Zürich: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. August 2022, 04:51 Uhr

Wappen des Kantons und der Stadt Zürich
Collage: Blick über Zürich und dem Zürichsee, Fraumünster am Fluss Limmat, Hochhaus Hagenholzstrasse (ehemals Sunrise Tower), Blick vom Uetliberg in der Nacht
Karte der Stadt Zürich
Stadtkreise und städtische Quartiere der Stadt Zürich

Zürich ist eine Stadt im gleichnamigen Kanton Zürich in der Schweiz. Zürich ist eine politische Gemeinde, Hauptort des Kantons Zürich und Bezirkshauptort. Die Einwohner der Stadt werden Zürcher genannt. Der Zürich Hauptbahnhof ist der grösste Bahnhof der Schweiz und der Flughafen Zürich der grösste Flughafen der Schweiz.

Geografie

Die grösste Stadt der Schweiz liegt am Ausfluss der Limmat aus dem Zürichsee und zwischen Albiskette im Westen sowie Adlisberg und Zürichberg im Osten.[1]

Stadtgliederung

Zürich ist in 12 Kreise unterteilt, die wiederum in 34 statistische Quartiere unterteilt sind.[2]

Stadtkreis Wappen Statistische Quartiere
Kreis 1
Altstadt
Zürich
Zürich
Rathaus
Hochschulen
Lindenhof
City
Kreis 2
Wollishofen
Wollishofen
Wollishofen
Leimbach
Leimbach
Leimbach
Enge
Enge
Enge
Kreis 3
Wiedikon
Wiedikon
Wiedikon
Alt-Wiedikon
Friesenberg
Friesenberg
Friesenberg
Sihlfeld
Kreis 4
Aussersihl
Aussersihl
Aussersihl
Werd
Langstrasse
Hard
Kreis 5
Industriequartier
Industriequartier
Industriequartier
Gewerbeschule
Escher Wyss
Kreis 6
Unterstrass
Unterstrass
Unterstrass
Oberstrass
Oberstrass
Oberstrass
Kreis 7
Fluntern
Fluntern
Fluntern
Hottingen
Hottingen
Hottingen
Hirslanden
Hirslanden
Hirslanden
Witikon
Witikon
Witikon
Kreis 8
Riesbach
Riesbach
Riesbach
Seefeld
Mühlebach
Weinegg
Kreis 9
Albisrieden
Albisrieden
Albisrieden
Altstetten
Altstetten
Altstetten
Kreis 10
Höngg
Höngg
Höngg
Wipkingen
Wipkingen
Wipkingen
Kreis 11
Affoltern
Affoltern
Affoltern
Oerlikon
Oerlikon
Oerlikon
Seebach
Seebach
Seebach
Kreis 12
Schwamendingen
Schwamendingen
Schwamendingen
Saatlen
Schwamendingen-Mitte
Hirzenbach

Geschichte

Am unteren Becken des Zürichsees sind bereits prähistorische Seeufersiedlungen bekannt. Diese noch nicht konstanten Siedlungen reichen bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. zurück. In der Zürcher Altstadt sind spätkeltische Siedlungen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. festgestellt worden. Nach der Eroberung der Alpen durch die Römer wurde vermutlich um 15. v. Chr. auf dem Lindenhof ein Militärstützpunkt errichtet, womit die Zeit des römischen Zürich begann. Diese endete kurz nach 400. Die Alemannen, die während des Siedlungsprozesses der sogenannten Völkerwanderung einsickerten, erreichten das Gebiet Zürichs um die Mitte des 6. Jahrhunderts. Etwa zur selben Zeit kam Zürich in den Herrschaftsbereich des fränkischen Merowingerreichs. Im 8. Jahrhundert ging der Zürichgau in die Herrschaftsgewalt der Karolinger über. Im 12. Jahrhundert wuchs Zürich dank guter Wirtschaftslage. Nach dem Aussterben des schwäbischen Fürstengeschlechtes der Zähringer wurde Zürich im Jahr 1218 freie Reichsstadt. Im 13. Jahrhundert erhielt Zürich seine bekannte Stadtmauer und Bettelorden liessen sich nieder (Prediger-, Barfüsser-, Augustiner- und Ötenbachkloster).[3]

Im Herbst 1291 verbündete sich Zürich mit Uri und Schwyz. In der Zunftrevolution von 1336 stürzte Zürichs erster Bürgermeister Rudolf Brun (um 1295–1360) mit Unterstützung des absteigenden Adels und der Handwerker das herrschende Kaufmannspatriziat. 1351 schloss Brun mit den Waldstätten und Luzern ein Bündnis. Seit 1383 amtierten zwei halbjährlich alternierende Bürgermeister. Im 15. Jahrhundert setzte sich die Herrschaft der Zünfte durch. Im 14. und 15. Jahrhundert hatte sich Zürich vorwiegend durch Kauf und Pfandnahme ein Territorium geschaffen, das etwa dem heutigen Kanton Zürich entsprach. Bis zum Ende des Alten Zürichkrieges (1436 bis 1450) schwankte Zürich politisch zwischen Österreich und der Eidgenossenschaft. Durch das Regime der Zünfte verminderte sich der Handel immer mehr und Zürich entwickelte sich zu einer wirtschaftlich unbedeutenden Handwerkerstadt. Unter Bürgermeister Hans Waldmann (1435–1489) gewann Zürich die Stellung eines eidgenössischen Vorortes. Mit der Reformation des Theologen Ulrich Zwingli (1484–1531) brach ab 1519 für Zürich eine neue Epoche an und Zürich kam zu europäischer Bedeutung.[3]

1529 bis 1531 kam es zum konfessionellen Bürgerkrieg mit einem Sieg des katholischen Lagers. Bern und Zürich blieben reformiert, aber isoliert.[4] Das beendete die vorörtliche Stellung Zürichs; Zürich blieb jedoch Haupt der reformierten Schweiz. Im 16. Jahrhundert war Zürich eine Zunftstadt ohne Tendenz zur wirtschaftlichen Expansion. Erst Flüchtlinge wie die reformierten Locarner (1555) und Hugenotten (1685) belebten Industrie und Handel neu. 1642 wurde mit dem Bau einer neuen Stadtbefestigung begonnen. Sie dominierte das Stadtbild bis in die 1830er Jahre. Im 18. Jahrhundert erlebte Zürich eine kulturelle Blütezeit. Bekannte Personlichkeiten aus dieser Zeit sind unter anderem der Philologe Johann Jakob Bodmer (1698–1783), der Philologe und Autor Johann Jakob Breitinger (1701–1776), der Dichter, Maler und Grafiker Salomon Gessner (1730–1788) sowie der reformierte Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller Johann Caspar Lavater (1741–1801). Mit dem Sturz des Ancien Régime verlor Zürich die Herrschaft über das Land und seine ökonomischen Vorrechte. Stadt und Kanton trennten ihre Güter Anfang des 19. Jahrhunderts. Die liberale Repräsentativverfassung von 1831 begünstigte für fast vier Jahrzehnte Industrie, Handel und Verkehr. Im Jahr 1833 wurde die Universität Zürich gegründet. 1855 wurde Zürich Sitz des Polytechnikums (ETH). Bis 1868 war das 19. Jahrhundert vom Gegensatz zwischen der politisch privilegierten Stadt und der Landschaft geprägt. Die Ära des Politikers, Wirtschaftsführers und Eisenbahnunternehmers Alfred Escher (1819–1882) brachte bis Mitte der 1860er Jahre einen wirtschaftlichen Aufschwung und begründete die Bedeutung Zürichs im jungen Bundesstaat. Die demokratische Bewegung mobilisierte breite Volksschichten und das autoritäre wirtschaftsliberale Systems Eschers brach zusammen, womit Zürich zur direkten Demokratie überging.[3]

Die Vereinigungen Zürichs mit insgesamt 19 Gemeinden in den Jahren 1893 und 1934 schuf die heutige Grossstadt. Am 14. Juni 1948 wurde die erste Piste des Flughafen Zürich in Betrieb genommen. 1962 erreichte die Bevölkerungszahl mit etwas über 445.000 Einwohnern den Höhepunkt; seither verlagerte sich die Bevölkerung in die sich ausweitende Stadtagglomeration. Am 27. Mai 1990 wurde die S-Bahn Zürich flächendeckend auf dem Gebiet des Kantons Zürich und den angrenzenden Regionen eröffnet. Im Jahr 2009 wurde der Uetlibergtunnel eröffnet, womit sich die Stadt auf der Autobahn nun auch im Westen umfahren lässt.[3]

Wirtschaft

In Zürich befinden sich die Bundesinstitutionen Eidgenössische Technische Hochschule Zürich und das Schweizerische Nationalmuseum. Die Medienunternehmen Tamedia, Neue Zürcher Zeitung, Ringier und das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) haben ihren Hauptstandort in Zürich. Die internationalen Sportverbände FIFA (Fédération Internationale de Football Association) und die IIHF (Internationale Eishockey-Föderation) haben ihren Hauptstandort ebenfalls in Zürich, wie auch die Kreditinstitute UBS und Credit Suisse sowie die Versicherungsunternehmen Swiss Re, Swiss Life und die Zurich Insurance Group.

Weblinks

Quellen