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Ende Juni 2021 erhob der [[Österreich|österreichische]] Medienwissenschaftler Stefan Weber wenige Tage nach der Buchveröffentlichung von ''Jetzt. Wie wir unser Land erneuern'' den Vorwurf, dass Teile in dem Buch von verschiedenen Quellen abgeschrieben sein, ohne diese Quellen anzugeben.<ref>[https://www.tagesschau.de/inland/baerbock-vorwurf-plagiatsjaeger-101.html Grüne Kanzlerkandidatin: Plagiatsjäger erhebt Vorwürfe gegen Baerbock | tagesschau.de, 29.06.2021]</ref><ref>[https://taz.de/Plagiatsjaeger-zu-Vorwurf-gegen-Gruene/!5783688/ Plagiatsjäger zu Vorwurf gegen Grüne: „In das Thema Baerbock verbissen“ - taz.de, 30.6.2021]</ref> Die Aufführung von Quellen ist bei einem Sachbuch allerdings auch nicht üblich. Der Vorwurf führte einige Monate vor der Bundestagswahl mit Baerbock als Kanzlerkandidatin bei Politikern und in den Medien erneut zu heftiger Kritik gegen Baerbock. Baerbock sagte zu, dass in künftigen Auflagen und im E-Book zukünftig ein Quellenverzeichnis enthalten sein wird.<ref>[https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/baerbock-plagiatsvorwuerfe-101.html Nach Plagiatsvorwürfen: Baerbocks Buch bekommt Quellenangaben | tagesschau.de, 09.07.2021]</ref> Einige Wochen später wurde ihr Bundestagswahl-Konkurrent [[Armin Laschet]] mit einem ähnlichen Vorwurf für sein 2009 erschienenes Buch ''Die Aufsteigerrepublik: Zuwanderung als Chance'' konfrontiert. | Ende Juni 2021 erhob der [[Österreich|österreichische]] Medienwissenschaftler Stefan Weber wenige Tage nach der Buchveröffentlichung von ''Jetzt. Wie wir unser Land erneuern'' den Vorwurf, dass Teile in dem Buch von verschiedenen Quellen abgeschrieben sein, ohne diese Quellen anzugeben.<ref>[https://www.tagesschau.de/inland/baerbock-vorwurf-plagiatsjaeger-101.html Grüne Kanzlerkandidatin: Plagiatsjäger erhebt Vorwürfe gegen Baerbock | tagesschau.de, 29.06.2021]</ref><ref>[https://taz.de/Plagiatsjaeger-zu-Vorwurf-gegen-Gruene/!5783688/ Plagiatsjäger zu Vorwurf gegen Grüne: „In das Thema Baerbock verbissen“ - taz.de, 30.6.2021]</ref> Die Aufführung von Quellen ist bei einem Sachbuch allerdings auch nicht üblich. Der Vorwurf führte einige Monate vor der Bundestagswahl mit Baerbock als Kanzlerkandidatin bei Politikern und in den Medien erneut zu heftiger Kritik gegen Baerbock. Baerbock sagte zu, dass in künftigen Auflagen und im E-Book zukünftig ein Quellenverzeichnis enthalten sein wird.<ref>[https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/baerbock-plagiatsvorwuerfe-101.html Nach Plagiatsvorwürfen: Baerbocks Buch bekommt Quellenangaben | tagesschau.de, 09.07.2021]</ref> Einige Wochen später wurde ihr Bundestagswahl-Konkurrent [[Armin Laschet]] mit einem ähnlichen Vorwurf für sein 2009 erschienenes Buch ''Die Aufsteigerrepublik: Zuwanderung als Chance'' konfrontiert. | ||
In einem Interview des US-Sender Fox News nannte Außenministerin Baerbock am 14. September 2023 den chinesischen Staats- und Parteichef [[Xi Jinping]] einen Diktator. Chinas Regierung wertet Baerbocks Aussage als „offene politische Provokation“ und zitierte die deutsche Botschafterin Patricia Flor ins [[Peking]]er Außenministerium.<ref>[https://www.spiegel.de/ausland/china-bestellt-deutsche-botschafterin-in-peking-ein-a-b9e56263-3d5b-4635-94ea-138f5349ed76 China: Peking bestellt deutsche Botschafterin nach Baerbock-Aussagen ein - DER SPIEGEL, 18.09.2023]</ref> | |||
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Version vom 21. September 2023, 06:39 Uhr
Annalena Charlotte Alma Baerbock[1] (* 15. Dezember 1980 in Hannover) ist eine deutsche Politikerin der Partei Bündnis 90/Die Grünen (kurz Grüne). Seit dem 8. Dezember 2021 ist sie Bundesministerin des Auswärtigen im Kabinett von Olaf Scholz. Von Januar 2018 bis Februar 2022 war sie gemeinsam mit Robert Habeck Bundesvorsitzende ihrer Partei. Baerbock trat bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 als erste Kanzlerkandidatin der Grünen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland an. Bündnis 90/Die Grünen erreichte dabei das beste Bundestagswahlergebnis der Parteigeschichte.
Leben
Kindheit und Ausbildung
Annalena Baerbock wurde am 15. Dezember 1980 als Tochter einer Sozialpädagogin und des Maschinenbauingenieurs Jörg Baerbock in Hannover geboren. Jörg Baerbock war bis zu seiner Pensionierung 2012 Geschäftsführer bei dem Automobilzulieferer WABCO.[2][3][4] 1985 zog die Familie in die Region nach Pattensen in den Ortsteil Schulenburg,[5] wo Annalena Baerbock mit zwei Schwestern und zwei Cousinen auf einem Bauernhof aufwuchs. Mit 16 Jahren ging sie zum Schüleraustausch für ein Jahr nach Florida in den Vereinigten Staaten.[6] Während ihrer gesamten Kindheit und Jugend betrieb sie Trampolinturnen als Leistungssport.[7] Sie nahm im Nachwuchsbereich für den TSV Pattensen an Deutschen Meisterschaften teil und gewann dabei dreimal Bronze im Trampolinspringen.[8]
Nach dem Abitur an der Humboldtschule Hannover[9] studierte Baerbock zunächst von 2000 bis 2004 Politikwissenschaft und öffentliches Recht an der Universität Hamburg, danach von 2004 bis 2005 Völkerrecht an der London School of Economics and Political Science (LSE).[10][11] Dort erwarb sie einen Masterabschluss (Master of Laws, LL.M.).[12] Während ihres Studiums war sie als freie Mitarbeiterin für die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) tätig und hospitierte beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) sowie der Deutsche Presse-Agentur (dpa).[13]
Karriere
Durch ein Praktikum im Europarat in Straßburg und Europäischem Parlament kam sie in den direkten Kontakt zur Politik. Nach dem Abschluss ihres Masterstudiums wurde sie zunächst Büroleiterin der Grünen-Europa-Abgeordneten Elisabeth Schroedter in Potsdam in Brandenburg. Kurz darauf wurde Baerbock Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. 2009 wurde sie mit Ende 20 als Co-Landesvorsitzende der Grünen in Brandenburg gewählt. Das Amt hatte sie bis 2013 inne, dann zog sie als Abgeordnete in den Deutschen Bundestag ein. Von 2012 bis 2015 gehörte sie dem Parteirat von Bündnis 90/Die Grünen an. 2016 war sie als Bürgerin der Stadt Potsdam Mitgründerin des Vereins „Hand in Hand“. Hauptziel des Vereins ist es, ein Netzwerk aus Potsdamern und Geflüchteten zu schaffen.[14] Seit Januar 2018 ist Baerbock zusammen mit Robert Habeck Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen.[13] Im Juni 2021 wurde Baerbock Kanzlerkandidatin der Grünen für die Bundestagswahl am 26. September 2021. Dabei trat sie als erste Kanzlerkandidatin der Grünen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland an. Mit ihr als Kanzlerkandidatin und dem Spitzenduo Baerbock/Habeck erreichten Bündnis 90/Die Grünen mit 14,8 Prozent der Zweitstimmen das beste Bundestagswahlergebnis der Parteigeschichte. In den folgenden Sondierungsgesprächen kam es zu einer Ampelkoalition der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), Bündnis 90/Die Grünen und der Freien Demokratischen Partei (FDP). Auf Vorschlag von Bundeskanzler Olaf Scholz ernannte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sie am 8. Dezember 2021 zur Bundesministerin des Auswärtigen.
Annalena Baerbock ist Mitglied im Landesverband Brandenburg der überparteilichen Europa-Union Deutschland[15] und der Community Young Global Leaders des Weltwirtschaftsforums.[11]
Am 21. Juni 2021 veröffentlichte sie ihr Buch "Jetzt. Wie wir unser Land erneuern über Ullstein. Unterstützt wurde sie bei der Erstellung von dem Autoren Michael Ebmeyer.[16] Das Buch erreichte die Top-10 der SPIEGEL Bestsellerliste in der Kategorie Sachbuch, Hardcover und sorgte für viel Kritik aufgrund von Plagiaten mehrerer Textstellen.[17]
Privat
Baerbock ist seit 2007 mit dem Politikberater und PR-Manager Daniel Holefleisch (* 1973) verheiratet. Kennengelernt hatten sich beide während eines Praktikums in Brandenburg.[10][18] Sie ist Mutter zweier Töchter.[11] Die Familie lebt in Potsdam.[10]
Kritik
In den Jahren 2018, 2019 und 2020 erhielt Baerbock Sonderzahlungen ihrer Partei, darunter Weihnachtsgeld und einen COVID-19-Corona-Bonus. Laut Partei ging es dabei um 25.220,28 Euro. Da Baerbock als Bundestagsabgeordnete eine Diät bezieht, erhält sie von der Partei kein Gehalt. Diese Sonderzahlungen wurden aber dem Bundestag gegenüber nicht angegeben, was um März 2021 der Partei auffiel. Einen finanziellen Vorteil hat Baerbock dadurch nicht erlangt, die Beträge wurden korrekt versteuert. Baerbock meldete die Sonderzahlungen daraufhin eigenständig an. [19]
Mitte 2021 wurde Baerbocks akademischer Lebenslauf in sozialen Netzwerken bis ins Detail überprüft, wobei Ungereimtheiten aufgefallen sind. Der Lebenslauf wurde daraufhin mehrfach geändert. Dafür entschuldigte sich Annalena Baerbock in der Öffentlichkeit.[20][21]
Ende Juni 2021 erhob der österreichische Medienwissenschaftler Stefan Weber wenige Tage nach der Buchveröffentlichung von Jetzt. Wie wir unser Land erneuern den Vorwurf, dass Teile in dem Buch von verschiedenen Quellen abgeschrieben sein, ohne diese Quellen anzugeben.[22][23] Die Aufführung von Quellen ist bei einem Sachbuch allerdings auch nicht üblich. Der Vorwurf führte einige Monate vor der Bundestagswahl mit Baerbock als Kanzlerkandidatin bei Politikern und in den Medien erneut zu heftiger Kritik gegen Baerbock. Baerbock sagte zu, dass in künftigen Auflagen und im E-Book zukünftig ein Quellenverzeichnis enthalten sein wird.[24] Einige Wochen später wurde ihr Bundestagswahl-Konkurrent Armin Laschet mit einem ähnlichen Vorwurf für sein 2009 erschienenes Buch Die Aufsteigerrepublik: Zuwanderung als Chance konfrontiert.
In einem Interview des US-Sender Fox News nannte Außenministerin Baerbock am 14. September 2023 den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping einen Diktator. Chinas Regierung wertet Baerbocks Aussage als „offene politische Provokation“ und zitierte die deutsche Botschafterin Patricia Flor ins Pekinger Außenministerium.[25]
Werke
- 2021: Jetzt. Wie wir unser Land erneuern, 240 Seiten, Ullstein Hardcover, ISBN 978-3550201905
Literatur
- 2021: Deutschlands neue Kanzlerin?: Eine Biografie über Annalena Baerbock in Bildern, Frank Müller, 80 Seiten, 27 Amigos, ISBN 978-3750503649
- 2021: Annalena Baerbock: Die Biografie, Anita Partanen, 176 Seiten, Riva, ISBN 978-3742319593
- 2021: »Junge globale Führerin«: Annalena Baerbock: Wer sie ist - Wer sie steuert - Was sie will, Michael Grandt, 239 Seiten, Kopp Verlag, ISBN 978-3864458385
- 2022: Feinsensible Fakten über Annalena Baerbock: Doktorin Null schluckte die Taschenuhr ihres Großvaters, Herold zu Moschdehner, 40 Seiten, BoD, ISBN 978-3755797968
Weblinks
- https://annalena-baerbock.de
- Deutscher Bundestag - Annalena Baerbock
- Annalena Baerbock - BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
- Annalena Baerbock - Profil bei abgeordnetenwatch.de
- Annalena Baerbock bei Wikimedia Commons
Quellen
- ↑ Der Bundeswahlleiter | Direktkandidaten im Wahlkreis 061 Potsdam - Potsdam-Mittelmark II - Teltow-Fläming II @ Wayback Machine
- ↑ Tichys Einblick | Das Drama des unbegabten Kindes oder was die Grünen zum Geifern bringt, 10. Juni 2021
- ↑ Jörg Baerbock, Hannover - Geschäftsführer der WABCO Holding GmbH
- ↑ North Data | Jörg Baerbock, Pattensen
- ↑ RND.de - Annalena Baerbock: Hier hat die Kanzlerkandidatin der Grünen ihre Wurzeln, 19.04.2021
- ↑ Annalena Baerbock: "Ankommen ist das eine, Heimischwerden das andere" | ZEITmagazin, 7. März 2018
- ↑ Deutschlandfunk | Kandidatin für den Parteivorsitz der Grünen - "Ich bin leidenschaftliche Europäerin", 21.01.2018
- ↑ "Eine Sportlerkarriere wäre auch schön gewesen" – Annalena Baerbock - Bremen Zwei, 21. Januar 2021
- ↑ Bild der Frau, Ausgabe 18/2021, Seite 5
- ↑ 10,0 10,1 10,2 Annalena Baerbock: So tickt die Kanzlerkandidatin, die Merkel beerben will - Business Insider, 20 Apr 2021
- ↑ 11,0 11,1 11,2 Annalena Baerbock - Curriculum Vitae (PDF)
- ↑ RND.de - Debatte um die Studienleistungen von Annalena Baerbock – das sind die Fakten, 25.05.2021
- ↑ 13,0 13,1 Annalena Baerbock: Aus Pattensen ins Kanzleramt? | NDR.de, 19.04.2021
- ↑ Flüchtlingshilfe-Verein „Hand in Hand“ in Potsdam: Annalena Baerbock: „Vieles ist ohne Hilfe nicht zu schaffen“ - Potsdam - PNN, 12.12.2016
- ↑ Brandenburg MdB- Europa Union Deutschland (abgerufen am 14. Juni 2021)
- ↑ Baerbock gewährt in Buch tiefe Einblicke: "Mir rannen Tränen über die Wangen" - FOCUS Online, 14.06.2021
- ↑ In der Politik geht's um Inhalte: Zur Diskussion um Annalena Baerbocks Buch "Jetzt" | BR KulturBühne | BR.de, 02.07.2021
- ↑ Annalena Baerbock privat: Ehemann, Kinder und Fußball-Leidenschaft - derwesten.de, 30.04.2021
- ↑ Nebeneinkünfte der Kanzlerkandidatin: Baerbocks umstrittener Corona-Bonus - taz.de
- ↑ „Das war Mist“: Baerbock entschuldigt sich für Ungenauigkeiten im Lebenslauf - Tagesspiegel, 08.06.2021
- ↑ Merkur.de | Grüne: Baerbock entschuldigt sich wegen nachträglichen Änderungen in ihrem Lebenslauf - „Das war Mist“ | Politik, 09.06.2021
- ↑ Grüne Kanzlerkandidatin: Plagiatsjäger erhebt Vorwürfe gegen Baerbock | tagesschau.de, 29.06.2021
- ↑ Plagiatsjäger zu Vorwurf gegen Grüne: „In das Thema Baerbock verbissen“ - taz.de, 30.6.2021
- ↑ Nach Plagiatsvorwürfen: Baerbocks Buch bekommt Quellenangaben | tagesschau.de, 09.07.2021
- ↑ China: Peking bestellt deutsche Botschafterin nach Baerbock-Aussagen ein - DER SPIEGEL, 18.09.2023
NAME | Baerbock, Annalena |
ALTERNATIVNAMEN | Baerbock, Annalena Charlotte Alma (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), MdB |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1980 |
GEBURTSORT | Hannover, Niedersachsen, Deutschland |
- Bundestagsabgeordneter (Brandenburg)
- Bundesparteivorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen
- Parteivorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen Brandenburg
- Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats
- Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Energie
- Kanzlerkandidat (Deutschland)
- Außenminister (Bundesrepublik Deutschland)
- Absolvent der London School of Economics and Political Science
- Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung
- Politiker (21. Jahrhundert)
- Politiker (Potsdam)
- Bestsellerautor (Deutschland)
- Trampolinturner
- Deutscher
- Geboren 1980
- Frau