Legesse Wolde-Yohannes: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Legesse Wolde-Yohannes''' (* in [[Äthiopien]]<ref name="sb">[http://www.salzburg.gv.at/rla2005pdf_wolde-yohannes.pdf Land Salzburg – Offizielle Website des Landes Salzburg | Right Livelihood Award - Aklilu Lemma und Legesse Wolde-Yohannes] (PDF)</ref>) ist ein äthiopischer Biologe und Agrarwissenschaftler.
'''Legesse Wolde-Yohannes''' (* 19. Januar<ref>[https://rightlivelihood.org/the-change-makers/find-a-laureate/legesse-wolde-johannes/ Legesse Wolde-Yohannes - Right Livelihood]</ref> 1936<ref>''Nature: Reconfiguring the social'', David Inglis, John Bone, Rhoda Wilkie, Seite 42</ref> in [[Äthiopien]]<ref name="sb">[http://www.salzburg.gv.at/rla2005pdf_wolde-yohannes.pdf Land Salzburg – Offizielle Website des Landes Salzburg | Right Livelihood Award - Aklilu Lemma und Legesse Wolde-Yohannes] (PDF)</ref>) ist ein äthiopischer Biologe und Agrarwissenschaftler.


== Leben ==
== Leben ==
Er promovierte an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität [[Hannover]] im Fachbereich Gartenbau. Ab 1974 beteiligte er sich an den Forschungen des äthiopischen Pathobiologen [[Aklilu Lemma]] (1934-1997) über die Endod-Pflanze (Seifenbeere) als natürliches Biopestizid gegen die Wurmkrankheit Schistosomiasis (Bilharziose). Die Bilharziose war nach Malaria die am zweitweitesten verbreitete Krankheit in der Dritten Welt. Ab 1980 koordinierte er die Endod-Forschung in Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien. Ab 1980 koordinierte er die Endod-Forschung in Addis Abeba, Äthiopien. Er arbeitete als Associate Professor<ref name="rl">[http://www.rightlivelihood.org/wolde-yohannes.html Right Livelihood Award: 1989 - Legesse Wolde-Yohannes]</ref> an der Universität Addis Abeba und war Direktor der Nationalen Endod-Stiftung.<ref name="sb"/>
Er promovierte an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität [[Hannover]] im Fachbereich Gartenbau. Ab 1974 beteiligte er sich an den Forschungen des äthiopischen Pathobiologen [[Aklilu Lemma]] (1934–1997) über die Endod-Pflanze (Seifenbeere) als natürliches Biopestizid gegen die Wurmkrankheit Schistosomiasis (Bilharziose). Die Bilharziose war nach Malaria die am zweitweitesten verbreitete Krankheit in der Dritten Welt. Ab 1980 koordinierte er die Endod-Forschung in Addis Abeba, der [[Hauptstadt]] von Äthiopien. Ab 1980 koordinierte er die Endod-Forschung in Addis Abeba, Äthiopien. Er arbeitete als Associate Professor<ref name="rl">[http://www.rightlivelihood.org/wolde-yohannes.html Right Livelihood Award: 1989 - Legesse Wolde-Yohannes]</ref> an der Universität Addis Abeba und war Direktor der Nationalen Endod-Stiftung.<ref name="sb"/>


Legesse Wolde-Yohannes wurde 1989 gemeinsam mit Aklilu Lemma in [[Schweden]] mit dem [[Right Livelihood Award]] (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet. Er hat mehrere Artikel über die Kultivierung und Extraktion der Endod-Pflanze, über Bodenkunde und Pflanzenernährung veröffentlicht und ist Co-Autor eines Handbuches über die Nutzung der Endod-Pflanze. Er organisierte nationale und internationale Seminare und Workshops über Endod/Bilharziose und führte mehrere Beratungsmissionen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in [[Afrika]], den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Kanada]] und [[Europa]] in Bezug auf die Verwendung von Endod gegen Schistosomiasis und Zebramuscheln durch.<ref name="rl"/> Die Zebramuscheln waren ein Problem in den Vereinigten Staaten, wo sie US-amerikanische Seen eroberte und Rohre beispielsweise von Wasserwerken verstopfte und somit eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung wurde.<ref name="sb"/>
Legesse Wolde-Yohannes wurde 1989 gemeinsam mit Aklilu Lemma in [[Schweden]] mit dem [[Right Livelihood Award]] (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet. Er hat mehrere Artikel über die Kultivierung und Extraktion der Endod-Pflanze, über Bodenkunde und Pflanzenernährung veröffentlicht und ist Co-Autor eines Handbuches über die Nutzung der Endod-Pflanze. Er organisierte nationale und internationale Seminare und Workshops über Endod/Bilharziose und führte mehrere Beratungsmissionen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in [[Afrika]], den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Kanada]] und [[Europa]] in Bezug auf die Verwendung von Endod gegen Schistosomiasis und Zebramuscheln durch.<ref name="rl"/> Die Zebramuscheln waren ein Problem in den Vereinigten Staaten, wo sie US-amerikanische Seen eroberte und Rohre beispielsweise von Wasserwerken verstopfte und somit eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung wurde.<ref name="sb"/>


Ebenfalls 1989 zeichnete ihn die Universität Oslo ([[Norwegen]]) mit der Goldmedaille aus.<ref name="rl"/> Lemma und Wolde-Yohannes arbeiteten 1990 mit John Lambert an der Carleton University in Ottawa, Kanada zusammen. Sie wurden durch das kanadische International Development Research Centre (IDRC) unterstützt.<ref>[http://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/10972/title/People-Brief/ People Brief | The Scientist Magazine®, March 5, 1990]</ref>
Ebenfalls 1989 zeichnete ihn die Universität [[Oslo]] ([[Norwegen]]) mit der Goldmedaille aus.<ref name="rl"/> Lemma und Wolde-Yohannes arbeiteten 1990 mit John Lambert an der Carleton University in [[Ottawa]] in Kanada zusammen. Sie wurden durch das kanadische International Development Research Centre (IDRC) unterstützt.<ref>[http://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/10972/title/People-Brief/ People Brief | The Scientist Magazine®, March 5, 1990]</ref>


Ab 1999 war Wolde-Yohannes Chefberater für Endod und Heilpflanzen für die äthiopische Ethio Agri-CEFT Private Limited Company. Er war an der Förderung von Studien über Endod und Heilpflanzen zur Großproduktion und -verarbeitung für den nationalen und internationalen Vertrieb beteiligt. Im Jahr 2000 zeichnete ihn die Universität Addis Abeba mit der Goldmedaille und dem Verdienstzertifikat aus.<ref name="rl"/>
Ab 1999 war Wolde-Yohannes Chefberater für Endod und Heilpflanzen für die äthiopische Ethio Agri-CEFT Private Limited Company. Er war an der Förderung von Studien über Endod und Heilpflanzen zur Großproduktion und -verarbeitung für den nationalen und internationalen Vertrieb beteiligt. Im Jahr 2000 zeichnete ihn die Universität Addis Abeba mit der Goldmedaille und dem Verdienstzertifikat aus.<ref name="rl"/>
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== Werke (Auswahl) ==
== Werke (Auswahl) ==
*2003: ''Medicinal use and social status of the soap berry endod (Phytolacca odecandra) in Ethiopia.'' von Kjell B. Essera, Kassa Semagn und Legesse Wolde-Yohannes, Journal of Ethnopharmacology, Volume 85, Ausgabe 2-3, April 2003, Seiten 269-277<ref>[http://www.rightlivelihood.org/wolde-yohannes_publications.html Right Livelihood Award: Publications Wolde-Yohannes]</ref>
*2003: ''Medicinal use and social status of the soap berry endod (Phytolacca odecandra) in Ethiopia.'' von Kjell B. Essera, Kassa Semagn und Legesse Wolde-Yohannes, Journal of Ethnopharmacology, Volume 85, Ausgabe 2-3, April 2003, Seiten 269–277<ref>[http://www.rightlivelihood.org/wolde-yohannes_publications.html Right Livelihood Award: Publications Wolde-Yohannes]</ref>


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Aktuelle Version vom 22. Januar 2023, 08:41 Uhr

Legesse Wolde-Yohannes (* 19. Januar[1] 1936[2] in Äthiopien[3]) ist ein äthiopischer Biologe und Agrarwissenschaftler.

Leben

Er promovierte an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover im Fachbereich Gartenbau. Ab 1974 beteiligte er sich an den Forschungen des äthiopischen Pathobiologen Aklilu Lemma (1934–1997) über die Endod-Pflanze (Seifenbeere) als natürliches Biopestizid gegen die Wurmkrankheit Schistosomiasis (Bilharziose). Die Bilharziose war nach Malaria die am zweitweitesten verbreitete Krankheit in der Dritten Welt. Ab 1980 koordinierte er die Endod-Forschung in Addis Abeba, der Hauptstadt von Äthiopien. Ab 1980 koordinierte er die Endod-Forschung in Addis Abeba, Äthiopien. Er arbeitete als Associate Professor[4] an der Universität Addis Abeba und war Direktor der Nationalen Endod-Stiftung.[3]

Legesse Wolde-Yohannes wurde 1989 gemeinsam mit Aklilu Lemma in Schweden mit dem Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis) ausgezeichnet. Er hat mehrere Artikel über die Kultivierung und Extraktion der Endod-Pflanze, über Bodenkunde und Pflanzenernährung veröffentlicht und ist Co-Autor eines Handbuches über die Nutzung der Endod-Pflanze. Er organisierte nationale und internationale Seminare und Workshops über Endod/Bilharziose und führte mehrere Beratungsmissionen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Afrika, den Vereinigten Staaten, Kanada und Europa in Bezug auf die Verwendung von Endod gegen Schistosomiasis und Zebramuscheln durch.[4] Die Zebramuscheln waren ein Problem in den Vereinigten Staaten, wo sie US-amerikanische Seen eroberte und Rohre beispielsweise von Wasserwerken verstopfte und somit eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung wurde.[3]

Ebenfalls 1989 zeichnete ihn die Universität Oslo (Norwegen) mit der Goldmedaille aus.[4] Lemma und Wolde-Yohannes arbeiteten 1990 mit John Lambert an der Carleton University in Ottawa in Kanada zusammen. Sie wurden durch das kanadische International Development Research Centre (IDRC) unterstützt.[5]

Ab 1999 war Wolde-Yohannes Chefberater für Endod und Heilpflanzen für die äthiopische Ethio Agri-CEFT Private Limited Company. Er war an der Förderung von Studien über Endod und Heilpflanzen zur Großproduktion und -verarbeitung für den nationalen und internationalen Vertrieb beteiligt. Im Jahr 2000 zeichnete ihn die Universität Addis Abeba mit der Goldmedaille und dem Verdienstzertifikat aus.[4]

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1989: Right Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis)
  • 1989: Goldmedaille der Universität Oslo
  • 2000: Goldmedaille und Verdienstzertifikat der Universität Addis Abeba

Werke (Auswahl)

  • 2003: Medicinal use and social status of the soap berry endod (Phytolacca odecandra) in Ethiopia. von Kjell B. Essera, Kassa Semagn und Legesse Wolde-Yohannes, Journal of Ethnopharmacology, Volume 85, Ausgabe 2-3, April 2003, Seiten 269–277[6]

Weblinks

Quellen