Waleed Abu al-Khair: Unterschied zwischen den Versionen

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Abu al-Khair machte seinen Master für islamisches Recht an der Alyarmook University <!-- ? --> in [[Jordanien]]. Seit 2007 fordert Abu al-Khair das saudische Regime zu politischen Reformen in Richtung einer konstitutionellen Monarchie auf. Er öffnete sein eigenes Heim als Ort für Menschen und insbesondere für Jugendliche, um sich zu treffen und soziale, politische und religiöse Themen zu diskutieren. 2008 gründete Abu al-Khair die Menschenrechtsorganisation Monitor of Human Rights in Saudi Arabia (MHRSA). Nachdem er erfolglos versucht hatte, die Organisation im eigenen Land zu registrieren, registrierte er sie 2012 beim [[Kanada|kanadischen]] Arbeitsministerium. Damit ist sie die erste saudische Menschenrechtsorganisation, die im Ausland zugelassen wurde. Abu al-Khair verteidigte den bekannten Aktivisten und Blogger Raif Badawi (* 1984) während seines Prozesses gegen Blasphemievorwürfe gerichtlich.<ref name="rightlivelihoodaward">[https://www.rightlivelihoodaward.org/laureates/abdullah-al-hamid-waleed-abu-al-khair-mohammad-fahad-al-qahtani/ Abdullah al-Hamid, Waleed Abu al-Khair & Mohammad Fahad al-Qahtani | The Right Livelihood Award]</ref> Raif Badawi wurde 2012 verhaftet und 2013 wegen „Beleidigung des Islam“ zu zehn Jahren Haft und 1000 Peitschenhieben sowie umgerechnet knapp 240.000 Euro Strafe verurteilt.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/raif-badawi-gericht-in-saudi-arabien-bestaetigt-peitschenhiebe-a-1037587.html Raif Badawi: Gericht in Saudi-Arabien bestätigt Peitschenhiebe - SPIEGEL ONLINE, 07.06.2015]</ref>
Abu al-Khair machte seinen Master für islamisches Recht an der Alyarmook University <!-- ? --> in [[Jordanien]]. Seit 2007 fordert Abu al-Khair das saudische Regime zu politischen Reformen in Richtung einer konstitutionellen Monarchie auf. Er öffnete sein eigenes Heim als Ort für Menschen und insbesondere für Jugendliche, um sich zu treffen und soziale, politische und religiöse Themen zu diskutieren. 2008 gründete Abu al-Khair die Menschenrechtsorganisation Monitor of Human Rights in Saudi Arabia (MHRSA). Nachdem er erfolglos versucht hatte, die Organisation im eigenen Land zu registrieren, registrierte er sie 2012 beim [[Kanada|kanadischen]] Arbeitsministerium. Damit ist sie die erste saudische Menschenrechtsorganisation, die im Ausland zugelassen wurde. Abu al-Khair verteidigte den bekannten Aktivisten und Blogger Raif Badawi (* 1984) während seines Prozesses gegen Blasphemievorwürfe gerichtlich.<ref name="rightlivelihoodaward">[https://www.rightlivelihoodaward.org/laureates/abdullah-al-hamid-waleed-abu-al-khair-mohammad-fahad-al-qahtani/ Abdullah al-Hamid, Waleed Abu al-Khair & Mohammad Fahad al-Qahtani | The Right Livelihood Award]</ref> Raif Badawi wurde 2012 verhaftet und 2013 wegen „Beleidigung des Islam“ zu zehn Jahren Haft und 1000 Peitschenhieben sowie umgerechnet knapp 240.000 Euro Strafe verurteilt.<ref>[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/raif-badawi-gericht-in-saudi-arabien-bestaetigt-peitschenhiebe-a-1037587.html Raif Badawi: Gericht in Saudi-Arabien bestätigt Peitschenhiebe - SPIEGEL ONLINE, 07.06.2015]</ref>


Als vertrauenswürdige Informationsquelle hat Abu al-Khair an mehreren internationalen Konferenzen teilgenommen, um die Menschenrechte im Golfstaat zu diskutieren. Darüber hinaus hat er Hunderte von lokalen Artikeln auf Arabisch verfasst und Beiträge für die Washington Post und die BBC geleistet. Er wurde angeklagt und wurde als erster Aktivist im Rahmen des 2014er "Terrorismus-Gesetzes" verurteilt. Am 6. Juli 2014 wurde er zu 15 Jahren Haft, einem 15-jährigen Reiseverbot nach Haftentlassung und einer Geldstrafe von 200.000 Saudi-Riyals verurteilt. Abu al-Khair berichtete, dass er während seiner Inhaftierung misshandelt wurde, indem ihm Essen und angemessene medizinische Behandlung verweigert wurden sowie er Schläge, Einzelhaft und Schlafentzug erleiden musste. Am 7. Juni 2016 trat er aus Protest gegen seine Haftbedingungen und seine Behandlung im Gefängnis in einen Hungerstreik. Der Streik dauerte fünf Tage und endete damit, dass ihm von der Jeddah-Gefängnisverwaltung einige Zugeständnisse gemacht wurden. Im September 2018 wurde er mit dem [[Right Livelihood Award]] (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet.<ref name="rightlivelihoodaward"/>
Als vertrauenswürdige Informationsquelle hat Abu al-Khair an mehreren internationalen Konferenzen teilgenommen, um die Menschenrechte im Golfstaat zu diskutieren. Darüber hinaus hat er Hunderte von lokalen Artikeln auf Arabisch verfasst und Beiträge für die Washington Post und die BBC geleistet. Er wurde angeklagt und wurde als erster Aktivist im Rahmen des 2014er "Terrorismus-Gesetzes" verurteilt. Am 6. Juli 2014 wurde er zu 15 Jahren Haft, einem 15-jährigen Reiseverbot nach Haftentlassung und einer Geldstrafe von 200.000 Saudi-Riyals verurteilt. Abu al-Khair berichtete, dass er während seiner Inhaftierung misshandelt wurde, indem ihm Essen und angemessene medizinische Behandlung verweigert wurden sowie er Schläge, Einzelhaft und Schlafentzug erleiden musste. Am 7. Juni 2016 trat er aus Protest gegen seine Haftbedingungen und seine Behandlung im Gefängnis in einen Hungerstreik. Der Streik dauerte fünf Tage und endete damit, dass ihm von der Jeddah-Gefängnisverwaltung einige Zugeständnisse gemacht wurden. Im September 2018 wurden Waleed Abu al-Khair, [[Abdullah al-Hamid]] und [[Mohammed Fahad al-Kahtani]] mit dem [[Right Livelihood Award]] (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet.<ref name="rightlivelihoodaward"/>


Abu al-Khair war mit Samar Badawi (arabisch سمر بدوي&lrm; * 28. Juni 1981) verheiratet, der Schwester von Raif Badawi. Auch Samar Badawi wurde in der Vergangenheit inhaftiert und für Monate ins Gefängnis gesteckt, weil sie vor ihrem gewalttätigen Vater geflüchtet war. Dank internationalem Druck kam sie frei. Später war Samar Badawi die erste Frau, die in Saudi-Arabien vor Gericht ihr Wahlrecht einklagte und eine der Initiatorinnen der Kampagne, die sich gegen das Fahrverbot für Frauen einsetzte. 2012 wurde Samar Badawi von Hillary Clinton und Michelle Obama der „International Women Courage Award“ verliehen.<ref>[https://www.emma.de/artikel/gleichberechtigt-bis-2030-330615 "Saudi-Arabien: Apartheid und Terror" | EMMA, 25. September 2015]</ref> Sie haben eine gemeinsame Tochter. Die Ehe wurde geschieden.<ref>[https://www.amnesty.de/2016/1/13/saudi-arabien-aktivistin-samar-badawi-kurzzeitig-festgenommen Saudi-Arabien: Aktivistin Samar Badawi kurzzeitig festgenommen | Amnesty International, 13. Januar 2016]</ref>
Abu al-Khair war mit Samar Badawi (arabisch سمر بدوي&lrm; * 28. Juni 1981) verheiratet, der Schwester von Raif Badawi. Auch Samar Badawi wurde in der Vergangenheit inhaftiert und für Monate ins Gefängnis gesteckt, weil sie vor ihrem gewalttätigen Vater geflüchtet war. Dank internationalem Druck kam sie frei. Später war Samar Badawi die erste Frau, die in Saudi-Arabien vor Gericht ihr Wahlrecht einklagte und eine der Initiatorinnen der Kampagne, die sich gegen das Fahrverbot für Frauen einsetzte. 2012 wurde Samar Badawi von Hillary Clinton und Michelle Obama der „International Women Courage Award“ verliehen.<ref>[https://www.emma.de/artikel/gleichberechtigt-bis-2030-330615 "Saudi-Arabien: Apartheid und Terror" | EMMA, 25. September 2015]</ref> Sie haben eine gemeinsame Tochter. Die Ehe wurde geschieden.<ref>[https://www.amnesty.de/2016/1/13/saudi-arabien-aktivistin-samar-badawi-kurzzeitig-festgenommen Saudi-Arabien: Aktivistin Samar Badawi kurzzeitig festgenommen | Amnesty International, 13. Januar 2016]</ref>

Version vom 28. Oktober 2018, 18:15 Uhr

Waleed Abu al-Khair, 2012
Ex-Ehefrau Samar Badawi (Mitte) mit Michelle Obama und Hillary Clinton, 2012

Waleed Abu al-Khair (* 17. Juni 1979 in Dschidda, Provinz Mekka) ist ein saudi-arabischer Jurist und Menschenrechtler.

Leben

Abu al-Khair machte seinen Master für islamisches Recht an der Alyarmook University in Jordanien. Seit 2007 fordert Abu al-Khair das saudische Regime zu politischen Reformen in Richtung einer konstitutionellen Monarchie auf. Er öffnete sein eigenes Heim als Ort für Menschen und insbesondere für Jugendliche, um sich zu treffen und soziale, politische und religiöse Themen zu diskutieren. 2008 gründete Abu al-Khair die Menschenrechtsorganisation Monitor of Human Rights in Saudi Arabia (MHRSA). Nachdem er erfolglos versucht hatte, die Organisation im eigenen Land zu registrieren, registrierte er sie 2012 beim kanadischen Arbeitsministerium. Damit ist sie die erste saudische Menschenrechtsorganisation, die im Ausland zugelassen wurde. Abu al-Khair verteidigte den bekannten Aktivisten und Blogger Raif Badawi (* 1984) während seines Prozesses gegen Blasphemievorwürfe gerichtlich.[1] Raif Badawi wurde 2012 verhaftet und 2013 wegen „Beleidigung des Islam“ zu zehn Jahren Haft und 1000 Peitschenhieben sowie umgerechnet knapp 240.000 Euro Strafe verurteilt.[2]

Als vertrauenswürdige Informationsquelle hat Abu al-Khair an mehreren internationalen Konferenzen teilgenommen, um die Menschenrechte im Golfstaat zu diskutieren. Darüber hinaus hat er Hunderte von lokalen Artikeln auf Arabisch verfasst und Beiträge für die Washington Post und die BBC geleistet. Er wurde angeklagt und wurde als erster Aktivist im Rahmen des 2014er "Terrorismus-Gesetzes" verurteilt. Am 6. Juli 2014 wurde er zu 15 Jahren Haft, einem 15-jährigen Reiseverbot nach Haftentlassung und einer Geldstrafe von 200.000 Saudi-Riyals verurteilt. Abu al-Khair berichtete, dass er während seiner Inhaftierung misshandelt wurde, indem ihm Essen und angemessene medizinische Behandlung verweigert wurden sowie er Schläge, Einzelhaft und Schlafentzug erleiden musste. Am 7. Juni 2016 trat er aus Protest gegen seine Haftbedingungen und seine Behandlung im Gefängnis in einen Hungerstreik. Der Streik dauerte fünf Tage und endete damit, dass ihm von der Jeddah-Gefängnisverwaltung einige Zugeständnisse gemacht wurden. Im September 2018 wurden Waleed Abu al-Khair, Abdullah al-Hamid und Mohammed Fahad al-Kahtani mit dem Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet.[1]

Abu al-Khair war mit Samar Badawi (arabisch سمر بدوي‎ * 28. Juni 1981) verheiratet, der Schwester von Raif Badawi. Auch Samar Badawi wurde in der Vergangenheit inhaftiert und für Monate ins Gefängnis gesteckt, weil sie vor ihrem gewalttätigen Vater geflüchtet war. Dank internationalem Druck kam sie frei. Später war Samar Badawi die erste Frau, die in Saudi-Arabien vor Gericht ihr Wahlrecht einklagte und eine der Initiatorinnen der Kampagne, die sich gegen das Fahrverbot für Frauen einsetzte. 2012 wurde Samar Badawi von Hillary Clinton und Michelle Obama der „International Women Courage Award“ verliehen.[3] Sie haben eine gemeinsame Tochter. Die Ehe wurde geschieden.[4]

Weblinks

Quellen