Florido de Silvestris: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Florido de Silvestris'''<ref name=":1">Der Artikel ist eine Übersetzung des Artikels „Florido Silvestri de Barbarano“ der katalanischsprachigen Wikipedia. Für das Inklupedia-Lemma wurde der international übliche Name ''Florido de Silvestris'' verwendet.</ref> (um 1596 in Barbarano Romano (Toskana) – 1674 in Rom) war ein [[Italien|italienischer]] Musikeditor, Sänger, Komponist, Dramatiker und katholischer Priester aus der Zeit des Frühbarock.
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== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
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Er war Priester und Kanoniker der Stiftskirche S. Stefano in Bracciano. Er lebte dauerhaft in Rom, wo er von November 1646 bis September 1655 Kaplan und Basskantor in der Kapelle des Krankenhauses S. Spirito de Saxia war. Ab Januar 1656 trat er in die Kapelle S. Giacomo degli Incurabili (heute in Augusta), ein und blieb dort bis zu seinem Tod im Jahr 1674. Er wurde unter einer der beiden Orgeln dieser Kirche beigesetzt.<ref name=":3">A. Morelli, Alessandro Scarlatti maestro di cappella in Roma ed alcuni suoi oratori. Nuovi documenti, in «Note d'archivio per la storia musicale», n. s., II (1984), p. 118</ref>
Er war Priester und Kanoniker der Stiftskirche S. Stefano in Bracciano. Er lebte dauerhaft in Rom, wo er von November 1646 bis September 1655 Kaplan und Basskantor in der Kapelle des Krankenhauses S. Spirito de Saxia war. Ab Januar 1656 trat er in die Kapelle S. Giacomo degli Incurabili (heute in Augusta), ein und blieb dort bis zu seinem Tod im Jahr 1674. Er wurde unter einer der beiden Orgeln dieser Kirche beigesetzt.<ref name=":3">A. Morelli, Alessandro Scarlatti maestro di cappella in Roma ed alcuni suoi oratori. Nuovi documenti, in «Note d'archivio per la storia musicale», n. s., II (1984), p. 118</ref>


De Silvestris wurde in erster Linie als Herausgeber von mindestens dreiundzwanzig Anthologien geistlicher und weltlicher Musik bekannt, die zwischen 1643 und 1672 jährlich in Bracciano oder in Rom gedruckt und in einigen Fällen auch nachgedruckt wurden. Die von ihm produzierten Ausgaben waren sehr erfolgreich und weit verbreitet, da sie neben einigen Eigenkompositionen Floridos auch Kompositionen bedeutender römischer Kapellmeister wie Antonio Maria Abbatini, Giacomo Carissimi, Orazio Benevoli, Francesco Foggia und viele anderer enthielten.
De Silvestris wurde in erster Linie als Herausgeber von mindestens dreiundzwanzig Anthologien geistlicher und weltlicher Musik bekannt, die zwischen 1643 und 1672 jährlich in Bracciano oder in Rom gedruckt und in einigen Fällen auch nachgedruckt wurden. Die von ihm produzierten Ausgaben waren sehr erfolgreich und weit verbreitet, da sie neben einigen Eigenkompositionen Floridos auch Kompositionen bedeutender römischer Kapellmeister wie Antonio Maria Abbatini, Giacomo Carissimi (1605–1674), Orazio Benevoli (1605–1672), Francesco Foggia (1604–1688) und viele anderer enthielten.


Florido de Silvestris beaufsichtigte auch den Nachdruck didaktischer Werke, darunter ''Il primo libro a due voci dei ricercari'' von Bernardino Lupacchino und Giovanni Maria Tasso (Bracciano, 1642), Jacques Arcadelts '' Il primo libro di madrigali a quattro voci'' (Bracciano, 1642), ''La Scala di musica molto necessaria per principianti'' von Orazio Scaletta (Rom, 1642), die ''Ricercari a due voci per sonare e cantare'' von Grammazio Metallo (Bracciano, 1643) und das ''Directorium chori ad usum omnium ecclesiarum Cathedralium et collegiatum'' (Rom, 1642).
Florido de Silvestris beaufsichtigte auch den Nachdruck didaktischer Werke, darunter ''Il primo libro a due voci dei ricercari'' von Bernardino Lupacchino und Giovanni Maria Tasso (Bracciano, 1642), Jacques Arcadelts '' Il primo libro di madrigali a quattro voci'' (Bracciano, 1642), ''La Scala di musica molto necessaria per principianti'' von Orazio Scaletta (Rom, 1642), die ''Ricercari a due voci per sonare e cantare'' von Grammazio Metallo (Bracciano, 1643) und das ''Directorium chori ad usum omnium ecclesiarum Cathedralium et collegiatum'' (Rom, 1642).
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Version vom 21. Oktober 2023, 10:10 Uhr

Florido de Silvestris[1] (um 1596 in Barbarano Romano (Toskana) – 1674 in Rom) war ein italienischer]] Musikeditor, Sänger, Komponist, Dramatiker und katholischer Priester aus der Zeit des Frühbarock.

Leben und Werk

Florido de Silvestris wurde um 1596 in Barbarano Romano (Provinz Viterbo) in der Toskana geboren. 1656 war De Silvestris Priester von Bar (Baran) und etwa 60 Jahre alt, wie aus der „Beschreibung des Bezirks Campo Marzio vom Juli 1656“[2] hervorgeht. Er lebte mit „Gioanna, seiner 74-jährigen Mutter“[2] in Rom in einem Haus „zwischen den Säulen von Sant Giacomo“[2] zusammen.

Er war Priester und Kanoniker der Stiftskirche S. Stefano in Bracciano. Er lebte dauerhaft in Rom, wo er von November 1646 bis September 1655 Kaplan und Basskantor in der Kapelle des Krankenhauses S. Spirito de Saxia war. Ab Januar 1656 trat er in die Kapelle S. Giacomo degli Incurabili (heute in Augusta), ein und blieb dort bis zu seinem Tod im Jahr 1674. Er wurde unter einer der beiden Orgeln dieser Kirche beigesetzt.[3]

De Silvestris wurde in erster Linie als Herausgeber von mindestens dreiundzwanzig Anthologien geistlicher und weltlicher Musik bekannt, die zwischen 1643 und 1672 jährlich in Bracciano oder in Rom gedruckt und in einigen Fällen auch nachgedruckt wurden. Die von ihm produzierten Ausgaben waren sehr erfolgreich und weit verbreitet, da sie neben einigen Eigenkompositionen Floridos auch Kompositionen bedeutender römischer Kapellmeister wie Antonio Maria Abbatini, Giacomo Carissimi (1605–1674), Orazio Benevoli (1605–1672), Francesco Foggia (1604–1688) und viele anderer enthielten.

Florido de Silvestris beaufsichtigte auch den Nachdruck didaktischer Werke, darunter Il primo libro a due voci dei ricercari von Bernardino Lupacchino und Giovanni Maria Tasso (Bracciano, 1642), Jacques Arcadelts Il primo libro di madrigali a quattro voci (Bracciano, 1642), La Scala di musica molto necessaria per principianti von Orazio Scaletta (Rom, 1642), die Ricercari a due voci per sonare e cantare von Grammazio Metallo (Bracciano, 1643) und das Directorium chori ad usum omnium ecclesiarum Cathedralium et collegiatum (Rom, 1642).

Florido de Silvestris bearbeitete die posthume Ausgabe der Sacrae musicales cantiones octo vocibus von Bernardino Vannini (ca. 1590-1666), dem ehemaligen Kapellmeister des Doms von Viterbo (Rom, A. Belmonti, 1666), „da er selbst aus Barbarano Romano in der Provinz Viterbo stammte.“

De Silvestris war auch als dramatischer Autor tätig und veröffentlichte sechs Komödien und zwei weitere dramatische Werke. Als Gelehrter war er unter dem Namen „Incapace“ („Der Unfähige“) Mitglied der „Accademia dei Disuniti“.

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise
  1. Der Artikel ist eine Übersetzung des Artikels „Florido Silvestri de Barbarano“ der katalanischsprachigen Wikipedia. Für das Inklupedia-Lemma wurde der international übliche Name Florido de Silvestris verwendet.
  2. 2,0 2,1 2,2 D. Bodard, «La descrizione del Rione di Campo di Marzio di Roma» : Artistes a Rome durant la peste de 1656, in «Bulletin de l'Institut historique belge de Rome», 38 (1967), pp. 475–531.
  3. A. Morelli, Alessandro Scarlatti maestro di cappella in Roma ed alcuni suoi oratori. Nuovi documenti, in «Note d'archivio per la storia musicale», n. s., II (1984), p. 118