Türkei: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde die Türkei am 29. Oktober 1923 der Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches. Staatsgründer war Mustafa Kemal Atatürk (1881-1938), der von 1923 bis 1938 erster Präsident der Republik Türkei war. Im Jahr 1950 nahm die Türkei als Teil eines UNO-Kontingents am Koreakrieg (1950-1953) teil. 1952 trat die Türkei in die NATO ein. Seit 1996 ist die Türkei Mitglied der Europäischen Zollunion, aber nicht Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU).
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde die Türkei am 29. Oktober 1923 der Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches. Staatsgründer war Mustafa Kemal Atatürk (1881-1938), der von 1923 bis 1938 erster Präsident der Republik Türkei war. Im Jahr 1950 nahm die Türkei als Teil eines UNO-Kontingents am Koreakrieg (1950-1953) teil. 1952 trat die Türkei in die NATO ein. Seit 1996 ist die Türkei Mitglied der Europäischen Zollunion, aber nicht Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU).


Die Parlamentswahl am 7. Juni 2015 endete mit deutlichen Stimmenverlusten der bisher regierenden islamisch-konservativen Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) von Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu (* 1959). Die AKP verlor ihre absolute Mehrheit. Zweitstärkste Kraft wurde die kemalistisch-sozialdemokratische Republikanische Volkspartei (CHP) unter ihrem Vorsitzenden Kemal Kılıçdaroğlu (* 1948). Nach der Wahl konnte in der 45 Tage andauernden Frist keine Koalition gebildet werden. Daher wurden für den 1. November 2015 Neuwahlen ausgerufen.<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-08/recep-tayyip-erdogan-neuwahlen-tuerkei Neuwahlen in der Türkei: Erdoğan will die Liebe der Türken erzwingen | ZEIT ONLINE, 24. August 2015]</ref> Staatspräsident Erdoğan forderte Ministerpräsident Davutoğlu auf, ein Interimskabinett zusammenzustellen, welches als Übergangsregierung bis zur Neuwahl regieren soll.<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-08/tuerkei-recep-tayyip-erdogan-wahlen-uebergangsregierung Türkei: Davutoğlu soll Übergangsregierung bilden | ZEIT ONLINE, 25. August 2015]</ref>
Die Parlamentswahl am 7. Juni 2015 endete mit deutlichen Stimmenverlusten der bisher regierenden islamisch-konservativen Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) von Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu (* 1959). Die AKP verlor ihre absolute Mehrheit. Zweitstärkste Kraft wurde die kemalistisch-sozialdemokratische Republikanische Volkspartei (CHP) unter ihrem Vorsitzenden Kemal Kılıçdaroğlu (* 1948). Nach der Wahl konnte in der 45 Tage andauernden Frist keine Koalition gebildet werden. Daher wurden für den 1. November 2015 Neuwahlen ausgerufen.<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-08/recep-tayyip-erdogan-neuwahlen-tuerkei Neuwahlen in der Türkei: Erdoğan will die Liebe der Türken erzwingen | ZEIT ONLINE, 24. August 2015]</ref> Staatspräsident Erdoğan forderte Ministerpräsident Davutoğlu auf, ein Interimskabinett zusammenzustellen, welches als Übergangsregierung bis zur Neuwahl regieren soll.<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-08/tuerkei-recep-tayyip-erdogan-wahlen-uebergangsregierung Türkei: Davutoğlu soll Übergangsregierung bilden | ZEIT ONLINE, 25. August 2015]</ref> Am 5. Mai 2016 gab Davutoğlu bekannt, sein Amt als Parteivorsitzender abzugeben.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-ahmet-davutoglu-steht-unmittelbar-vor-rueckzug-a-1090930.html Türkei: Ahmet Davutoglu kündigt Rückzug an - SPIEGEL ONLINE, 05.05.2016]</ref> Am 19. Mai 2016 wurde der bisherige Verkehrsminister Binali Yıldırım (* 1955) designierter Regierungschef. Am 22. Mai 2016 wurde er auf einem Parteitag offiziell zum AKP-Vorsitzenden gewählt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-binali-yildirim-ist-erdogans-erfuellungsgehilfe-a-1093096.html Türkei: Binali Yildirim ist Erdogans Erfüllungsgehilfe - SPIEGEL ONLINE, 19.05.2016]</ref> Am 24. Mai 2016 genehmigte Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan die 65. Regierung der Türkei mit Binali Yıldırım als Ministerpräsident.


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 4. Juni 2016, 09:06 Uhr

Türkiye Cumhuriyeti

Republik Türkei
Amtssprache(n) Türkisch
Hauptstadt Ankara
Staatsform parlamentarische Republik
Regierungssystem parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt Staatspräsident
Recep Tayyip Erdoğan
Regierungschef Ministerpräsident
Binali Yildirim
Währung Türkische Lira (TRY)
Gründung 29. Oktober 1923
Nationalhymne İstiklâl Marşı
Nationalfeiertag 29. Oktober (Feiertag der Republik)
Zeitzone UTC+2
UTC+3 (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen TR
ISO 3166 TR, TUR, 792
Top-Level-Domain .tr
Telefonvorwahl +90

Türkei (amtlich Türkiye Cumhuriyeti, deutsch Republik Türkei) ist ein Staat in Vorderasien und Südosteuropa. Der Einheitsstaat wurde am 29. Oktober 1923 gegründet. Die Hauptstadt ist Ankara. Die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei ist Istanbul, die sich als einzige Metropole der Welt auf zwei Kontinenten befindet.

Staatspräsident ist Recep Tayyip Erdoğan (* 1954), der von 1994 bis 1998 Oberbürgermeister von Istanbul und von März 2003 bis August 2014 Ministerpräsident der Türkei war. Aktueller Ministerpräsident ist seit Ende August 2014 Ahmet Davutoğlu (* 1959).

Geografie

Die Türkei erstreckt sich geografisch über die zwei Kontinente Europa und Asien. Mit Anatolien nimmt der asiatische Teil des türkischen Staatsgebiets etwa 97 % der Gesamtfläche ein. Ostthrakien ist der geographische Teil der Türkei, der sich auf der Balkanhalbinsel und somit auf dem europäischen Kontinent befindet. Er nimmt etwa 3% des türkischen Staatsgebiets ein.

Die Türkei grenzt an sechs Staaten (im Uhrzeigersinn): Georgien, Armenien, Iran, Irak, Syrien und Bulgarien. Im Norden liegt das Schwarze Meer, im Südwesten das Mittelmeer.

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Türkei am 29. Oktober 1923 der Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches. Staatsgründer war Mustafa Kemal Atatürk (1881-1938), der von 1923 bis 1938 erster Präsident der Republik Türkei war. Im Jahr 1950 nahm die Türkei als Teil eines UNO-Kontingents am Koreakrieg (1950-1953) teil. 1952 trat die Türkei in die NATO ein. Seit 1996 ist die Türkei Mitglied der Europäischen Zollunion, aber nicht Mitglied der Europäischen Union (EU).

Die Parlamentswahl am 7. Juni 2015 endete mit deutlichen Stimmenverlusten der bisher regierenden islamisch-konservativen Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP) von Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu (* 1959). Die AKP verlor ihre absolute Mehrheit. Zweitstärkste Kraft wurde die kemalistisch-sozialdemokratische Republikanische Volkspartei (CHP) unter ihrem Vorsitzenden Kemal Kılıçdaroğlu (* 1948). Nach der Wahl konnte in der 45 Tage andauernden Frist keine Koalition gebildet werden. Daher wurden für den 1. November 2015 Neuwahlen ausgerufen.[1] Staatspräsident Erdoğan forderte Ministerpräsident Davutoğlu auf, ein Interimskabinett zusammenzustellen, welches als Übergangsregierung bis zur Neuwahl regieren soll.[2] Am 5. Mai 2016 gab Davutoğlu bekannt, sein Amt als Parteivorsitzender abzugeben.[3] Am 19. Mai 2016 wurde der bisherige Verkehrsminister Binali Yıldırım (* 1955) designierter Regierungschef. Am 22. Mai 2016 wurde er auf einem Parteitag offiziell zum AKP-Vorsitzenden gewählt.[4] Am 24. Mai 2016 genehmigte Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan die 65. Regierung der Türkei mit Binali Yıldırım als Ministerpräsident.

Literatur

  • 2012: Geschichte der Türkei: Von Atatürk bis zur Gegenwart, Autor Klaus Kreiser, 128 Seiten, Verlag C. H. Beck, ISBN 978-3406640650
  • 2012: Geschichte der Türkei: Von den Anfängen der Moderne bis heute, Autor Cengiz Günay, 400 Seiten, UTB GmbH, ISBN 978-3825233013
  • 2013: Türkei: Wiege der Zivilisation, Autor Michael Zick, 176 Seiten, Theiss, 2., aktualisierte Auflage, ISBN 978-3806227062

Weblinks

Quellen