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Das '''Landpflegeheim''' ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in [[Hamburg]]-[[Hamburg-Osdorf|Osdorf]]. Ursprünglich als Armenhaus erbaut und dann als Jugendheim genutzt, ist in ihm heute zum Teil das ''Künstlerhaus Einseins'', zum Teil ein Wohnprojekt untergebracht. Nach ihm ist auch die etwas weiter östlich verlaufende Straße [[Am | Das '''Landpflegeheim''' ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in [[Hamburg]]-[[Hamburg-Osdorf|Osdorf]]. Ursprünglich als Armenhaus erbaut und dann als Jugendheim genutzt, ist in ihm heute zum Teil das ''Künstlerhaus Einseins'', zum Teil ein Wohnprojekt untergebracht. Nach ihm ist auch die etwas weiter östlich verlaufende Straße [[Am Landpflegeheim]] benannt. | ||
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1869 erwarb die Stadt [[Hamburg-Altona|Altona]] vor ihren Toren das Gelände des geplanten Armenhauses von den Bauern Knabe und Lübbersmeyer. 1871 wurde der älteste, noch heute erhaltene Gebäudeteil nach einem Entwurf des Altonaer Stadtbaumeisters Heinrich Oskar Winkler fertiggestellt. Ab 1918 wurde das Gebäude zum Landpflegeheim mit damals als fortschrittlich geltenden Ideen für die Erziehung sozial benachteiligter Jugendlicher der Stadt Altona. Den Jugendlichen wurde dort eine Ausbildung u. a. mit praktischer Gartenarbeit ermöglicht. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Haus als Kaserne genutzt. Auch nach dem Krieg war dort bis 1989 erneut ein Jugendheim untergebracht. | 1869 erwarb die Stadt [[Hamburg-Altona|Altona]] vor ihren Toren das Gelände des geplanten Armenhauses von den Bauern Knabe und Lübbersmeyer. 1871 wurde der älteste, noch heute erhaltene Gebäudeteil nach einem Entwurf des Altonaer Stadtbaumeisters [[Heinrich Oskar Winkler]] fertiggestellt. Ab 1918 wurde das Gebäude zum Landpflegeheim mit damals als fortschrittlich geltenden Ideen für die Erziehung sozial benachteiligter Jugendlicher der Stadt Altona. Den Jugendlichen wurde dort eine Ausbildung u. a. mit praktischer Gartenarbeit ermöglicht. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Haus als Kaserne genutzt. Auch nach dem Krieg war dort bis 1989 erneut ein Jugendheim untergebracht. | ||
1989 bis 1993 kamen hier Asylbewerber unter. Danach stand das Gebäude bis 1999 leer, der Abriss wurde von der Baubehörde in Erwägung gezogen. Doch der Verein ''Ateliers für die Kunst'' mit dem Vorsitzenden Klaus Ecker setzte sich erfolgreich für den Erhalt des Gebäudes ein. Es wurde zudem unter Denkmalschutz gestellt, was den Abriss | 1989 bis 1993 kamen hier Asylbewerber unter. Danach stand das Gebäude bis 1999 leer, der Abriss wurde von der Baubehörde in Erwägung gezogen. Doch der Verein ''Ateliers für die Kunst'' mit dem Vorsitzenden Klaus Ecker setzte sich erfolgreich für den Erhalt des Gebäudes ein. Es wurde zudem unter Denkmalschutz gestellt, was den Abriss verhinderte. In Kooperation von Kulturbehörde, Stadtentwicklungsbehörde, "Ateliers für die Kunst e.V." und der Wohnungsbaugenossenschaft "Schanze e.G." wurde ein Konzept zur Nutzung entwickelt. Die Wohnungsbaugenossenschaft trägt auch das Projekt. In den Seitenflügeln kommen das Wohnprojekt "Schneller Wohnen e.V." und Jugendliche der "Hamburger Kinder – und Jugendhilfe e.V." unter, der Mittelteil wird vom Künstlerhaus Einseins genutzt. Auch ein Ausstellungsraum wurde geschaffen. Elf Künstler können in zehn Wohnateliers leben und arbeiten. 2001 war der Umbau abgeschlossen. Die angrenzende Wiese geht direkt in den bis 2007 ebenfalls neu gestalteten [[Hans-Christian-Andersen-Park]], der zu den früheren Gartenanlagen des Landpflegeheims gehörte, über.<ref>[http://www.kuenstlerhaus-einseins.de/ Kuenstlerhaus-einseins.de]</ref> | ||
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Version vom 19. Februar 2015, 21:52 Uhr
Karte: 53.575270_N 9.854659_E |
Das Landpflegeheim ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Hamburg-Osdorf. Ursprünglich als Armenhaus erbaut und dann als Jugendheim genutzt, ist in ihm heute zum Teil das Künstlerhaus Einseins, zum Teil ein Wohnprojekt untergebracht. Nach ihm ist auch die etwas weiter östlich verlaufende Straße Am Landpflegeheim benannt.
Geschichte
1869 erwarb die Stadt Altona vor ihren Toren das Gelände des geplanten Armenhauses von den Bauern Knabe und Lübbersmeyer. 1871 wurde der älteste, noch heute erhaltene Gebäudeteil nach einem Entwurf des Altonaer Stadtbaumeisters Heinrich Oskar Winkler fertiggestellt. Ab 1918 wurde das Gebäude zum Landpflegeheim mit damals als fortschrittlich geltenden Ideen für die Erziehung sozial benachteiligter Jugendlicher der Stadt Altona. Den Jugendlichen wurde dort eine Ausbildung u. a. mit praktischer Gartenarbeit ermöglicht. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus als Kaserne genutzt. Auch nach dem Krieg war dort bis 1989 erneut ein Jugendheim untergebracht.
1989 bis 1993 kamen hier Asylbewerber unter. Danach stand das Gebäude bis 1999 leer, der Abriss wurde von der Baubehörde in Erwägung gezogen. Doch der Verein Ateliers für die Kunst mit dem Vorsitzenden Klaus Ecker setzte sich erfolgreich für den Erhalt des Gebäudes ein. Es wurde zudem unter Denkmalschutz gestellt, was den Abriss verhinderte. In Kooperation von Kulturbehörde, Stadtentwicklungsbehörde, "Ateliers für die Kunst e.V." und der Wohnungsbaugenossenschaft "Schanze e.G." wurde ein Konzept zur Nutzung entwickelt. Die Wohnungsbaugenossenschaft trägt auch das Projekt. In den Seitenflügeln kommen das Wohnprojekt "Schneller Wohnen e.V." und Jugendliche der "Hamburger Kinder – und Jugendhilfe e.V." unter, der Mittelteil wird vom Künstlerhaus Einseins genutzt. Auch ein Ausstellungsraum wurde geschaffen. Elf Künstler können in zehn Wohnateliers leben und arbeiten. 2001 war der Umbau abgeschlossen. Die angrenzende Wiese geht direkt in den bis 2007 ebenfalls neu gestalteten Hans-Christian-Andersen-Park, der zu den früheren Gartenanlagen des Landpflegeheims gehörte, über.[1]