Amazon: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Gründung bis 2004 ===
=== Gründung bis 2004 ===
Am 5. Juli 1994 gründete Jeff Bezos das Unternehmen Amazon.com, Inc. in seiner Garage in Seattle. Vor der Aufnahme der geschäftlichen Tätigkeit führte das Projekt noch den Namen Cadabra.<ref>[https://whoswho.de/bio/jeffrey-bezos.html Jeff Bezos - Biografie WHO'S WHO]</ref> Den Namen leitet er vom Amazonas ab, dem längsten Fluss der Welt, um die große Auswahl zu symbolisieren. Zum Start konzentrierte sich Amazon zunächst nur auf Bücher. Sein erstes verkauftes Buch trägt den Titel „Fluid Concepts and Creative Analogies“. Ende der 1990er Jahre expandierte Amazon nach Deutschland. Die deutsche Website ging online, die ersten Büros entstanden in Süddeutschland und das Logistikzentrum in Bad Hersfeld in [[Hessen]] wurde eröffnet. Nach und nach kamen neue Verkaufssparten wie [[DVD]], Video, Musik und Elektronik hinzu.<ref name="aboutamazon_uns_gesch">[https://www.aboutamazon.de/news/ueber-amazon/unsere-geschichte-was-aus-einer-garagen-idee-werden-kann Unsere Geschichte: Was aus einer Garagen-Idee werden kann?, 23. August 2018]</ref> 1999 übernahm Amazon die drei Internetunternehmen Exchange.com (für schwer erhältliche Bücher oder [[Schallplatte]]n/[[Compact Disc|CD]]s), Accept.com (Entwickler von Software für den elektronischen Handel) und Alexa Internet (Web-Navigationsservice) für 645 Millionen US-Dollar. Kurz zuvor erwarb Amazon für 260 Millionen Dollar das Auktionsunternehmen Butterfield & Butterfield sowie Anteile an Drugstore.com und Pets.com.<ref>[https://www.pctipp.ch/news/internet/amazon-im-kaufrausch-1776818.html Amazon im Kaufrausch - pctipp.ch, 27.04.1999]</ref>
Am 5. Juli 1994 gründete Jeff Bezos das Unternehmen Amazon.com, Inc. in seiner Garage in Seattle. Vor der Aufnahme der geschäftlichen Tätigkeit führte das Projekt noch den Namen Cadabra.<ref>[https://whoswho.de/bio/jeffrey-bezos.html Jeff Bezos - Biografie WHO'S WHO]</ref> Den Namen leitet er vom [[Amazonas]] ab, dem längsten Fluss der Welt, um die große Auswahl zu symbolisieren. Tatsächlich ist der Amazonas zwar der wasserreichste Fluss der Welt, aber ober er oder der [[Nil]] der längste Fluss der Welt ist, ist nicht abschließend geklärt.<ref>[https://www.britannica.com/place/Nile-River Nile River | Delta, Map, Basin, Length, Facts, Definition, Map, History, & Location | Britannica]</ref> Zum Start konzentrierte sich Amazon zunächst nur auf Bücher. Sein erstes verkauftes Buch trägt den Titel „Fluid Concepts and Creative Analogies“. Ende der 1990er Jahre expandierte Amazon nach Deutschland. Die deutsche Website ging online, die ersten Büros entstanden in Süddeutschland und das Logistikzentrum in Bad Hersfeld in [[Hessen]] wurde eröffnet. Nach und nach kamen neue Verkaufssparten wie [[DVD]], Video, Musik und Elektronik hinzu.<ref name="aboutamazon_uns_gesch">[https://www.aboutamazon.de/news/ueber-amazon/unsere-geschichte-was-aus-einer-garagen-idee-werden-kann Unsere Geschichte: Was aus einer Garagen-Idee werden kann?, 23. August 2018]</ref> 1999 übernahm Amazon die drei Internetunternehmen Exchange.com (für schwer erhältliche Bücher oder [[Schallplatte]]n/[[Compact Disc|CD]]s), Accept.com (Entwickler von Software für den elektronischen Handel) und Alexa Internet (Web-Navigationsservice) für 645 Millionen US-Dollar. Kurz zuvor erwarb Amazon für 260 Millionen Dollar das Auktionsunternehmen Butterfield & Butterfield sowie Anteile an Drugstore.com und Pets.com.<ref>[https://www.pctipp.ch/news/internet/amazon-im-kaufrausch-1776818.html Amazon im Kaufrausch - pctipp.ch, 27.04.1999]</ref>


Seit dem Jahr 2000 symbolisiert das Amazon-Logo ein Lächeln, dabei geht das Lächeln vom Buchstaben ''a'' bis zum Buchstaben ''z'' im Logo. Seit 2002 können Drittanbieter ihre Produkte über Amazon zum Verkauf anbieten.<ref name="aboutamazon_uns_gesch"/> Mitte 2004 wurde die Entwicklungsabteilung der Amazon.de-Website in München geschlossen.<ref name="IfM"/> Ebenfalls 2004 kam Gregg Zehr zu Amazon und gründete das Entwicklungslabor Lab126.<ref>[https://english.elpais.com/economy-and-business/2022-04-27/what-is-lab126-amazons-secretive-research-laboratory.html What is Lab126, Amazon’s secretive research laboratory? | Economy and Business | EL PAÍS English Edition, Apr 27, 2022]</ref>
Seit dem Jahr 2000 symbolisiert das Amazon-Logo ein Lächeln, dabei geht das Lächeln vom Buchstaben ''a'' bis zum Buchstaben ''z'' im Logo. Seit 2002 können Drittanbieter ihre Produkte über Amazon zum Verkauf anbieten.<ref name="aboutamazon_uns_gesch"/> Mitte 2004 wurde die Entwicklungsabteilung der Amazon.de-Website in München geschlossen.<ref name="IfM"/> Ebenfalls 2004 kam Gregg Zehr zu Amazon und gründete das Entwicklungslabor Lab126.<ref>[https://english.elpais.com/economy-and-business/2022-04-27/what-is-lab126-amazons-secretive-research-laboratory.html What is Lab126, Amazon’s secretive research laboratory? | Economy and Business | EL PAÍS English Edition, Apr 27, 2022]</ref>

Version vom 16. August 2024, 06:14 Uhr

Amazon
Name Amazon.com, Inc.

Rechtsform Corporation
ISIN US0231351067
Gründung 5. Juli 1994
Sitz Seattle, WA, USA

Leitung

Jeff Bezos (Executive Chairman)
Andy Jassy (Präsident, CEO)[1]

Mitarbeiterzahl 1.608.000 (Dezember 2021)[2]
Umsatz 470 Mrd. US-Dollar (2021)[2]
Branche Versandhandel, Onlinehandel,
digitale Distribution,
Cloud Computing, Filmproduktion
Homepage amazon.com

Amazon.com, Inc. ([amaˈʦoːn]) ist ein börsennotierter US-amerikanischer Onlineversandhändler, Hersteller und Cloud- sowie Streaminganbieter. Die Onlineplattform bietet eine breit gefächerte Produktpalette für Verbraucher wie Bücher, CDs, Filme, Lebensmittel und Geräte. Das Unternehmen wurde 1995 von Jeff Bezos gegründet, der damit zu einem der reichsten Menschen der Welt wurde. Die deutsche Unternehmenszentrale hat ihren Sitz in München.[3]

Über die integrierte Verkaufsplattform Marketplace können auch andere Unternehmen neue und gebrauchte Produkte anbieten. Als Cloudanbieter ist Amazon mit Amazon Web Services (AWS) einer der führenden Dienstleister für Cloud-Computing. Unter eigener Marke werden u. a. der Amazon Kindle als Lesegerät für elektronische Bücher, der Tabletcomputer Amazon Fire, die Set-Top-Box Fire TV sowie der HDMI-Stick Fire TV Stick und das Spracherkennungssystem Echo vertrieben. Aber auch Zubehör wie USB-Hubs und Kabel werden unter eigener Marke von Amazon vertrieben. Mit Amazon Prime steht Abonnenten eine Streamingplattform für Filme, elektronische Bücher und Musik zur Verfügung. Für seine Streamingplattform produziert Amazon Studios auch selber Filme und Serien. Amazon liefert die Onlinebestellungen teilweise selber bis zum Endkunden aus, ansonsten greifen sie dazu auf externe Lieferdienste zurück. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington.

Zu Amazon gehören auch Plattformen wie die Internet Movie Database (mit Box Office Mojo), das Internet Archive, den kommerzielle Hörbuchanbieter Audible und das Live-Streaming-Videoportal twitch. Von der Übernahme 1999 bis zur Einstellung 2002 war auch der Onlinedienst Alexa Internet, der Daten über Seitenabrufe von Websites sammelte und darstellte, Teil des Angebotes des Unternehmens Amazon.

Geschichte

Gründung bis 2004

Am 5. Juli 1994 gründete Jeff Bezos das Unternehmen Amazon.com, Inc. in seiner Garage in Seattle. Vor der Aufnahme der geschäftlichen Tätigkeit führte das Projekt noch den Namen Cadabra.[4] Den Namen leitet er vom Amazonas ab, dem längsten Fluss der Welt, um die große Auswahl zu symbolisieren. Tatsächlich ist der Amazonas zwar der wasserreichste Fluss der Welt, aber ober er oder der Nil der längste Fluss der Welt ist, ist nicht abschließend geklärt.[5] Zum Start konzentrierte sich Amazon zunächst nur auf Bücher. Sein erstes verkauftes Buch trägt den Titel „Fluid Concepts and Creative Analogies“. Ende der 1990er Jahre expandierte Amazon nach Deutschland. Die deutsche Website ging online, die ersten Büros entstanden in Süddeutschland und das Logistikzentrum in Bad Hersfeld in Hessen wurde eröffnet. Nach und nach kamen neue Verkaufssparten wie DVD, Video, Musik und Elektronik hinzu.[6] 1999 übernahm Amazon die drei Internetunternehmen Exchange.com (für schwer erhältliche Bücher oder Schallplatten/CDs), Accept.com (Entwickler von Software für den elektronischen Handel) und Alexa Internet (Web-Navigationsservice) für 645 Millionen US-Dollar. Kurz zuvor erwarb Amazon für 260 Millionen Dollar das Auktionsunternehmen Butterfield & Butterfield sowie Anteile an Drugstore.com und Pets.com.[7]

Seit dem Jahr 2000 symbolisiert das Amazon-Logo ein Lächeln, dabei geht das Lächeln vom Buchstaben a bis zum Buchstaben z im Logo. Seit 2002 können Drittanbieter ihre Produkte über Amazon zum Verkauf anbieten.[6] Mitte 2004 wurde die Entwicklungsabteilung der Amazon.de-Website in München geschlossen.[3] Ebenfalls 2004 kam Gregg Zehr zu Amazon und gründete das Entwicklungslabor Lab126.[8]

2005 bis 2009

Am 2. Februar 2005 startete Amazon das kostenpflichtige Abonnement Amazon Prime für Kunden.[9] 2005 verkaufte Franklin seine Anteile an MobiPocket.com SA an Amazon.[10] Ebenfalls 2005 übernahm Amazon die Unternehmen BookSurge Inc. und CustomFlix Labs, Inc. CreateSpace. Am 2. November 2005 gab Amazon die Verfügbarkeit der Plattform Amazon Mechanical Turk (MTurk) bekannt.[11] Der Name ist von dem Schachtürken aus dem 18. Jahrhundet inspiriert.[12] Die Plattform ist ein Marktplatz für Microtasks und dient daher auch der Vermittlung von Niedriglohnarbeit wie Clickworking.[13]

2006 starte Amazon mit Amazon Unbox seinen ersten Videoservice.[14] Ebenfalls 2006 gründete Amazon ein Tochterunternehmen, um Amazon Web Services (AWS) anbieten zu können.[15] AWS nutzt Salesforce als CRM-Software.[16]

2007 wurde der Name CustomFlix in CreateSpace geändert. Am 3. August 2007 startete Amazon die öffentlichte Betaphase von Amazon FPS (Amazon Flexible Payment Service).[17] Damit bietet Amazon eine Bezahlfunktion für Amazon-Kunden für andere Unternehmen an und entwickelte sich später als Checkout by Amazon (CBA) weiter.[18] Im September 2007 stieg Amazon mit Amazonmp3[19] zunächst in den USA in den Wettbewerb der Online-Musikdienste ein und bot darüber MP3s ohne Kopierschutz an. Im November 2007 starte Amazon die Einführung von Amazon Kindle und startete den Self-Publishing-Dienst Digital Text Platform (später Kindle Direct Publishing).[20] Ebenfalls 2007 startete Amazon das Programm Amazon Vine. Vine ist ein Produkttester-Club, in dem Käufer erworbene Produkte mit einer Rezension bewerten können.[21] 2007 übernahm Amazon das 1998 als "Digital Photography Review" in Großbritannien gegründete Medium DPReview.[22]

Anfang 2008 wurde Amazonmp3 auch für Deutschland angekündigt.[23] Ebenfalls Anfang 2008 übernahm Amazon den Hörbuch-Anbieter Audible für rund 300 Millionen US-Dollar.[24] Im Februar 2008 kaufte das britische Unternehmen Lovefilm International Ltd. das DVD-Verleih-Geschäft von Amazon Deutschland für den deutschen und britischen Markt. Im Gegenzug übernahm Amazon die Mehrheit an Lovefilm.[25] Ebenfalls 2008 übernahm Amazon das Unternehmen Shelfari.[26] Ebenfalls 2008 wurde Amazon Unbox nach Amazon Video on Demand umbenannt.[14]

2009 übernahm Amazon über seine 2008 übernommene Tochter Audible Inc den deutschen Ableger Audible GmbH vollständig.[27] Die Audible GmbH war ein Joint Venture von Audible, Holtzbrinck Ventures, der Verlagsgruppe Random House (Bertelsmann) sowie der Verlagsgruppe Lübbe.[25] Im Juli 2009 gab Amazon die Übernahme des US-Internet-Bekleidungs- und Schuhladens Zappos.com für über 800 Millionen Dollar bekannt.[28] Im Oktober 2009 wurden CreateSpace und BookSurge unter dem Namen CreateSpace zusammengeführt.[29]

2010 bis 2019

2010 wurde die Filmproduktionsgesellschaft Amazon Studios gegründet, zunächst um den Prozess für neue Drehbücher für Filme und Serien für die eigene Streamingplattform zu beschleunigen.[30] Im November 2010 wurde die Übernahme des Konkurrenten Quidsi durch Amazon für 545 Millionen US-Dollar bekannt. Quidsi aus Jersey City betrieb die Babybedarfsseite Diapers.com, den Drogerie-Onlineshop Soap.com sowie den Onlineshop Beautybar.com für Kosmetik- und Haarpflegeprodukte.[31][32] Im März 2011 startete Amazon in den Vereinigten Staaten seinen Online-Speicherplatz Amazon Cloud Drive.[33] Ebenfalls 2011 wurde Amazon Unbox nach Amazon Instant Video umbenannt.[14] Am 19. März 2012 gab Amazon bekannt, den Lagerroboterhersteller Kiva Systems aus Massachusetts für 775 Millionen US-Dollar zu übernehmen.[34] Im September 2012 wurde Amazon Cloud Drive auch in Deutschland zur Verfügung gestellt.[33] Am 28. März 2013 kündigte Amazon an, das Unternehmen Goodreads zu übernehmen.[26] 2013 startete Amazon das Programm AmazonSmile.[35] Bei Kundenkäufen darüber spendete Amazon laut eigener Angabe 0,5 % der Einkaufssumme, abzüglich Rabatte, Versand-, Bearbeitungs-, Geschenkverpackungsgebühren oder Servicegebühren an eine gemeinnützige oder mildtätige Organisation, die der Kunde auswählen kann.[36]

Im April 2014 startete Amazon die Streamingbox Amazon Fire TV in den USA. Einige Monate später wurde Amazon Fire TV auch in Deutschland verfügbar.[37] Ebenfalls 2014 übernahm Amazon das 2011 gegründete Live-Streaming-Videoportal twitch für eine Milliarde US-Dollar.[38] Am 4. November 2014 startete Amazon den Service Prime Photos.[39] Ebenfalls im November 2014 stellte Amazon den intelligenten Lautsprecher Amazon Echo mit der integrierten digitalen Assistentin "Alexa" vor.[40]

Am 31. März 2015 stellte Amazon als Beta Amazon Dash vor. Dahinter stecken etwa türklingelgroße Knöpfe, die im Haushalt angebracht werden können und jeweils ein bestimmtes Produkt wie Waschpulver bei Amazon bestellen, sobald man darauf drückt. Jeder Knopf ist mit dem Logo der Marke versehen, deren Produkte der Knopf (nach)bestellt. Die Knöpfe verbinden sich per Smartphone-App über WLAN mit dem Amazon-Prime-Konto. In der App lässt sich auch das gewünschte Produkt festlegen. [41] Mitte 2015 startete Amazon den freien Verkauf des Amazon Echo Netzwerklautsprechers.[40] In der zweiten Jahreshäfte 2015 wurde aus Amazon Instant Video nur noch Amazon Video.[14] Im August 2015 wurde Kiva Systems LLC nach Amazon Robotics LLC umbenannt.[42][43] Ebenfalls 2015 eröffnete Amazon seinen ersten physischen Buchladen.[44]

Ende 2016 wurde AmazonSmile auch in Deutschland zur Verfügung gestellt.[35] Im Dezember 2016 eröffnete in Seattle der erste Amazon Go-Supermarkt, zunächst nur für die eigenen Mitarbeiter. Die Amazon Go-Supermärkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie ohne Kassenbereich auskommen. Die Kunden verlassen das Geschäft mit den eingekauften Waren ohne einen manuellen Kassiervorgang. Die eingekauften Artikel werden durch Sensoren und Kameras erfasst und nach dem Verlassen des Geschäftes automatisch berechnet. Dazu ist eine App und ein ein- und auschecken mit dem Smartphone an einer Schranke notwendig. Im Januar 2018 wurde der Markt der Allgemeinheit zugänglich gemacht.[45]

Am 28. März 2017 startete Amazon die Betaphase von AmazonFresh Pickup für Abonennten von Amazon Prime. AmazonFresh Pickup ist eine Drive-in-Lebensmittellieferung für frische Produkte, Fleisch, Brot, Milchprodukte und eine Reihe von Haushaltsartikeln gedacht.[46] AmazonFresh war zuvor als Amazon Grocery bekannt.[47] Im April 2017 wurde CBA eingestellt und im Januar 2018 durch Pay With Amazon (später umbenannt in Amazon Pay) ersetzt.[18] Ebenfalls im April 2017 gab Amazon den Cloud-Service Amazon Lex für Entwickler frei. Amazon Lex ist die Technologie hinter der Sprachassistentin Amazon Alexa.[48] Am 4. Mai 2017 wurde AmazonFresh als Lieferservice mit einem Sortiment von 85.000 Produkten in Deutschland verfügbar.[49] Mitte 2017 wurde die Übernahme der weltgrößten US-amerikanischen Bio-Supermarktkette Whole Foods Market für 13,7 Milliarden US-Dollar durch Amazon bekannt gegeben.[50] Am 25. Oktober 2017 wurde Amazon Key angekündigt. Mit Amazon Key können z. B. Kuriere die Türe eines Kunden mit dessen Zustimmung und unter dessen Aufsicht über Kameras öffnen.[51]

Anfang 2018 fasste Amazon alle Subkategorien ihrer Streamingservices Amazon Video und Amazon Prime Video unter dem Namen Prime Video zusammen.[52] Ebenfalls Anfang 2018 kaufte Amazon das Unternehmen Ring aus Santa Monica in Kalifornien. Ring stellt Smart Home-Technologien wie intelligente Türklingeln und Videokameras her.[53] Am 18. Dezember 2018 ging CreateSpace in Kindle Direct Publishing (KDP) auf.[54]

Anfang 2019 stieg Amazon beim US-amerikanischen Elektroautohersteller Rivian ein. In einer Equity-Finanzierungsrunde in Höhe von 700 Millionen US-Dollar war Amazon als Hauptinvestor dabei. Die Investitionen folgten auf Rivians Enthüllung zweier Elektrofahrzeuge auf der LA Auto Show im November 2018.[55] Am 28. Februar 2019 gab Amazon bekannt, den weltweiten Verkauf von Dash-Buttons einzustellen. Bereits vorhandene Dash-Buttons werden weiterhin unterstützt.[56] Ebenfalls 2019 wurde Amazon Kuiper Systems LLC. gegründet. Über dieses Tochterunternehmen möchte Amazon über ein eigenes aufzubauendes Satellitennetzwerk Breitband-Internetverbindungen bereitstellen.[57]

2020 bis 2022

Mitte 2020 gab Amazon bekannt, das 2014 gegründete Unternehmen Zoox aus Foster City in Kalifornien zu übernehmen. Zoox stellt autonome Fahrzeuge her.[58] Am 17. September 2020 öffnete in Woodland Hills in Kalifornien das erste amazon fresh Geschäft für die Öffentlichkeit.[59] Ebenfalls im September 2020 stellte Amazon den Cloud-Gaming-Service Luna offiziell vor[60] und führte sein kontaktloses Bezahlsystem Amazon One zunächst in zwei eigenen Stores in Seattle ein.[61] Die Authentifizierung erfolgt dabei über die Handfläche. Amazon One eignet sich auch zur Zugangskontrolle.[62]

Im Mai 2021 wurde bekannt, dass Amazon das US-Filmstudio MGM (ehemals Metro Goldwyn Mayer) vorbehaltlich der Genehmigungen der Wettbewerbshüter der Europäischen Union (EU) und der USA übernehmen will.[63] Mitte Mai 2021 wurden die Marke Amazon Go in Amazon Fresh umbenannt.[64] Am 25. Juni 2021 gab AWS die Übernahme des 2012 gegründeten US-amerikanischen Unternehmens Wickr bekannt. Wickr entwickelt den gleichnamigen Instant-Messager.[65][66]

Im Januar 2022 kündigte Amazon für 2022 sein erstes Bekleidungsgeschäft unter der Marke Amazon Style in einem Einkaufszentrum nahe Los Angeles an.[67] Im März 2022 war die Übernahme von MGM für 8,45 Milliarden US-Dollar abgeschlossen.[68] Am 1. April 2022 stimmten mehrheitlich Mitarbeiter des Amazon-Lagers JFK8 in Staten Island im US-Bundesstaat New York für die Gründung einer Arbeitnehmervertretung. Damit gelang die erste Gründung einer Gewerkschaft innerhalb von Amazon. Die Amazon Labor Union (ALU) wurde im April 2021 gegründet.[69] Bald darauf entliess Amazon in dem Zusammenhang mehrere leitende Angestellte, Amazon dementiert jedoch den Zusammenhang. Der ALU-Gründer und -Leiter Christian Smalls wurde von US-Präsident Joe Biden und seiner Vize-Präsidentin Kamala Harris im Weißen Haus empfangen.[70] Am 27. April 2022 wurde der im Januar 2019 als IMDb Freedive gestartete kostenlose und dafür werbebasierte Video-on-Demand Streamingdienst IMDb TV in Amazon Freevee umbenannt.[71] Zum 1. Mai 2022 wurde Alexa.com eingestellt.[72] Im Frühjahr 2022 stellte Amazon den Tischprojektor Amazon Glow mit einem 8-Zoll großen Touch-Display und integrierter Kamera für den US-Markt vor.[73] Ende Juli 2022 kündigte Amazon die Einstellung von Amazon Drive (früher Amazon Cloud Drive') für Ende 2023 an. Amazon Photos ist davon nicht betroffen.[74] Am 5. August 2022 gab der 1990 gegründete US-amerikanische Serviceroboter-Hersteller Roomba (iRobot) die geplante Übernahme durch Amazon vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre und Aufsichtsbehörden bekannt.[75] Am 14. September 2022 gab Kaliforniens Attorney General Rob Bonta eine Kartellrechtsklage gegen Amazon bekannt. Bonta beschuldigt darin Amazon unter anderem, Drittanbietern Knebelverträge aufzuzwingen, die es ihnen verbieten, ihre Waren günstiger auf anderen Handelsplattformen anzubieten.[76] Am 28. September 2022 stellte Amazon den Lichtwecker Halo Rise mit Schlaftracking vor. Er soll bis zum Jahresende 2022 auf den US-Markt kommen.[77] Nach gut einem halben Jahr wurde der Tischprojektor Amazon Glow eingestellt.[73]

ab 2023

Im Januar 2023 kündigte Amazon an, dass das Programm AmazonSmile zum 20. Februar 2023 eingestellt wird. Seit dem Start im Jahr 2013 wurden über AmazonSmile etwa 500 Millionen US-Dollar an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet.[35] Im März 2023 wurde bekannt, dass Amazon 68 seiner physischen Lädengeschäfte in den USA und Großbritannien schließen möchte. Das betrifft alle Amazon Buchläden und die 4-Star-Geschäfte, in denen es auf der Online-Plattform gut bewertete Artikel zu kaufen gab, sowie die auf monatliche wechselnde Aktionen setzenden Amazon Pop Up Shops.[44] Ebenfalls im März 2023 gab Amazon bekannt. dass zum 1. April 2023 acht kassenlose Geschäfte in San Francisco, New York und Seattle geschlossen werden. Amazon halte laut Ankündigung aber am Konzept fest und betreibe mehr als 20 Geschäfte weiter.[78]

Ab März 2023 stellte Amazon den Kindle-Kiosk ("Kindle Newsstand") schrittweise ein und gab die geplante Schließung am 4. September 2023 bekannt.[79] Ebenfalls Im März 2023 kündigte Amazon die Einstellung der 2007 übernommenen und weiterhin beliebten Foto-Webseite DPReview für den 10. April 2023 an. Die Einstellung betrifft auch den YouTube-Kanal mit 410.000 Abonnenten.[22] Kurz vor der Einstellung von DPReview wurde das Vorhaben geändert und DPReview sollte als Archiv weiter abrufbar sein.[80] Am 22. März 2023 wurde der Cloud-Gaming-Service Luna auch in Deutschland verfügbar.[60] Im Juni 2023 wurde die Übernahme von DPReview durch das US-Unternehmen Gear Patrol bekannt gegeben.[81] Anfang Oktober 2023 brachte Amazon mit den Satelliten KuiperSat-1 und KuiperSat-2 die ersten beiden Satelliten von Amazons Projekt Project Kuiper für ein Satelliten-Internet testweise ins All.[82]

Am 27. Juni 2024 überstieg der Börsenwert von Amazon erstmals die Marke von zwei Billionen US-Dollar. Mitgrund dafür war ein milliardenschwerer Einstieg von Volkswagen bei Rivian. Amazon besaß zu der Zeit 162 Millionen Aktien von Rivian, das sind etwa 16,4 Prozent.[83][84]

Fotos

Literatur

  • 2000: amazon.com: Get Big Fast. Jeff Bezos und die Revolution im Handel, Robert Spector, Deutsche Verlags-Anstalt, ISBN 978-3421054258
  • 2001: amazon.com. Der schnelle Weg groß zu werden, Rebecca Saunders, 227 Seiten, FinanzBuch Verlag, ISBN 978-3932114496
  • 2013: amazon kennt dich schon: Vom Einkaufsparadies zum Datenverwerter, Carsten Knop, 175 Seiten, Frankfurter Allgemeine Buch, ISBN 978-3899813012
  • 2014: amazon: Das Buch als Beute, Daniel Leisegang, 128 Seiten, Schmetterling Stuttgart, ISBN 978-3896570680
  • 2017: the four: Die geheime DNA von Amazon, Apple, Facebook und Google, Scott Galloway, 300 Seiten, Plassen Verlag, ISBN 978-3864704871, Originaltitel the four: The Hidden DNA of Amazon, Apple, Facebook and Google
  • 2018: der allesverkäufer: Jeff Bezos und das Imperium von Amazon, Brad Stone, Übersetzer Bernhard Schmid, 416 Seiten, Campus Verlag, 2. erweiterte Edition, ISBN 978-3593510620, Originaltitel Up the Amazon. The Everything Store. Jeff Bezos and the Age of Amazon
  • 2019: The Bezos Letters: 14 Principles to Grow Your Business Like Amazon, Steve Anderson mit Karen Anderson, 256 Seiten, John Murray Learning, ISBN 978-1529384536 (Englisch)
  • 2021: Ausgeliefert: Amerika im Griff von Amazon, Alec MacGillis, 448 Seiten, S. Fischer, ISBN 978-3103974560, Originaltitel Fulfillment. Winning and Losing in One-Click America
  • 2021: Amazon unaufhaltsam: Wie Jeff Bezos das mächtigste Unternehmen der Welt erschafft, Brad Stone, 544 Seiten, Ariston, ISBN 978-3424202250, Originaltitel Amazon Unbound
  • 2021: Das Prinzip Amazon: Über den Wandel der Verkaufsarbeit und Streiks im transnationalen Versandhandel, Sabrina Apicella, 240 Seiten, VSA, ISBN 978-3964880987
  • 2021: Das Amazon-Geheimnis - Strategien des erfolgreichsten Konzerns der Welt. Zwei Insider berichten, Colin Bryar und Bill Carr, 384 Seiten, HarperCollins, ISBN 978-3749902606, Originaltitel Working Backwards: Insights, Stories, and Secrets from Inside Amazon
  • 2022: Das Amazon-Modell: Wie der unerbittlichste Einzelhändler der Welt den Handel weiter revolutionieren wird, Natalie Berg und Miya Knights, 390 Seiten, Plassen Verlag, ISBN 978-3864708381

Weblinks

Quellen

  1. Amazon.com, Inc. - Officers and directors (abgerufen am 11. März 2022)
  2. 2,0 2,1 Amazon.com, Inc. - Amazon.com Announces Fourth Quarter Results, February 03, 2022
  3. 3,0 3,1 IfM - Amazon.com Inc.
  4. Jeff Bezos - Biografie WHO'S WHO
  5. Nile River | Delta, Map, Basin, Length, Facts, Definition, Map, History, & Location | Britannica
  6. 6,0 6,1 Unsere Geschichte: Was aus einer Garagen-Idee werden kann?, 23. August 2018
  7. Amazon im Kaufrausch - pctipp.ch, 27.04.1999
  8. What is Lab126, Amazon’s secretive research laboratory? | Economy and Business | EL PAÍS English Edition, Apr 27, 2022
  9. Amazon unveils flat-fee shipping - CNET, Feb. 2, 2005
  10. Franklin sells interest in company, retires shares - Philadelphia Business Journal, Mar 31, 2005
  11. Announcing Amazon Mechanical Turk, Nov 2, 2005
  12. Der Mensch in der Maschine - moneta - Magazin für Geld und Geist, 16.09.2021
  13. Crowdworking: Ständig bereit für 90 Cent Stundenlohn | heise online, 18.08.2022
  14. 14,0 14,1 14,2 14,3 Amazon drops 'Instant' from 'Instant Video,' streamlining its streaming brand – GeekWire, September 4
  15. Amazon Web Services: Vom Start im Jahr 2006 bis 18 Milliarden Dollar Umsatz 2017 | Kroker's Look @ IT, 9. November 2018
  16. Die Erfolgsgeschichte von Amazon Web Services - Salesforce
  17. The Amazon Flexible Payments Service (Amazon FPS) | All Things Distributed, August 03, 2007
  18. 18,0 18,1 Fit Small Business | 2022 Amazon Pay Review: Is It Right for Your Business?, February 25, 2022
  19. Handelsblatt - Darüber spricht das Netz: Endlich Konkurrenz für iTunes, 28.09.2007
  20. About Amazon - Unternehmensblog von Amazon | Ein Rückblick auf 10 Jahre Amazon Kindle, 21. November 2017
  21. Vine - was hinter dem Bewertungsprogramm von Amazon steckt - IT-Times
  22. 22,0 22,1 Amazon schließt beliebte Foto-Webseite DPReview | heise online, 21.03.2023
  23. Amazon MP3: Musik-Download ohne Kopierschutz startet 2008 auch in Deutschland - AUDIO VIDEO FOTO BILD, 28. Januar 2008 @ Wayback Machine
  24. Amazon kauft Audible für 300 Millionen US-Dollar - Golem.de, 31. Januar 2008
  25. 25,0 25,1 Lovefilm übernimmt Amazons DVD-Verleihservice - Golem.de, 4.2.2008 @ Wayback Machine
  26. 26,0 26,1 Amazon to Buy Goodreads - The New York Times, March 28, 2013 @ Wayback Machine
  27. ZDNet.de | Amazon übernimmt Audible Deutschland, 18. Mai 2009
  28. Übernahme: Amazon kauft Online-Schuhladen für 850 Millionen Dollar - DER SPIEGEL, 23.07.2009
  29. CreateSpace: Sell Your Books, CD, DVD Through Self-Publishing Services @ Wayback Machine
  30. Amazon Studios Launches Amazon Storywriter, Free Cloud Software For Screenwriters | TechCrunch, November 19, 2015
  31. Diapers.com: Amazon kauft Windelversand für 540 Millionen US-Dollar (Upd) - Golem.de, 8. November 2010
  32. Amazon kauft Windel-Lieferservice Quidsi | Basler Zeitung, 08.11.2010
  33. 33,0 33,1 Amazon Cloud Drive nun auch in Deutschland verfügbar - ComputerBase, 4.9.2012
  34. Amazon kauft Kiva Systems: Roboter statt Menschen im Lagerhaus - Golem.de, 20. März 2012
  35. 35,0 35,1 35,2 Music Unlimited: Amazon dreht an der Preisschraube | heise online, 19.01.2023
  36. smile.amazon.de: Programmdetails und FAQ (abgerufen am 5. Mai 2022)
  37. Amazon Newsroom - Amazon Fire TV jetzt in Deutschland: Einfacher Zugriff auf beliebte Abo- und Streaming-Dienste wie Amazon Prime Instant Video, ARD Mediathek, ZDF Mediathek, Maxdome und viele mehr @ Wayback Machine
  38. Konkurrenz zu Google: Amazon kauft Video-Webseite Twitch für eine Milliarde Dollar - Netzwirtschaft - FAZ, 25.08.2014
  39. Amazon launches Prime Photos with unlimited storage for Prime members: Digital Photography Review, Nov 4, 2014
  40. 40,0 40,1 Amazon Echo: Verkaufsstart in den USA für den digitalen Assistenten | heise online, 23.06.2015
  41. Amazon Dash-Button: Drücken Sie hier für Waschmittel | ZEIT ONLINE, 1. April 2015
  42. Kiva Systems officially rebrands as Amazon Robotics | 2015-05-20 | DC Velocity, May 20, 2015
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  83. Investor-Verlag | Amazon: Onlineriese erstmals mehr als 2 Billionen US-Dollar wert - manager, 27.06.2024
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