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Von 1709 bis 1738 existierte kurzzeitig die paschtunische Hotaki-Dynastie im Süden des heutigen Afghanistans. Sie wurde von Mir Wais Hotak (1673–1715) aus dem Stamm der Ghilzai aus Kandahar gegründet. Nadir Schah (1688–1747) marschierte 1738 in Kandahar ein und beseitigte die Hotaki-Dynastie. Der Hotaki-Dynastie folgte die Dynastie der Afschariden.<ref>[https://www.britannica.com/place/Afghanistan/The-first-Muslim-dynasties Afghanistan - The first Muslim dynasties | history - geography | Britannica.com]</ref> 1747 wurde das Durrani-Reich als Vorläufer des Emirats Afghanistan vom paschtunischen Stamm der Durrani gegründet. Es bestand bis 1826. Das Emirat Afghanistan bestand von 1823 bis 1926 auf dem Gebiet der heutigen aus dem Durrani-Reich enstandenen Islamischen Republik Afghanistan. 1919 erlangte Afghanistan seine Unabhängigkeit vom [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]].<ref>[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/af.html AFGHANISTAN | The World Factbook — Central Intelligence Agency]</ref>
Von 1709 bis 1738 existierte kurzzeitig die paschtunische Hotaki-Dynastie im Süden des heutigen Afghanistans. Sie wurde von Mir Wais Hotak (1673–1715) aus dem Stamm der Ghilzai aus Kandahar gegründet. Nadir Schah (1688–1747) marschierte 1738 in Kandahar ein und beseitigte die Hotaki-Dynastie. Der Hotaki-Dynastie folgte die Dynastie der Afschariden.<ref>[https://www.britannica.com/place/Afghanistan/The-first-Muslim-dynasties Afghanistan - The first Muslim dynasties | history - geography | Britannica.com]</ref> 1747 wurde das Durrani-Reich als Vorläufer des Emirats Afghanistan vom paschtunischen Stamm der Durrani gegründet. Es bestand bis 1826. Das Emirat Afghanistan bestand von 1823 bis 1926 auf dem Gebiet der heutigen aus dem Durrani-Reich enstandenen Islamischen Republik Afghanistan. 1919 erlangte Afghanistan seine Unabhängigkeit vom [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]].<ref>[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/af.html AFGHANISTAN | The World Factbook — Central Intelligence Agency]</ref>


Von 2001 bis 2014 war Hamid Karzai (* 1957) Präsident von Afghanistan. Seit 2004 ist Afghanistan eine Islamische Republik. Seit dem 29. September 2014 ist Aschraf Ghani (* 1949) Präsident von Afghanistan. Nach einer Stichwahl zwischen Aschraf Ghani und Abdullah Abdullah (* 1960) bei der Präsidentschaftswahl 2014 wurde das Amt des Premierministers mit einem Vertrauensmann Abdullahs besetzt. Am 20. und 21. Oktober 2018 wurde eine Parlamentswahl durchgeführt. Die Wahl war an beiden Tagen von Anschlägen und Chaos überschattet worden. Es gab in mehreren Provinzen Bombenexplosionen und Raketenangriffe in der Nähe von Wahllokalen. Die radikalislamischen Taliban hatten alle Afghanen zum Boykott der Abstimmung aufgefordert und mit Angriffen gedroht. Mehr als 2500 Kandidaten bewarben sich um die 249 Sitze im Unterhaus. Die Parlamentswahl wurde seit 2015 immer wieder verschoben und galt als Test für die im April 2019 geplante Präsidentschaftswahl.<ref>[https://www.dw.com/de/afghanistan-hat-gew%C3%A4hlt-nun-hei%C3%9Ft-es-warten/a-45973806 Afghanistan hat gewählt - nun heißt es warten | Aktuell Asien | DW | 21.10.2018, 21.10.2018]</ref> Im Dezember 2018 erklärte die Unabhängige Wahlbeschwerdekommission (IECC) alle in der Provinz Kabul abgegebenen Stimmen für ungültig.<ref>[https://www.tagesschau.de/kabul-wahl-ungueltig-101.html Parlamentswahl in Afghanistan: Alle Stimmen in Kabul ungültig | tagesschau.de, 06.12.2018]</ref> Die ursprünglich für April 2019 geplante Präsidentschaftswahl wurde erst auf Juli dann auf September 2019 verschoben.<ref>[https://www.dw.com/de/afghanistan-verschiebt-pr%C3%A4sidentenwahl-zum-zweiten-mal/a-47994252-0 Afghanistan verschiebt Präsidentenwahl zum zweiten Mal | Aktuell Asien | DW | 20.03.2019]</ref>
Von 2001 bis 2014 war Hamid Karzai (* 1957) Präsident von Afghanistan. Seit 2004 ist Afghanistan eine Islamische Republik. Seit dem 29. September 2014 ist Aschraf Ghani (* 1949) Präsident von Afghanistan. Nach einer Stichwahl zwischen Aschraf Ghani und Abdullah Abdullah (* 1960) bei der Präsidentschaftswahl 2014 wurde das Amt des Premierministers mit einem Vertrauensmann Abdullahs besetzt. Am 20. und 21. Oktober 2018 wurde eine Parlamentswahl durchgeführt. Die Wahl war an beiden Tagen von Anschlägen und Chaos überschattet worden. Es gab in mehreren Provinzen Bombenexplosionen und Raketenangriffe in der Nähe von Wahllokalen. Die radikalislamischen Taliban hatten alle Afghanen zum Boykott der Abstimmung aufgefordert und mit Angriffen gedroht. Mehr als 2500 Kandidaten bewarben sich um die 249 Sitze im Unterhaus. Die Parlamentswahl wurde seit 2015 immer wieder verschoben und galt als Test für die im April 2019 geplante Präsidentschaftswahl.<ref>[https://www.dw.com/de/afghanistan-hat-gew%C3%A4hlt-nun-hei%C3%9Ft-es-warten/a-45973806 Afghanistan hat gewählt - nun heißt es warten | Aktuell Asien | DW | 21.10.2018, 21.10.2018]</ref> Im Dezember 2018 erklärte die Unabhängige Wahlbeschwerdekommission (IECC) alle in der Provinz Kabul abgegebenen Stimmen für ungültig.<ref>[https://www.tagesschau.de/kabul-wahl-ungueltig-101.html Parlamentswahl in Afghanistan: Alle Stimmen in Kabul ungültig | tagesschau.de, 06.12.2018]</ref> Die ursprünglich für April 2019 geplante Präsidentschaftswahl wurde erst auf Juli dann auf September 2019 verschoben.<ref>[https://www.dw.com/de/afghanistan-verschiebt-pr%C3%A4sidentenwahl-zum-zweiten-mal/a-47994252-0 Afghanistan verschiebt Präsidentenwahl zum zweiten Mal | Aktuell Asien | DW | 20.03.2019]</ref> Ghani war nach der Wahl im September 2019 als offizieller Sieger verkündet worden. Regierungschef Abdullah Abdullah erkannte das Ergebnis nicht an und rief eine Gegenregierung aus. Die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl waren nach Betrugsvorwürfen und technischen Problemen erst im Februar 2020 verkündet worden.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-03/afghanistan-praesidenten-vereidigung-wahl Afghanistan: Ghani und Abdullah erklären sich zum Präsidenten | ZEIT ONLINE, 9. März 2020]</ref>


== Literatur ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://botschaft-afghanistan.de/?id=26 Afghanische Botschaft Berlin]
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*{{AuswAmt|Afghanistan}}
*{{AuswAmt|Afghanistan}}
*{{Destatis|afghanistan}}
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Version vom 5. Juli 2020, 08:53 Uhr

Islamische Republik Afghanistan
د افغانستان اسلامي جمهوریت
Da Afġānistān Islāmī Dschomhoriyat (Paschtu)
جمهوری اسلامی افغانستان
Dschomhūrī-ye Eslāmī-ye Afġānistān (Dari)
Hauptstadt Kabul
Staatsform Islamische Republik
Regierungssystem Präsidialsystem
Staatsoberhaupt, zugleich Regierungschef Präsident Aschraf Ghani
Einwohnerzahl 31.822.848[1]
Währung 1 Afghani (AFN) = 100 Puls
Gründung 1747 (Durrani-Reich)
1823 (Emirat Afghanistan)
Unabhängigkeit 19. August 1919
(vom Vereinigten Königreich)
Nationalhymne Milli Tharana („Nationalhymne“)
Nationalfeiertag 19. August
(Unabhängigkeitstag)
Zeitzone UTC+4:30
Kfz-Kennzeichen AFG
ISO 3166 AF, AFG, 004
Top-Level-Domain .af
Telefonvorwahl +93

Afghanistan (paschtunisch und persisch (Dari) افغانستان Afghānestān, offiziell Islamische Republik Afghanistan) ist ein Binnenstaat in Südasien. Die Hauptstadt ist Kabul mit über 3 Millionen Einwohnern. In ganz Afghanistan lebten nach Schätzungen im Juli 2014 rund 31,82 Millionen Einwohner. Seit 2014 ist Aschraf Ghani Präsident von Afghanistan.

Geschichte

→ Hauptartikel: Chronik Afghanistans seit 2000

Von 1709 bis 1738 existierte kurzzeitig die paschtunische Hotaki-Dynastie im Süden des heutigen Afghanistans. Sie wurde von Mir Wais Hotak (1673–1715) aus dem Stamm der Ghilzai aus Kandahar gegründet. Nadir Schah (1688–1747) marschierte 1738 in Kandahar ein und beseitigte die Hotaki-Dynastie. Der Hotaki-Dynastie folgte die Dynastie der Afschariden.[2] 1747 wurde das Durrani-Reich als Vorläufer des Emirats Afghanistan vom paschtunischen Stamm der Durrani gegründet. Es bestand bis 1826. Das Emirat Afghanistan bestand von 1823 bis 1926 auf dem Gebiet der heutigen aus dem Durrani-Reich enstandenen Islamischen Republik Afghanistan. 1919 erlangte Afghanistan seine Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich.[3]

Von 2001 bis 2014 war Hamid Karzai (* 1957) Präsident von Afghanistan. Seit 2004 ist Afghanistan eine Islamische Republik. Seit dem 29. September 2014 ist Aschraf Ghani (* 1949) Präsident von Afghanistan. Nach einer Stichwahl zwischen Aschraf Ghani und Abdullah Abdullah (* 1960) bei der Präsidentschaftswahl 2014 wurde das Amt des Premierministers mit einem Vertrauensmann Abdullahs besetzt. Am 20. und 21. Oktober 2018 wurde eine Parlamentswahl durchgeführt. Die Wahl war an beiden Tagen von Anschlägen und Chaos überschattet worden. Es gab in mehreren Provinzen Bombenexplosionen und Raketenangriffe in der Nähe von Wahllokalen. Die radikalislamischen Taliban hatten alle Afghanen zum Boykott der Abstimmung aufgefordert und mit Angriffen gedroht. Mehr als 2500 Kandidaten bewarben sich um die 249 Sitze im Unterhaus. Die Parlamentswahl wurde seit 2015 immer wieder verschoben und galt als Test für die im April 2019 geplante Präsidentschaftswahl.[4] Im Dezember 2018 erklärte die Unabhängige Wahlbeschwerdekommission (IECC) alle in der Provinz Kabul abgegebenen Stimmen für ungültig.[5] Die ursprünglich für April 2019 geplante Präsidentschaftswahl wurde erst auf Juli dann auf September 2019 verschoben.[6] Ghani war nach der Wahl im September 2019 als offizieller Sieger verkündet worden. Regierungschef Abdullah Abdullah erkannte das Ergebnis nicht an und rief eine Gegenregierung aus. Die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl waren nach Betrugsvorwürfen und technischen Problemen erst im Februar 2020 verkündet worden.[7]

Literatur

  • 1989: Jan-Heeren Grevemeyer: Afghanistan : Sozialer Wandel und Staat im 20. Jahrhundert. VWB-Verlag, Berlin, ISBN 3-927408-24-7
  • 1999: Conrad J. Schetter, Almut Wieland-Karimi (Hrsg.): Afghanistan in Geschichte und Gegenwart. IKO-Verlag für interkulturelle Kommunikation, Frankfurt am Main, ISBN 3-88939-498-1
  • 2009: Bernhard Chiari (Hrsg.): Afghanistan. Wegweiser zur Geschichte 3. durchges. und erw. Auflage. Ferdinand Schöningh, 288 Seiten, Paderborn, ISBN 978-3-506-76761-5
  • 2011: Conrad Schetter, Kleine Geschichte Afghanistans, 3., aktualisierte Auflage, 167 Seiten, Verlag C. H. Beck, ISBN 978-3406616440

Weblinks

Quellen