Letschchumi und Niederswanetien | Ambrolauri | GE-RL |
4 | Imeretien | Kutaissi | GE-IM |
5 | Samzche-Dschawachetien | Achalziche | GE-SJ |
6 | Mzcheta-Mtianeti | Mzcheta | GE-MM |
7 | Innerkartlien | Gori | GE-SK |
8 | Niederkartlien | Rustawi | GE-KK |
9 | Kachetien | Telawi | GE-KA |
10 | Tiflis | Tiflis | GE-TB |
Geschichte
Nach der Oktoberrevolution erklärte sich Georgien am 26. Mai 1918 als unabhängige Demokratische Republik Georgien. Am 16. Februar 1921 wurde die Demokratische Republik Georgien von der Roten Armee besetzt und in die Sowjetunion eingegliedert. Von 1922 bis 1936 war Georgien Teil der Transkaukasischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik. Tiflis war die Hauptstadt der Transkaukasischen SFSR. Nach deren Auflösung war Georgien ab dem 25. Februar 1921 als Georgische Sozialistische Sowjetrepublik (GSSR) eine Unionsrepublik der Sowjetunion. Tiflis blieb die Hauptstadt. Die GSSR blieb bis zur Erklärung der Unabhängigkeit am 9. April 1991 eine Unionsrepublik der Sowjetunion. Am 25. Dezember 1991 löste sich die Sowjetunion auf.[1] Am 31. Juli 1992 trat Georgien den Vereinten Nationen bei. Im Jahr 1999 trat Georgien dem Europarat bei.
Im Jahr 2003 fand in Georgien die Rosenrevolution statt. Sie führte zum Rücktritt von Präsident Eduard Schewardnadse (1928–2014) und brachte die Opposition an die Macht. Im Januar 2004 wurde Micheil Saakaschwili (* 1967) zum neuen Präsidenten gewählt, der Premierminister wurde im Februar 2004 Surab Schwania (1963–2005). Vom 7. bis 16. August 2008 kam es im Kaukasuskrieg zu einem militärischer Konflikt im Transkaukasus zwischen Georgien auf der einen und Russland, Südossetien und Abchasien auf der anderen Seite. Durch die Niederlage Georgiens kam es in der Folge zur Anerkennung von Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten durch Russland. Anfang 2009 leitete der Nationale Gerichtshof in Spanien Ermittlungen gegen eine organisierte Bande aus georgischen Kriminellen in mehreren europäischen Ländern ein. Am 15. März 2010 wurde die Operation Java durch Festnahmen in den sechs europäischen Ländern vorläufig abgeschlossen. Dabei wurden 75 Verdächtige verhaftet.[5] Der parteilose Giorgi Margwelaschwili (* 1969) wurde am 17. November 2013 der Präsident Georgiens. Giorgi Kwirikaschwili (* 1967) der Partei Georgischer Traum wurde am 30. Dezember 2015 der Premierminister von Georgien. Am 13. Juni 2018 erklärte Kwirikaschwili seinen Rücktritt vom Amt des Premierministers. Die regierende Partei Georgischer Traum nominierte tags darauf den bisherigen Finanzminister Mamuka Bachtadse/Mamuka Bakhtadze zu seinem Nachfolger.[6][7]
Literatur
- 2005: Georgien - Gesellschaft und Religion an der Schwelle Europas, Herausgeber Bernd Schröder, 249 Seiten, Röhrig Universitätsverlag, ISBN 978-3861103875
- 2010: Der Kaukasus: Geschichte, Kultur, Politik, Herausgeber Marie-Carin von Gumppenberg und Udo Steinbach, 272 Seiten, C.H.Beck, 2. Auflage, ISBN 978-3406568008
- 2010: Geschichte Georgiens, Heinz Fähnrich, 582 Seiten, Handbook of Oriental Studies, ISBN 978-9004186019
- 2015: Georgien zwischen Eigenstaatlichkeit und russischer Okkupation: Die Wurzeln des russisch-georgischen Konflikts vom 18. Jahrhundert bis zum Ende der ersten georgischen Republik (1921), Philipp Ammon, 232 Seiten, KITAB, ISBN 978-3902878458
Weblinks
- The Administration of the President of Georgia (englisch)
- Government of Georgia (englisch)
- National Statistics Office of Georgia (englisch)
- Georgien beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland
- Georgien beim Statistischen Bundesamt (Destatis)
- Thomas Häusermann: Georgien im Historischen Lexikon der Schweiz
- Georgia im The World Factbook der CIA
- Georgien bei City Population
- LIPortal » Georgien - Das Länderinformationsportal
- Georgien bei Wikimedia Commons
- Georgien in Wikivoyage
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Auswärtiges Amt - Georgien
- ↑ Republic of Abkhazia | Abkhaz, Abkhasia, Apsny
- ↑ Artikel Kura in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE)
- ↑ Artikel Rioni in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE)
- ↑ Schlag gegen georgische Mafia: 75 Festnahmen in ganz Europa - FAZ, 16.03.2010
- ↑ Mamuka Bakhtadze zum Premierminister von Georgien gewählt - GEORGIEN Aktuell, Jun, 21, 2018
- ↑ LIPortal » Georgien » Geschichte & Staat - Das Länderinformationsportal (abgerufen am 4. Juli 2018)