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== Geografie == | == Geografie == | ||
Die höchste Erhebung der Slowakei ist mit 2654,4 m der Gerlachovský štít (deutsch Gerlsdorfer Spitze, Gerlachspitze bzw. Gerlach) in der Hohen Tatra. Der Berg ist zugleich der höchste Berg Mitteleuropas östlich der Alpen. Die Slowakei grenzt an [[Österreich]], [[Tschechien]], [[Polen]], [[Ukraine]] und [[Ungarn]]. Durch die Slowakei verläuft die Europäische Hauptwasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer (Donau) und der Ostsee (Weichsel). Die Donau (Dunaj) ist mit Abstand der wasserreichste Fluss der Slowakei. Er hat eine Länge von 172 km auf slowakischem Staatsgebiet. Der längste slowakische Fluss ist die Waag mit einer Länge von 403 Kilometern. Der Gebirgssee Veľké Hincovo pleso (deutsch Großer Hinzensee) ist mit einer Fläche von 20,1 ha der größte und mit einer maximalen Tiefe von 53 m der tiefste Gebirgssee der Slowakei. Der Orava-Stausee ist mit einer Fläche von 35,2 km² das größte Gewässer des Landes. | Die höchste Erhebung der Slowakei ist mit 2654,4 m der Gerlachovský štít (deutsch Gerlsdorfer Spitze, Gerlachspitze bzw. Gerlach) in der Hohen Tatra. Der Berg ist zugleich der höchste Berg Mitteleuropas östlich der [[Alpen]]. Die Slowakei grenzt an [[Österreich]], [[Tschechien]], [[Polen]], [[Ukraine]] und [[Ungarn]]. Durch die Slowakei verläuft die Europäische Hauptwasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer (Donau) und der Ostsee (Weichsel). Die Donau (Dunaj) ist mit Abstand der wasserreichste Fluss der Slowakei. Er hat eine Länge von 172 km auf slowakischem Staatsgebiet. Der längste slowakische Fluss ist die Waag mit einer Länge von 403 Kilometern. Der Gebirgssee Veľké Hincovo pleso (deutsch Großer Hinzensee) ist mit einer Fläche von 20,1 ha der größte und mit einer maximalen Tiefe von 53 m der tiefste Gebirgssee der Slowakei. Der Orava-Stausee ist mit einer Fläche von 35,2 km² das größte Gewässer des Landes. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (1914 bis 1918) gründeten Slowaken und Tschechen 1918 den gemeinsamen Staat [[Tschechoslowakei]]. Nach der Revolutionen im Jahr 1989 wurde der Staat in Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR) umbenannt und löste sich am 31. Dezember 1992 auf. Der slowakische Ministerpräsident Vladimír Mečiar (* 1942) und der tschechische Ministerpräsident Václav Klaus (* 1941) konnten sich nicht auf eine gemeinsame Bundesregierung verständigen und einigten sich auf eine Auflösung der Tschechoslowakei in die zwei unabhängigen Staaten Tschechien und Slowakei zum 31. Dezember 1992. | Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] (1914 bis 1918) gründeten Slowaken und Tschechen 1918 den gemeinsamen Staat [[Tschechoslowakei]]. Nach der Revolutionen im Jahr 1989 wurde der Staat in Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR) umbenannt und löste sich am 31. Dezember 1992 auf. Der slowakische Ministerpräsident Vladimír Mečiar (* 1942) und der tschechische Ministerpräsident Václav Klaus (* 1941) konnten sich nicht auf eine gemeinsame Bundesregierung verständigen und einigten sich auf eine Auflösung der Tschechoslowakei in die zwei unabhängigen Staaten Tschechien und Slowakei zum 31. Dezember 1992. | ||
Am 19. Januar 1993 wurde die Slowakei Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen.<ref>[http://www.unric.org/de/pressemitteilungen/4116-die-192-mitgliedstaaten-der-vereinten-nationen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen]</ref> Seit dem 29. März 2004 ist die Slowakei Mitgliedstaat der NATO (North Atlantic Treaty Organization). Die Slowakei ist seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Von 2006 bis 2010 und von 2012 bis 2018 war Robert Fico (* 1964) Ministerpräsident der Slowakei. Am 1. Januar 2009 trat die Slowakei der Eurozone bei.<ref name="strasbourg"/> Am 15. Juni 2014 wurde Andrej Kiska (* 1963) der vierte Präsident der Slowakei. Er war erste Präsident, der niemals Mitglied der kommunistischen Partei gewesen war. | Am 19. Januar 1993 wurde die Slowakei Mitgliedsstaat der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]].<ref>[http://www.unric.org/de/pressemitteilungen/4116-die-192-mitgliedstaaten-der-vereinten-nationen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen]</ref> Im Jahr 2000 trat die Slowakei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei. Seit dem 29. März 2004 ist die Slowakei Mitgliedstaat der [[NATO]] (North Atlantic Treaty Organization). Die Slowakei ist seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Von 2006 bis 2010 und von 2012 bis 2018 war Robert Fico (* 1964) Ministerpräsident der Slowakei. Am 1. Januar 2009 trat die Slowakei der Eurozone bei.<ref name="strasbourg"/> Am 15. Juni 2014 wurde Andrej Kiska (* 1963) der vierte Präsident der Slowakei. Er war erste Präsident, der niemals Mitglied der kommunistischen Partei gewesen war. | ||
=== Regierungskrise 2018 === | === Regierungskrise ab 2018 === | ||
Nach der Ermordung des 27-jährigen Enthüllungsjournalisten Ján Kuciak (1990–2018) und seiner Verlobten am 25. Februar 2018 kam es zu landesweiten Protesten. Der slowakische Kulturminister Marek Madaric erklärte seinen Rücktritt, Präsident Andrej Kiska forderte am 4. März 2018 Neuwahlen oder eine umfassende Regierungsumbildung.<ref>[https://www.focus.de/politik/ausland/nach-mord-an-journalist-praesident-der-slowakei-fordert-neuwahlen_id_8558651.html Mord an Journalist Jan Kuciak: Präsident der Slowakei fordert Neuwahlen - FOCUS Online, 04.03.2018]</ref> Der Innenminister Robert Kaliňák (* 1971) trat ebenfalls zurück<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/slowakei-innenminister-robert-kalinak-tritt-nach-journalistenmord-zurueck-a-1197627.html Slowakei: Robert Kalinak tritt nach Journalistenmord zurück - SPIEGEL ONLINE, 12.03.2018]</ref> Am 14. März 2018 bot Ministerpräsident Fico seinen Rücktritt an, der am Folgetag von Präsident Andrej Kiska angenommen wurde. Kiska beauftragte den bisherigen Vizeregierungschef Peter Pellegrini (* 1975) mit der Regierungsbildung.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/slowakei-andrej-kiska-nimmt-ruecktrittsgesuch-von-robert-fico-an-a-1198276.html Slowakei: Andrej Kiska nimmt Rücktrittsgesuch von Robert Fico an - SPIEGEL ONLINE, 15.03.2018]</ref> Am 22. März 2018 wurde Pellegrini (* 1975) vereidigt, Tage später sprach das Parlament dem neuen Ministerpräsidenten Pellegrini das Vertrauen aus.<ref>[http://www.dw.com/de/pellegrini-gewinnt-vertrauensabstimmung-in-slowakei/a-43146352 Pellegrini gewinnt Vertrauensabstimmung in Slowakei | DW | 26.03.2018]</ref> Am 29. März 2018 trat Róbert Krajmer als Chef der Anti-Korruptions-Einheit der Polizei zurück.<ref>[https://derstandard.at/2000077054648/Slowakei-Chef-der-Anti-Korruptions-Einheit-der-Polizei-tritt-zurueck Slowakei: Chef der Anti-Korruptions-Einheit der Polizei tritt zurück - Slowakei - derStandard.at › International, 29. März 2018]</ref> Am 16. April 2018 trat auch der Innenminister Tomáš Drucker (* 1978) von seinem Amt nach nur dreieinhalb Wochen Amtszeit zurück.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/slowakei-innenminister-tomas-drucker-tritt-nach-massenprotesten-zurueck-a-1203236.html Slowakei: Innenminister Tomas Drucker tritt nach Massenprotesten zurück - SPIEGEL ONLINE, 16.04.2018]</ref> Am 15. Juni 2019 trat Zuzana Čaputová (* 1973) die Nachfolge Kiskas als Präsidentin der Slowakei an. Die Nationalratswahl am 29. Februar 2020 gewann mit 25,02 Prozent der Stimmen die Oppositionspartei OĽaNO (Obyčajní ľudia a nezávislé osobnosti) des früheren Medienunternehmers Igor Matovič <!-- Igor Matovic --> (* 1973). Die linkspopulistische Smer-SD (Smer – sociálna demokracia) von Ministerpräsident Peter Pellegrini kam nur noch auf 18,29 Prozent.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/unternehmer-matovic-mit-olano-vorn-anti-korruptions-partei-gewinnt-wahl-in-slowakei/25597718.html Unternehmer Matovic mit Olano vorn: Anti-Korruptions-Partei gewinnt Wahl in Slowakei - Politik - Tagesspiegel]</ref><ref>[https://volbysr.sk/en/data02p.html The Election to the National Council of the Slovak Republic - Votes for Political Parties and Candidates]</ref> Am 21. März 2020 trat Matovič das Amt des Ministerpräsidenten der Slowakei an. Im Zuge einer Regierungskrise aufgrund der [[COVID-19|Corona]]-Politik von Premierminister Matovič leitete Eduard Heger (* 1976) kommissarisch das Gesundheitsministerium, nachdem Amtsinhaber Marek Krajčí am 12. März 2021 zurückgetreten war. Am 28. März 2021 kündigte Premierminister Matovič an, zugunsten von Heger zurückzutreten und im Gegenzug das Amt des Finanzministers zu übernehmen.<ref>[https://www.derstandard.de/story/2000125427726/slowakischer-regierungschef-matovic-tritt-zurueck Slowakische Präsidentin ernennt neuen Regierungschef Heger am Dienstag - Europa - derStandard.de › International, 29. März 2021]</ref> Am 1. April 2021 wurde Heger der Ministerpräsident der Slowakei. | Nach der Ermordung des 27-jährigen Enthüllungsjournalisten Ján Kuciak (1990–2018) und seiner Verlobten am 25. Februar 2018 kam es zu landesweiten Protesten. Der slowakische Kulturminister Marek Madaric erklärte seinen Rücktritt, Präsident Andrej Kiska forderte am 4. März 2018 Neuwahlen oder eine umfassende Regierungsumbildung.<ref>[https://www.focus.de/politik/ausland/nach-mord-an-journalist-praesident-der-slowakei-fordert-neuwahlen_id_8558651.html Mord an Journalist Jan Kuciak: Präsident der Slowakei fordert Neuwahlen - FOCUS Online, 04.03.2018]</ref> Der Innenminister Robert Kaliňák (* 1971) trat ebenfalls zurück<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/slowakei-innenminister-robert-kalinak-tritt-nach-journalistenmord-zurueck-a-1197627.html Slowakei: Robert Kalinak tritt nach Journalistenmord zurück - SPIEGEL ONLINE, 12.03.2018]</ref> Am 14. März 2018 bot Ministerpräsident Fico seinen Rücktritt an, der am Folgetag von Präsident Andrej Kiska angenommen wurde. Kiska beauftragte den bisherigen Vizeregierungschef Peter Pellegrini (* 1975) mit der Regierungsbildung.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/slowakei-andrej-kiska-nimmt-ruecktrittsgesuch-von-robert-fico-an-a-1198276.html Slowakei: Andrej Kiska nimmt Rücktrittsgesuch von Robert Fico an - SPIEGEL ONLINE, 15.03.2018]</ref> Am 22. März 2018 wurde Pellegrini (* 1975) vereidigt, Tage später sprach das Parlament dem neuen Ministerpräsidenten Pellegrini das Vertrauen aus.<ref>[http://www.dw.com/de/pellegrini-gewinnt-vertrauensabstimmung-in-slowakei/a-43146352 Pellegrini gewinnt Vertrauensabstimmung in Slowakei | DW | 26.03.2018]</ref> Am 29. März 2018 trat Róbert Krajmer als Chef der Anti-Korruptions-Einheit der Polizei zurück.<ref>[https://derstandard.at/2000077054648/Slowakei-Chef-der-Anti-Korruptions-Einheit-der-Polizei-tritt-zurueck Slowakei: Chef der Anti-Korruptions-Einheit der Polizei tritt zurück - Slowakei - derStandard.at › International, 29. März 2018]</ref> Am 16. April 2018 trat auch der Innenminister Tomáš Drucker (* 1978) von seinem Amt nach nur dreieinhalb Wochen Amtszeit zurück.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/ausland/slowakei-innenminister-tomas-drucker-tritt-nach-massenprotesten-zurueck-a-1203236.html Slowakei: Innenminister Tomas Drucker tritt nach Massenprotesten zurück - SPIEGEL ONLINE, 16.04.2018]</ref> Am 15. Juni 2019 trat Zuzana Čaputová <!-- Zuzana Caputova --> (* 1973) die Nachfolge Kiskas als Präsidentin der Slowakei an. Die Nationalratswahl am 29. Februar 2020 gewann mit 25,02 Prozent der Stimmen die Oppositionspartei OĽaNO (Obyčajní ľudia a nezávislé osobnosti) des früheren Medienunternehmers Igor Matovič <!-- Igor Matovic --> (* 1973). Die linkspopulistische Smer-SD (Smer – sociálna demokracia) von Ministerpräsident Peter Pellegrini kam nur noch auf 18,29 Prozent.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/unternehmer-matovic-mit-olano-vorn-anti-korruptions-partei-gewinnt-wahl-in-slowakei/25597718.html Unternehmer Matovic mit Olano vorn: Anti-Korruptions-Partei gewinnt Wahl in Slowakei - Politik - Tagesspiegel]</ref><ref>[https://volbysr.sk/en/data02p.html The Election to the National Council of the Slovak Republic - Votes for Political Parties and Candidates]</ref> Am 21. März 2020 trat Matovič das Amt des Ministerpräsidenten der Slowakei an. Im Zuge einer Regierungskrise aufgrund der [[COVID-19|Corona]]-Politik von Premierminister Matovič leitete Eduard Heger (* 1976) kommissarisch das Gesundheitsministerium, nachdem Amtsinhaber Marek Krajčí am 12. März 2021 zurückgetreten war. Am 28. März 2021 kündigte Premierminister Matovič an, zugunsten von Heger zurückzutreten und im Gegenzug das Amt des Finanzministers zu übernehmen.<ref>[https://www.derstandard.de/story/2000125427726/slowakischer-regierungschef-matovic-tritt-zurueck Slowakische Präsidentin ernennt neuen Regierungschef Heger am Dienstag - Europa - derStandard.de › International, 29. März 2021]</ref> Am 1. April 2021 wurde Heger der Ministerpräsident der Slowakei. Am 7. Mai 2023 erklärte Ministerpräsident Eduard Heger seinen Rücktritt.<ref>[https://www.derstandard.de/story/2000146197607/slowakischer-premier-eduard-heger-zurueckgetreten Slowakischer Premier Eduard Heger zurückgetreten - Europa - derStandard.de › International, 7. Mai 2023]</ref> Daraufhin kündigte Präsidentin Zuzana Čaputová an, Ľudovít Ódor <!-- Ludovít Ódor --> (* 1976) zum Nachfolger zu ernennen. Dieser soll bis zu den vorgezogenen Neuwahl am 30. September ein Beamtenkabinett aus parteilosen Fachleuten führen.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/slowakei-beamtenkabinett-loest-regierung-heger-ab-18876252.html FAZ.NET | Slowakei: Beamtenkabinett löst Regierung Heger ab, 07.05.2023]</ref> Am 15. Mai 2023 ernannte Präsidentin Čaputová die Expertenregierung. Am 15. Juni 2023 verlor diese Expertenregierung unter Ódor die obligatorische Vertrauensabstimmung im Parlament.<ref>[https://www.derstandard.de/story/3000000174796/slowakische-expertenregierung-verlor-vertrauensabstimmung Slowakische Expertenregierung verlor Vertrauensabstimmung - Europa - derStandard.de › International, 15. Juni 2023]</ref> | ||
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 30. September 2023 verlor die konservative OĽaNO den Großteil ihrer Sitze und es kam zu einem deutlichen Linksrutsch. Die Smer-SD mit Robert Fico bekam 22,94 % der Stimmen, gefolgt von der Progresívne Slovensko (PS) mit 17,96 % der Stimmen und Hlas – sociálna demokracia (HLAS) mit 14,70 %. OĽaNO verlor mit 8,89 % der Stimmen über 20 %.<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1414335/umfrage/ergebnis-der-parlamentswahl-in-der-slowakei-2023/ Slowakei - Ergebnis der Parlamentswahl 2023 | Statista]</ref> Fico ging daraufhin ein Drei-Parteien-Bündnis mit der ultrarechten prorussische Slowakische Nationalpartei SNS und der Mitte-Links-Partei HLAS ein, um erneut Ministerpräsident zu werden.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/slowakei-fico-106.html Slowakei: Fico bildet Koalition mit ultrarechter SNS und Linkspartei | tagesschau.de, 11.10.2023]</ref><ref>[https://www.spiegel.de/ausland/slowakei-linkspopulist-fico-einigt-sich-mit-partnern-auf-dreierbuendnis-a-2c051339-4cd3-478f-a44e-7d2d57d922ba Slowakei: Linkspopulist Fico einigt sich mit Partnern auf Dreierbündnis - DER SPIEGEL, 11.10.2023]</ref> Die Stichwahl am 6. April 2024 der Präsidentschaftswahl gewann Peter Pellegrini (* 1975) vor Ivan Korčok (* 1964). Amtsinhaberin Zuzana Čaputová kandidierte nicht.<ref>[https://www.dw.com/de/populist-pellegrini-gewinnt-pr%C3%A4sidentenwahl-in-der-slowakei/a-68760449 Populist Pellegrini gewinnt Präsidentenwahl in der Slowakei – DW – 07.04.2024, 07.04.2024]</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 20. April 2024, 10:25 Uhr
Karte: 49_N 20_E |
Slowakische Republik | |||||
Slovenská republika | |||||
| |||||
Amtssprache(n) | Slowakisch | ||||
Hauptstadt | Bratislava | ||||
Staats- und Regierungsform |
parlamentarische Republik | ||||
Währung | 1 Euro (EUR) = 100 Cent | ||||
Gründung | 1. Januar 1993 | ||||
Nationalhymne | Nad Tatrou sa blýska („Über der Tatra blitzt es“) Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: | ||||
Nationalfeiertag | 1. September[1] | ||||
Zeitzone | UTC+1 MEZ UTC+2 MESZ (März bis Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | SK | ||||
ISO 3166 | SK, SVK, 703 | ||||
Top-Level-Domain | .sk | ||||
Telefonvorwahl | +421 | ||||
Slowakei (slowakisch [ˈsloʋensko] , amtlich Slowakische Republik, slowakisch ) ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa. Die Hauptstadt der Slowakei ist Bratislava.
Geografie
Die höchste Erhebung der Slowakei ist mit 2654,4 m der Gerlachovský štít (deutsch Gerlsdorfer Spitze, Gerlachspitze bzw. Gerlach) in der Hohen Tatra. Der Berg ist zugleich der höchste Berg Mitteleuropas östlich der Alpen. Die Slowakei grenzt an Österreich, Tschechien, Polen, Ukraine und Ungarn. Durch die Slowakei verläuft die Europäische Hauptwasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer (Donau) und der Ostsee (Weichsel). Die Donau (Dunaj) ist mit Abstand der wasserreichste Fluss der Slowakei. Er hat eine Länge von 172 km auf slowakischem Staatsgebiet. Der längste slowakische Fluss ist die Waag mit einer Länge von 403 Kilometern. Der Gebirgssee Veľké Hincovo pleso (deutsch Großer Hinzensee) ist mit einer Fläche von 20,1 ha der größte und mit einer maximalen Tiefe von 53 m der tiefste Gebirgssee der Slowakei. Der Orava-Stausee ist mit einer Fläche von 35,2 km² das größte Gewässer des Landes.
Geschichte
Nach dem Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) gründeten Slowaken und Tschechen 1918 den gemeinsamen Staat Tschechoslowakei. Nach der Revolutionen im Jahr 1989 wurde der Staat in Tschechische und Slowakische Föderative Republik (ČSFR) umbenannt und löste sich am 31. Dezember 1992 auf. Der slowakische Ministerpräsident Vladimír Mečiar (* 1942) und der tschechische Ministerpräsident Václav Klaus (* 1941) konnten sich nicht auf eine gemeinsame Bundesregierung verständigen und einigten sich auf eine Auflösung der Tschechoslowakei in die zwei unabhängigen Staaten Tschechien und Slowakei zum 31. Dezember 1992.
Am 19. Januar 1993 wurde die Slowakei Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen.[2] Im Jahr 2000 trat die Slowakei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bei. Seit dem 29. März 2004 ist die Slowakei Mitgliedstaat der NATO (North Atlantic Treaty Organization). Die Slowakei ist seit dem 1. Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Von 2006 bis 2010 und von 2012 bis 2018 war Robert Fico (* 1964) Ministerpräsident der Slowakei. Am 1. Januar 2009 trat die Slowakei der Eurozone bei.[1] Am 15. Juni 2014 wurde Andrej Kiska (* 1963) der vierte Präsident der Slowakei. Er war erste Präsident, der niemals Mitglied der kommunistischen Partei gewesen war.
Regierungskrise ab 2018
Nach der Ermordung des 27-jährigen Enthüllungsjournalisten Ján Kuciak (1990–2018) und seiner Verlobten am 25. Februar 2018 kam es zu landesweiten Protesten. Der slowakische Kulturminister Marek Madaric erklärte seinen Rücktritt, Präsident Andrej Kiska forderte am 4. März 2018 Neuwahlen oder eine umfassende Regierungsumbildung.[3] Der Innenminister Robert Kaliňák (* 1971) trat ebenfalls zurück[4] Am 14. März 2018 bot Ministerpräsident Fico seinen Rücktritt an, der am Folgetag von Präsident Andrej Kiska angenommen wurde. Kiska beauftragte den bisherigen Vizeregierungschef Peter Pellegrini (* 1975) mit der Regierungsbildung.[5] Am 22. März 2018 wurde Pellegrini (* 1975) vereidigt, Tage später sprach das Parlament dem neuen Ministerpräsidenten Pellegrini das Vertrauen aus.[6] Am 29. März 2018 trat Róbert Krajmer als Chef der Anti-Korruptions-Einheit der Polizei zurück.[7] Am 16. April 2018 trat auch der Innenminister Tomáš Drucker (* 1978) von seinem Amt nach nur dreieinhalb Wochen Amtszeit zurück.[8] Am 15. Juni 2019 trat Zuzana Čaputová (* 1973) die Nachfolge Kiskas als Präsidentin der Slowakei an. Die Nationalratswahl am 29. Februar 2020 gewann mit 25,02 Prozent der Stimmen die Oppositionspartei OĽaNO (Obyčajní ľudia a nezávislé osobnosti) des früheren Medienunternehmers Igor Matovič (* 1973). Die linkspopulistische Smer-SD (Smer – sociálna demokracia) von Ministerpräsident Peter Pellegrini kam nur noch auf 18,29 Prozent.[9][10] Am 21. März 2020 trat Matovič das Amt des Ministerpräsidenten der Slowakei an. Im Zuge einer Regierungskrise aufgrund der Corona-Politik von Premierminister Matovič leitete Eduard Heger (* 1976) kommissarisch das Gesundheitsministerium, nachdem Amtsinhaber Marek Krajčí am 12. März 2021 zurückgetreten war. Am 28. März 2021 kündigte Premierminister Matovič an, zugunsten von Heger zurückzutreten und im Gegenzug das Amt des Finanzministers zu übernehmen.[11] Am 1. April 2021 wurde Heger der Ministerpräsident der Slowakei. Am 7. Mai 2023 erklärte Ministerpräsident Eduard Heger seinen Rücktritt.[12] Daraufhin kündigte Präsidentin Zuzana Čaputová an, Ľudovít Ódor (* 1976) zum Nachfolger zu ernennen. Dieser soll bis zu den vorgezogenen Neuwahl am 30. September ein Beamtenkabinett aus parteilosen Fachleuten führen.[13] Am 15. Mai 2023 ernannte Präsidentin Čaputová die Expertenregierung. Am 15. Juni 2023 verlor diese Expertenregierung unter Ódor die obligatorische Vertrauensabstimmung im Parlament.[14]
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 30. September 2023 verlor die konservative OĽaNO den Großteil ihrer Sitze und es kam zu einem deutlichen Linksrutsch. Die Smer-SD mit Robert Fico bekam 22,94 % der Stimmen, gefolgt von der Progresívne Slovensko (PS) mit 17,96 % der Stimmen und Hlas – sociálna demokracia (HLAS) mit 14,70 %. OĽaNO verlor mit 8,89 % der Stimmen über 20 %.[15] Fico ging daraufhin ein Drei-Parteien-Bündnis mit der ultrarechten prorussische Slowakische Nationalpartei SNS und der Mitte-Links-Partei HLAS ein, um erneut Ministerpräsident zu werden.[16][17] Die Stichwahl am 6. April 2024 der Präsidentschaftswahl gewann Peter Pellegrini (* 1975) vor Ivan Korčok (* 1964). Amtsinhaberin Zuzana Čaputová kandidierte nicht.[18]
Verwaltungsgliederung
Die heutige Slowakei ist in acht „Kraje“ (Landschaftsverbände/Regionen) eingeteilt, die je über eine Landeshauptstadt verfügen.
Kraj | Verwaltungssitz |
---|---|
Bratislavský kraj | Bratislava |
Trnavský kraj | Trnava |
Trenčiansky kraj | Trenčín |
Nitriansky kraj | Nitra |
Žilinský kraj | Žilina |
Banskobystrický kraj | Banská Bystrica |
Prešovský kraj | Prešov |
Košický kraj | Košice |
Literatur
- 1999: Das große Buch der Slowakei - 3000 Stichworte zur Kultur, Kunst, Landschaft, Natur, Geschichte, Wirtschaft, 582 Seiten, Ernst Hochberger, ISBN 978-3808320556
- 2000: Slowakei, Autor Roland Schönfeld, Herausgeber Horst Glassl und Ekkehard Völkl, 288 Seiten, Pustet, ISBN 978-3791717234
- 2001: Im Kreuz Europas: Die unbekannte Slowakei, Gabriele Matzner-Holzer, 252 Seiten, Holzhausen, ISBN 978-3854930471
- 2012: Slowakei: Der mühsame Weg nach Westen, Hannes Hofbauer und David Noack, 248 Seiten, Promedia, ISBN 978-3853713495
Weblinks
- https://www.government.gov.sk/ Government Office of the Slovak Republic | Úrad vlády SR
- https://slovakia.travel/de Offizielle Website der Slowakischen Zentrale für Tourismus
- Slowakei beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland
- Slowakei beim Statistischen Bundesamt (Destatis)
- Helena Kanyar Becker: Slowakei im Historischen Lexikon der Schweiz
- Slovakia im The World Factbook der CIA
- Iten-Online - Klimadiagramm Slowakei
- Slowakei bei City Population
- Slowakei bei Wikimedia Commons
- Slowakei in Wikivoyage
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Straβburg Europa: Slowakei
- ↑ Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen
- ↑ Mord an Journalist Jan Kuciak: Präsident der Slowakei fordert Neuwahlen - FOCUS Online, 04.03.2018
- ↑ Slowakei: Robert Kalinak tritt nach Journalistenmord zurück - SPIEGEL ONLINE, 12.03.2018
- ↑ Slowakei: Andrej Kiska nimmt Rücktrittsgesuch von Robert Fico an - SPIEGEL ONLINE, 15.03.2018
- ↑ Pellegrini gewinnt Vertrauensabstimmung in Slowakei | DW | 26.03.2018
- ↑ Slowakei: Chef der Anti-Korruptions-Einheit der Polizei tritt zurück - Slowakei - derStandard.at › International, 29. März 2018
- ↑ Slowakei: Innenminister Tomas Drucker tritt nach Massenprotesten zurück - SPIEGEL ONLINE, 16.04.2018
- ↑ Unternehmer Matovic mit Olano vorn: Anti-Korruptions-Partei gewinnt Wahl in Slowakei - Politik - Tagesspiegel
- ↑ The Election to the National Council of the Slovak Republic - Votes for Political Parties and Candidates
- ↑ Slowakische Präsidentin ernennt neuen Regierungschef Heger am Dienstag - Europa - derStandard.de › International, 29. März 2021
- ↑ Slowakischer Premier Eduard Heger zurückgetreten - Europa - derStandard.de › International, 7. Mai 2023
- ↑ FAZ.NET | Slowakei: Beamtenkabinett löst Regierung Heger ab, 07.05.2023
- ↑ Slowakische Expertenregierung verlor Vertrauensabstimmung - Europa - derStandard.de › International, 15. Juni 2023
- ↑ Slowakei - Ergebnis der Parlamentswahl 2023 | Statista
- ↑ Slowakei: Fico bildet Koalition mit ultrarechter SNS und Linkspartei | tagesschau.de, 11.10.2023
- ↑ Slowakei: Linkspopulist Fico einigt sich mit Partnern auf Dreierbündnis - DER SPIEGEL, 11.10.2023
- ↑ Populist Pellegrini gewinnt Präsidentenwahl in der Slowakei – DW – 07.04.2024, 07.04.2024