Alice Stewart: Unterschied zwischen den Versionen

Aus InkluPedia
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 37: Zeile 37:
|KURZBESCHREIBUNG=britische Ärztin und Epidemiologin
|KURZBESCHREIBUNG=britische Ärztin und Epidemiologin
|GEBURTSDATUM=4. Oktober 1906
|GEBURTSDATUM=4. Oktober 1906
|GEBURTSORT=Sheffield, South Yorkshire, England
|GEBURTSORT=Sheffield, South Yorkshire, England, Vereinigtes Königreich
|STERBEDATUM=3. Juni 2002
|STERBEDATUM=3. Juni 2002
|STERBEORT=Oxford, Grafschaft Oxfordshire, England
|STERBEORT=Oxford, Grafschaft Oxfordshire, England, Vereinigtes Königreich
}}
}}

Version vom 17. Dezember 2018, 04:30 Uhr

Alice Stewart, 1990

Alice Mary Stewart (4. Oktober 1906 in Sheffield, South Yorkshire, England – 3. Juni 2002 in Oxford, Grafschaft Oxfordshire, England, gebürtig Alice Mary Naish) war eine britische Ärztin und Epidemiologin.

Leben

Naish war die Tochter der Kinderärzte Lucy und Albert Naish, die in den Slums von Sheffield arbeiteten. Sie war das dritte von acht Kindern. 1933 heiratete sie Ludovick Stewart, der als Sprachlehrer an der Harrow School in London tätig war.[1]

Alice Stewart startete früh eine Karriere als klinische Ärztin. Im Jahr 1946 wurde sie Mitglied des Ärzteverbandes Royal College of Physicians (RCP), womit sie die jüngste Frau wurde, die jemals dort Mitglied geworden ist. Ebenfalls 1946 widmete sie sich der Sozialmedizin und trat einer entsprechenden Einheit in Oxford bei. Im Jahr 1955 stellten Sie und ihre Kollegen einen raschen Anstieg von Leukämie bei Kindern fest, welcher umweltbedingte Ursachen nahelegte. So entstand die Idee für das "Oxford Childhood Cancer Survey" (auch "Oxford Survey"), eine Studie über Kinderkrebs. Eines der ersten wesentlichen Ergebnisse der Studie war, dass Kinder, die an Leukämie oder Krebs gestorben waren, doppelt so häufig im Uterus geröntgt worden waren. Dies führte schließlich zur Einstellung dieses Verfahrens bei schwangeren Frauen. Die Studie wurde auf erwachsene Krebspatienten erweitert. Auch diese Studienergebnisse unterstützten die Vermutung und wurden schliesslich von der Internationalen Strahlenschutzkommission (International Commission on Radiological Protection, ICRP) akzeptiert. Währenddessen wurde Stewart in eine Studie der Atomindustrie in Hanford, USA einbezogen. 1974 wechselte sie zur University of Birmingham. 1986 wurde sie gemeinsam mit Rosalie Bertell (1929–2012) mit dem Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) für die Aufdeckung der tatsächlichen Gefahren niedriger Strahlendosen ausgezeichnet. Kurz vor ihrem 90. Geburtstag wurde sie Honorarprofessorin an der University of Birmingham. Sie verstarb 2002 im Alter von 95 Jahren.[2]

Mit ihrem Mann hatte sie einen Sohn und eine Tochter. 1950 liessen sie sich scheiden. Die Tochter Anne Marshall war Neuropathologin.[1]

Literatur

  • 1997: 100 Jahre Röntgen: Medizinische Strahlenbelastung - Bewertung des Risikos, von Inge Schmitz-Feuerhake und Edmund Lengfelder (Hrsg.), 368 Seiten, Gesellschaft für Strahlenschutz, ISBN 978-3980526005
  • 2001: The Woman Who Knew Too Much: Alice Stewart and the Secrets of Radiation, von Gayle Greene, 336 Seiten, University of Michigan Press, (Reprint), ISBN 978-0472087839

Weblinks

Quellen