Bulgarien: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bulgarien''' (България [bɤɫg’arijɐ]; amtliche Bezeichnung '''Republik Bulgarien''', bulgarisch Република България) ist eine parlamentarische Republik in [[Europa]]. Die Hauptstadt ist Sofia. Bulgarien liegt in Südosteuropa, ist seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und seit dem 29. März 2004 Mitglied der NATO. Der Ministerpräsident Bulgariens ist seit November 2014 erneut Bojko Borissow (* 1959). Er war bereits von 2009 bis 2013 Ministerpräsident von Bulgarien.
'''Bulgarien''' (bulgarisch България [{{IPA|bɤɫg’arijɐ}}]; amtliche Bezeichnung '''Republik Bulgarien''', bulgarisch Република България) ist eine parlamentarische Republik in [[Europa]]. Die [[Hauptstadt]] ist [[Sofia]]. Bulgarien liegt in Südosteuropa, ist Mitglied der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], der [[NATO]], der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und des Europarats. Bulgarien ist umgeben (im Uhrzeigersinn) von [[Rumänien]], dem Schwarzen Meer, [[Türkei]], [[Griechenland]], [[Nordmazedonien]] und [[Serbien]].


Bulgarien ist umgeben (im Uhrzeigersinn) von [[Rumänien]], dem Schwarzen Meer, [[Türkei]], [[Griechenland]], [[Mazedonien]] und [[Serbien]].
== Geschichte ==
Von April 1877 bis März 1878 kam es im Russisch-Osmanischen Krieg zu einer militärische Auseinandersetzung zwischen dem Russischen Kaiserreich und dem Osmanischen Reich. Die Auseinandersetzung fand überwiegend auf dem Gebiet Bulgariens statt. Das Russische Kaiserreich gewann den Krieg. Der Frieden von San Stefano beendete den Russisch-Osmanischen Krieg und es kam zur Unabhängigkeit Bulgariens. Daher gilt der 3. März als Nationalfeiertag Bulgariens. Im Jahr 1887 wurde Ferdinand I. (1861–1948) Fürst. Er erklärte 1908 die völlige Loslösung vom Osmanischen Reich und nahm den Zarentitel an. Dadurch wurde aus dem Fürstentum das Zarentum Bulgarien. Das Zarentum Bulgarien bestand vom 5. Oktober 1908 bis zum 15. September 1946. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] (1939 bis 1945) wurde Bulgarien am 8. und 9. September 1944 von der Roten Armee der [[Sowjetunion]] besetzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs geriet Bulgarien unter sowjetischen Einfluss.
 
Am 15. September 1946 wurde die Volksrepublik Bulgarien gegründet. Am 4. Dezember 1947 wurde ihre erste Verfassung verabschiedet.<ref>[http://www.verfassungen.eu/bg/verf47-i.htm Verfassung der Volksrepublik Bulgarien (1947)]</ref> Todor Schiwkow (1911–1998) war vom 4. März 1954 bis zu seinem erzwungenen Rücktritt am 10. November 1989 der Staatschef von Bulgarien und erster Sekretär der Bulgarischen Kommunistischen Partei. 1955 wurde Bulgarien Mitglied der Vereinten Nationen und trat als Gründungsmitglied dem Warschauer Pakt bei. Ab November 1989 fanden in mehreren großen Städten des Landes Demonstrationen statt. Am 7. Dezember 1989 vereinigten sich mehrere Organisationen und gründeten die demokratische Oppositionsbewegung ''Union der Demokratischen Kräfte''. Sie führte die Demonstrationen an. Im Jahr 1990 wurde das Ende der kommunistischen Ära durch freie Wahlen eingeleitet.
 
Seit dem 29. März 2004 ist Bulgarien Mitglied der NATO und seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Von 2009 bis 2013 war und ab November 2014 war Bojko Borissow (* 1959) der Ministerpräsident von Bulgarien. Am 22. Januar 2012 wurde Rossen Plewneliew (* 1964) der Präsident Bulgariens. Im November 2016 verlor die von Bojko Borissow nominierten Präsidentschaftskandidatin Zezka Zatschewa die Präsidentenwahl in Bulgarien, woraufhin Bojko Borissow seinen Rücktritt ankündigte. Gewinner der Präsidentenwahl war Rumen Radew (* 1963).<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-11/bulgarien-praesidentenwahl-rumen-radew Bulgarien: Russlandfreundlicher General gewinnt Präsidentenwahl | ZEIT ONLINE, 13. November 2016]</ref> Am 14. November 2016 trat Ministerpräsident Bojko Borissow zurück. Am 22. Januar 2017 wurde der parteilose Rumen Radew der Präsident Bulgariens, nachdem er die Stichwahl zum Präsidenten Bulgariens 2016 gewann. Am 27. Januar 2017 wurden der frühere bulgarische Parlamentspräsident Ognjan Gerdschikow (* 1946) der Nationalen Bewegung für Stabilität und Fortschritt (NDSW) zum Interims-Regierungschef bis zu den geplanten Neuwahlen am 26. März 2017 ernannt.<ref>[http://www.dw.com/de/interims-premier-in-bulgarien-ernannt/a-37261289 Interims-Premier in Bulgarien ernannt | Aktuell Europa | DW.COM | 24.01.2017, 24.01.2017]</ref> Bei den vorgezogene Parlamentswahlen am 26. März 2017 wurde die konservative prowestlich eingestellte Partei GERB die meistgewählte Partei und bekam 33,54% aller Stimmen. Zweitstärkste Partei wurde die als [[russland]]freundlich geltende Bulgarische Sozialistische Partei (BSP) mit 27,93% aller Stimmen.<ref>[http://results.cik.bg/pi2017/rezultati/index.html Парламентарни избори :: Парламентарни избори 2017]</ref> Es waren die dritten Parlamentswahlen seit Mai 2013. Anfang April 2017 einigten sich die GERB und das nationalistische Wahlbündnis Vereinigte Patrioten darauf, dass Bojko Borissow wieder Ministerpräsident einer Koalitionsregierung in Sofia werden soll.<ref>[http://derstandard.at/2000055399527/Wahlsieger-Borissow-soll-wieder-in-Bulgarien-regieren Wahlsieger Borissow soll wieder in Bulgarien regieren - Bulgarien - derStandard.at › International, 4. April 2017]</ref> Am 4. Mai 2017 wurde Bojko Borissow zum dritten Mal zum Ministerpräsidenten gewählt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/bulgarien-boiko-borissow-zum-ministerpraesidenten-gewaehlt-a-1146136.html Bulgarien: Boiko Borissow zum Ministerpräsidenten gewählt - SPIEGEL ONLINE, 04.05.2017]</ref>
 
Bei der Parlamentswahl am 4. April 2021 wurde die GERB von Ministerpräsident Bojko Borissow mit über 25 % der Wählerstimmen erneut zur stärksten Kraft gewählt, gefolgt von der Partei ''Es gibt ein solches Volk'' (ITN) mit über 17 % und der BSP mit rund 15 %. Insgesamt zogen 6 Parteien in die 45. Volksversammlung Bulgariens ein.<ref>[https://bnr.bg/de/post/101449026/neues-parlament-bulgariens-wird-aus-6-parteien-bestehen Radio Bulgarien | Neues Parlament Bulgariens wird aus 6 Parteien bestehen, 06.04.21]</ref> Eine Regierungsbildung scheiterte jedoch mehrmals, so dass Neuwahlen angekündigt wurden. Im Mai 2021 übernahm der ehemalige General Stefan Janew (* 1960) interimsmäßig das Amt des Ministerpräsidenten.<ref>[https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/335980/parlamentswahl-in-bulgarien Parlamentswahl in Bulgarien | bpb, 5.7.2021]</ref> Am 11. Juli 2021 wurde die Neuwahlen zum Parlament durchgeführt. Erneut brachte sie keine klaren Mehrheitsverhältnisse hervor. Wahlsieger Slawi Trifonow (* 1966) landete mit seiner Partei ITN mit wenigen Tausend Stimmen Vorsprung und knapp 24 % vor der früheren Regierungspartei GERB. Der Sänger und Entertainer Trifonow kündigte eine Minderheitsregierung an,<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/bulgarien-parlamentswahl-trifonow-1.5351791 Wahl in Bulgarien: Wahlsieger Trifonow will keine Koalition bilden - Politik - SZ.de, 14. Juli 2021]</ref> zog dann aber im August 2021 zurück.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/bulgarien-trifonow-101.html Regierungspläne geplatzt: Bulgarien versinkt im politischen Chaos | tagesschau.de, 11.08.2021]</ref> Am 14. November 2021 wurde eine Parlamentswahl und die ersten Runde der Präsidentschaftswahl durchgeführt. Die darauf folgende Stichwahl zum Präsidenten gewann der amtierende Präsident Radew gegen seinen Herausforderer Anastas Gerdschikow.<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/bulgarien-stichwahl-radew-101.html Präsidentenwahl in Bulgarien: Präsident Radew vor zweiter Amtszeit | tagesschau.de, 21.11.2021]</ref> Am 13. Dezember 2021 übernahm Kiril Petkow (* 1980) das Amt des Ministerpräsidenten von Stefan Janew. Anfang Juni 2022 verkündete der Koalitionspartner ITN den Rückzug aus dem von Petkow angeführten Viererbündnis. Am 22. Juni 2022 wurde dann Ministerpräsident Kiril Petkow nach nur einem halben Jahr im Amt durch ein Misstrauensvotum gestürzt.<ref>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-06/bulgarien-ministerpraesident-kiril-petkow-missstrauensvotum Bulgarien: Ministerpräsident Kiril Petkow durch Misstrauensvotum gestürzt | ZEIT ONLINE, 22. Juni 2022]</ref>


== Geschichte ==
Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 2. Oktober 2022 setzte sich die GERB Partei mit Bojko Borissow als Spitzenkandidat mit 25,33 % vor der ''Wir setzen den Wandel fort'' (PP) Partei mit 20,2 % durch.<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1337066/umfrage/ergebnis-der-parlamentswahlen-in-bulgarien-2022/ Parlamentswahlen (Narodno Sabranie) in Bulgarien 2022 | Statista]</ref> Am 2. April 2023 kam es erneut zu einer Parlamentswahl. Bei der fünften Parlamentswahl innerhalb von zwei Jahren<ref>[https://www.tagesschau.de/ausland/europa/bulgarien-wahlen-2023-101.html Wahl in Bulgarien: Reformerbündnis liegt knapp vorn | tagesschau.de, 02.04.2023]</ref> gewann die Koalition GERB-SDS mit 26,51 % vor der Koalition ''Wir setzen den Wandel fort-Demokratisches Bulgarien'' (PP-DB) mit 24,54 %.<ref>[https://results.cik.bg/ns2023/rezultati/index.html Резултати :: Избори за народни представители 02 април 2023]</ref> Die vorgezogene Parlamentswahl am 9. Juni 2024 konnte das konservative Bündnis GERB-SDS mit 24,7 % der Stimmen gewinnen. Das PP-DB-Bündnis verlor über 10 % und erreichte nur noch 14,3 %. Die Wahlbeteiligung bei der sechsten Parlamentswahl in etwas mehr als zwei Jahren lag bei 33,8 %, der niedrigste Wert in der neuen bulgarischen Geschichte.<ref>[https://www.kas.de/de/laenderberichte/detail/-/content/gerb-gewinnt-erneut-bei-sechster-parlamentswahl-in-folge-und-ist-siegreich-auch-bei-der-europawahl GERB gewinnt erneut bei sechster Parlamentswahl in Folge und ist siegreich auch bei der Europawahl - Konrad-Adenauer-Stiftung]</ref> Bei der Parlamentswahl am 27. Oktober 2024 wurde das konservative Bündnis GERB-SDS mit 26,4 % der Stimmen erneut stärkste Kraft. Das war die siebte Parlamentswahl innerhalb von drei Jahren.<ref>[https://www.euractiv.de/section/europa-kompakt/news/bulgarien-borissows-gerb-partei-gewinnt-parlamentswahlen/ Bulgarien: Borissows GERB-Partei gewinnt Parlamentswahlen – Euractiv DE, 28. Okt. 2024]</ref>
Von April 1877 bis März 1878 kam es im Russisch-Osmanischen Krieg zu einer militärische Auseinandersetzung zwischen dem Russischen Kaiserreich und dem Osmanischen Reich. Die Auseinandersetzung fand überwiegend auf dem Gebiet Bulgariens statt. Das Russische Kaiserreich gewann den Krieg. Der Frieden von San Stefano beendete den Russisch-Osmanischen Krieg und es kam zur Unabhängigkeit Bulgariens. Daher gilt der 3. März als Nationalfeiertag Bulgariens. Im Jahr 1887 wurde Ferdinand I. (1861-1948) Fürst. Er erklärte 1908 die völlige Loslösung vom Osmanischen Reich und nahm den Zarentitel an. Dadurch wurde aus dem Fürstentum das Zarentum Bulgarien. Das Zarentum Bulgarien bestand vom 5. Oktober 1908 bis zum 15. September 1946. Während des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945) wurde Bulgarien am 8. und 9. September 1944 von der Roten Armee der [[Sowjetunion]] besetzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs geriet Bulgarien unter sowjetischen Einfluss.


Am 15. September 1946 wurde die Volksrepublik Bulgarien gegründet. Am 4. Dezember 1947 wurde ihre erste Verfassung verabschiedet.<ref>[http://www.verfassungen.eu/bg/verf47-i.htm Verfassung der Volksrepublik Bulgarien (1947)]</ref> Todor Schiwkow (1911-1998) war vom 4. März 1954 bis zu seinem erzwungenen Rücktritt am 10. November 1989 der Staatschef von Bulgarien und erster Sekretär der Bulgarischen Kommunistischen Partei. 1955 wurde Bulgarien Mitglied der Vereinten Nationen und trat als Gründungsmitglied dem Warschauer Pakt bei. Ab November 1989 fanden in mehreren großen Städten des Landes Demonstrationen statt. Am 7. Dezember 1989 vereinigten sich mehrere Organisationen und gründeten die demokratische Oppositionsbewegung ''Union der Demokratischen Kräfte''. Sie führte die Demonstrationen an. Im Jahr 1990 wurde das Ende der kommunistischen Ära durch freie Wahlen eingeleitet.
== Verwaltungsgliederung ==
Nach der bulgarischen Verfassung gilt Bulgarien als „Einheitsstaat mit örtlicher Selbstverwaltung“, in dem keine autonomen Gebiete zugelassen sind. Daher ist Bulgarien in 28 Verwaltungsbezirke (Oblaste) gegliedert. Die grundlegende administrativ-territoriale Einheit ist die Gemeinde (Община/''Obschtina'').


Seit dem 29. März 2004 ist Bulgarien Mitglied der NATO und seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Von 2009 bis 2013 war und ab November 2014 ist Bojko Borissow (* 1959) der Ministerpräsident von Bulgarien. Im November 2016 verlor die von Bojko Borissow nominierten Präsidentschaftskandidatin Zezka Zatschewa die Präsidentenwahl in Bulgarien, woraufhin Bojko Borissow seinen Rücktritt ankündigte. Gewinner der Präsidentenwahl war Rumen Radew (* 1963).<ref>[http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-11/bulgarien-praesidentenwahl-rumen-radew Bulgarien: Russlandfreundlicher General gewinnt Präsidentenwahl | ZEIT ONLINE, 13. November 2016]</ref>
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! Bezirk !! Bulgarisch !! Verwaltungssitz !! Region
|-
| Blagoewgrad || Благоевградска || Blagoewgrad || Südwestbulgarien
|-
| Burgas || Бургаска || Burgas || Südostbulgarien
|-
| Chaskowo || Хасковска || Chaskowo || Südwestbulgarien
|-
| Dobritsch || Добричка || Dobritsch || Nordostbulgarien
|-
| Gabrowo || Габровска || Gabrowo || Zentralbulgarien
|-
| Jambol || Ямболска || Jambol || Südostbulgarien
|-
| Kardschali || Кърджалийска || Kardschali || Südbulgarien
|-
| Kjustendil || Кюстендилска || Kjustendil || Westbulgarien
|-
| Lowetsch || Ловешка || Lowetsch || Nordbulgarien
|-
| Montana || Монтанска || Montana || Nordwestbulgarien
|-
| Pasardschik || Пазарджикска || Pasardschik || Südwestbulgarien
|-
| Pernik || Пернишка || Pernik || Westbulgarien
|-
| Plewen || Плевенска || Plewen || Nordbulgarien
|-
| Plowdiw || Пловдивска || Plowdiw || Zentralbulgarien
|-
| Rasgrad || Разградска || Rasgrad || Nordostbulgarien
|-
| Russe || Русенска || Russe || Nordbulgarien
|-
| Schumen || Шуменска || Schumen || Nordostbulgarien
|-
| Silistra || Силистренска || Silistra || Nordostbulgarien
|-
| Sliwen || Сливенска || Sliwen || Zentralbulgarien
|-
| Smoljan || Смолянска || Smoljan || Südbulgarien
|-
| Sofia || Софийска област || Sofia || Westbulgarien
|-
| Sofia-Stadt || София - град || Sofia || Westbulgarien
|-
| Stara Sagora || Старозагорска || Stara Sagora || Zentralbulgarien
|-
| Targowischte || Търговищка || Targowischte || Nordbulgarien
|-
| Warna || Варненска || Warna || Ostbulgarien
|-
| Weliko Tarnowo || Великотърновска || Weliko Tarnowo || Nordbulgarien
|-
| Widin || Видинска || Widin || Nordwestbulgarien
|-
| Wraza || Врачанска || Wraza || Nordwestbulgarien
|}


== Literatur ==
== Literatur ==
*1998: Bulgarien: Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Autoren Hans J Härtel und Roland Schönfeld, 319 Seiten, Pustet, ISBN 978-3791715407
*1998: ''Bulgarien: Vom Mittelalter bis zur Gegenwart'', Autoren Hans J Härtel und Roland Schönfeld, 319 Seiten, Pustet, {{ISBN|978-3791715407}}
*2001: Bulgarien zwischen West und Ost vom 7. bis 20. Jahrhundert: Sozial- und kulturhistorisch bedeutsame Epochen, Ereignisse und Gestalten, Wolfgang Geier, 276 Seiten, Harrassowitz, ISBN 978-3447044677
*2001: ''Bulgarien zwischen West und Ost vom 7. bis 20. Jahrhundert: Sozial- und kulturhistorisch bedeutsame Epochen, Ereignisse und Gestalten'', Wolfgang Geier, 276 Seiten, Harrassowitz, {{ISBN|978-3447044677}}
*2009: Bulgarien von Ost nach West: Zeitgeschichte ab 1939, Autoren Iskra Baeva und Evgenia Kalinova, Übersetzer Michael Meznik, 204 Seiten, new academic press, ISBN 978-3700316398
*2009: ''Bulgarien von Ost nach West: Zeitgeschichte ab 1939'', Autoren Iskra Baeva und Evgenia Kalinova, Übersetzer Michael Meznik, 204 Seiten, new academic press, {{ISBN|978-3700316398}}
*2011: Entwicklung der Volkswirtschaft Bulgariens von 1879 bis zur Gegenwart, 212 Seiten, Salzwasser Verlag, ISBN 978-3863830151
*2011: ''Entwicklung der Volkswirtschaft Bulgariens von 1879 bis zur Gegenwart'', 212 Seiten, Salzwasser Verlag, {{ISBN|978-3863830151}}
*2013: Donau-Bulgarien und der Balkan, Felix Philipp Kanitz, 816 Seiten, Salzwasser Verlag, Reprint, ISBN 978-3846044070
*2013: ''Donau-Bulgarien und der Balkan'', Felix Philipp Kanitz, 816 Seiten, Salzwasser Verlag, Reprint, {{ISBN|978-3846044070}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*http://www.government.bg/ Webseite der Regierung der Republik Bulgarien
*[https://www.government.bg/ Webseite der Regierung der Republik Bulgarien]
*http://www.nsi.bg/en National statistical institute ''(englisch)''
*[https://www.nsi.bg/en National statistical institute] ''(englisch)''
*http://www.auswaertiges-amt.de/Bulgarien
 
*{{Destatis|Europa/Bulgarien.html}}
*{{AuswAmt|Bulgarien}}
*[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/bu.html Bulgaria in The World Factbook]
*{{Destatis|bulgarien}}
*{{HLS|003350|Zvetelina Staikov}}
*{{CIA-WF|bulgaria|Bulgaria}}
*{{Iten-Online|europa/bulgarien/bulgarien}}
*{{CityPopulation|de/bulgaria}}
*{{Commons|Category:Bulgaria}}
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*{{Wikivoyage|Bulgarien}}
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== Quellen ==
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[[Kategorie:Küstenstaat]]
[[Kategorie:Küstenstaat]]

Aktuelle Version vom 11. November 2024, 08:00 Uhr

Republik Bulgarien
Република България

Republika Bălgarija
Wahlspruch: Съединението прави силата
(„In der Einigkeit liegt die Stärke“)
Amtssprache(n) Bulgarisch
Hauptstadt Sofia
Staats- und
Regierungsform
parlamentarische Republik
Währung 1 Lew (BGN) = 100 Stotinki
Unabhängigkeit 3. März 1878 (Erklärung)
22. September 1908 (Anerkennung vom Osmanischen Reich)
Nationalhymne Mila rodino (bulg. Мила родино)
(„Liebe Heimat“)
Zeitzone UTC+2 OEZ
UTC+3 OESZ (März bis Oktober)
Kfz-Kennzeichen BG
ISO 3166 BG, BGR, 100
Top-Level-Domain .bg
Telefonvorwahl +359

Bulgarien (bulgarisch България [bɤɫg’arijɐ]; amtliche Bezeichnung Republik Bulgarien, bulgarisch Република България) ist eine parlamentarische Republik in Europa. Die Hauptstadt ist Sofia. Bulgarien liegt in Südosteuropa, ist Mitglied der Vereinten Nationen, der NATO, der Europäischen Union und des Europarats. Bulgarien ist umgeben (im Uhrzeigersinn) von Rumänien, dem Schwarzen Meer, Türkei, Griechenland, Nordmazedonien und Serbien.

Geschichte

Von April 1877 bis März 1878 kam es im Russisch-Osmanischen Krieg zu einer militärische Auseinandersetzung zwischen dem Russischen Kaiserreich und dem Osmanischen Reich. Die Auseinandersetzung fand überwiegend auf dem Gebiet Bulgariens statt. Das Russische Kaiserreich gewann den Krieg. Der Frieden von San Stefano beendete den Russisch-Osmanischen Krieg und es kam zur Unabhängigkeit Bulgariens. Daher gilt der 3. März als Nationalfeiertag Bulgariens. Im Jahr 1887 wurde Ferdinand I. (1861–1948) Fürst. Er erklärte 1908 die völlige Loslösung vom Osmanischen Reich und nahm den Zarentitel an. Dadurch wurde aus dem Fürstentum das Zarentum Bulgarien. Das Zarentum Bulgarien bestand vom 5. Oktober 1908 bis zum 15. September 1946. Während des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945) wurde Bulgarien am 8. und 9. September 1944 von der Roten Armee der Sowjetunion besetzt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs geriet Bulgarien unter sowjetischen Einfluss.

Am 15. September 1946 wurde die Volksrepublik Bulgarien gegründet. Am 4. Dezember 1947 wurde ihre erste Verfassung verabschiedet.[1] Todor Schiwkow (1911–1998) war vom 4. März 1954 bis zu seinem erzwungenen Rücktritt am 10. November 1989 der Staatschef von Bulgarien und erster Sekretär der Bulgarischen Kommunistischen Partei. 1955 wurde Bulgarien Mitglied der Vereinten Nationen und trat als Gründungsmitglied dem Warschauer Pakt bei. Ab November 1989 fanden in mehreren großen Städten des Landes Demonstrationen statt. Am 7. Dezember 1989 vereinigten sich mehrere Organisationen und gründeten die demokratische Oppositionsbewegung Union der Demokratischen Kräfte. Sie führte die Demonstrationen an. Im Jahr 1990 wurde das Ende der kommunistischen Ära durch freie Wahlen eingeleitet.

Seit dem 29. März 2004 ist Bulgarien Mitglied der NATO und seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union. Von 2009 bis 2013 war und ab November 2014 war Bojko Borissow (* 1959) der Ministerpräsident von Bulgarien. Am 22. Januar 2012 wurde Rossen Plewneliew (* 1964) der Präsident Bulgariens. Im November 2016 verlor die von Bojko Borissow nominierten Präsidentschaftskandidatin Zezka Zatschewa die Präsidentenwahl in Bulgarien, woraufhin Bojko Borissow seinen Rücktritt ankündigte. Gewinner der Präsidentenwahl war Rumen Radew (* 1963).[2] Am 14. November 2016 trat Ministerpräsident Bojko Borissow zurück. Am 22. Januar 2017 wurde der parteilose Rumen Radew der Präsident Bulgariens, nachdem er die Stichwahl zum Präsidenten Bulgariens 2016 gewann. Am 27. Januar 2017 wurden der frühere bulgarische Parlamentspräsident Ognjan Gerdschikow (* 1946) der Nationalen Bewegung für Stabilität und Fortschritt (NDSW) zum Interims-Regierungschef bis zu den geplanten Neuwahlen am 26. März 2017 ernannt.[3] Bei den vorgezogene Parlamentswahlen am 26. März 2017 wurde die konservative prowestlich eingestellte Partei GERB die meistgewählte Partei und bekam 33,54% aller Stimmen. Zweitstärkste Partei wurde die als russlandfreundlich geltende Bulgarische Sozialistische Partei (BSP) mit 27,93% aller Stimmen.[4] Es waren die dritten Parlamentswahlen seit Mai 2013. Anfang April 2017 einigten sich die GERB und das nationalistische Wahlbündnis Vereinigte Patrioten darauf, dass Bojko Borissow wieder Ministerpräsident einer Koalitionsregierung in Sofia werden soll.[5] Am 4. Mai 2017 wurde Bojko Borissow zum dritten Mal zum Ministerpräsidenten gewählt.[6]

Bei der Parlamentswahl am 4. April 2021 wurde die GERB von Ministerpräsident Bojko Borissow mit über 25 % der Wählerstimmen erneut zur stärksten Kraft gewählt, gefolgt von der Partei Es gibt ein solches Volk (ITN) mit über 17 % und der BSP mit rund 15 %. Insgesamt zogen 6 Parteien in die 45. Volksversammlung Bulgariens ein.[7] Eine Regierungsbildung scheiterte jedoch mehrmals, so dass Neuwahlen angekündigt wurden. Im Mai 2021 übernahm der ehemalige General Stefan Janew (* 1960) interimsmäßig das Amt des Ministerpräsidenten.[8] Am 11. Juli 2021 wurde die Neuwahlen zum Parlament durchgeführt. Erneut brachte sie keine klaren Mehrheitsverhältnisse hervor. Wahlsieger Slawi Trifonow (* 1966) landete mit seiner Partei ITN mit wenigen Tausend Stimmen Vorsprung und knapp 24 % vor der früheren Regierungspartei GERB. Der Sänger und Entertainer Trifonow kündigte eine Minderheitsregierung an,[9] zog dann aber im August 2021 zurück.[10] Am 14. November 2021 wurde eine Parlamentswahl und die ersten Runde der Präsidentschaftswahl durchgeführt. Die darauf folgende Stichwahl zum Präsidenten gewann der amtierende Präsident Radew gegen seinen Herausforderer Anastas Gerdschikow.[11] Am 13. Dezember 2021 übernahm Kiril Petkow (* 1980) das Amt des Ministerpräsidenten von Stefan Janew. Anfang Juni 2022 verkündete der Koalitionspartner ITN den Rückzug aus dem von Petkow angeführten Viererbündnis. Am 22. Juni 2022 wurde dann Ministerpräsident Kiril Petkow nach nur einem halben Jahr im Amt durch ein Misstrauensvotum gestürzt.[12]

Bei der vorgezogenen Parlamentswahl am 2. Oktober 2022 setzte sich die GERB Partei mit Bojko Borissow als Spitzenkandidat mit 25,33 % vor der Wir setzen den Wandel fort (PP) Partei mit 20,2 % durch.[13] Am 2. April 2023 kam es erneut zu einer Parlamentswahl. Bei der fünften Parlamentswahl innerhalb von zwei Jahren[14] gewann die Koalition GERB-SDS mit 26,51 % vor der Koalition Wir setzen den Wandel fort-Demokratisches Bulgarien (PP-DB) mit 24,54 %.[15] Die vorgezogene Parlamentswahl am 9. Juni 2024 konnte das konservative Bündnis GERB-SDS mit 24,7 % der Stimmen gewinnen. Das PP-DB-Bündnis verlor über 10 % und erreichte nur noch 14,3 %. Die Wahlbeteiligung bei der sechsten Parlamentswahl in etwas mehr als zwei Jahren lag bei 33,8 %, der niedrigste Wert in der neuen bulgarischen Geschichte.[16] Bei der Parlamentswahl am 27. Oktober 2024 wurde das konservative Bündnis GERB-SDS mit 26,4 % der Stimmen erneut stärkste Kraft. Das war die siebte Parlamentswahl innerhalb von drei Jahren.[17]

Verwaltungsgliederung

Nach der bulgarischen Verfassung gilt Bulgarien als „Einheitsstaat mit örtlicher Selbstverwaltung“, in dem keine autonomen Gebiete zugelassen sind. Daher ist Bulgarien in 28 Verwaltungsbezirke (Oblaste) gegliedert. Die grundlegende administrativ-territoriale Einheit ist die Gemeinde (Община/Obschtina).

Bezirk Bulgarisch Verwaltungssitz Region
Blagoewgrad Благоевградска Blagoewgrad Südwestbulgarien
Burgas Бургаска Burgas Südostbulgarien
Chaskowo Хасковска Chaskowo Südwestbulgarien
Dobritsch Добричка Dobritsch Nordostbulgarien
Gabrowo Габровска Gabrowo Zentralbulgarien
Jambol Ямболска Jambol Südostbulgarien
Kardschali Кърджалийска Kardschali Südbulgarien
Kjustendil Кюстендилска Kjustendil Westbulgarien
Lowetsch Ловешка Lowetsch Nordbulgarien
Montana Монтанска Montana Nordwestbulgarien
Pasardschik Пазарджикска Pasardschik Südwestbulgarien
Pernik Пернишка Pernik Westbulgarien
Plewen Плевенска Plewen Nordbulgarien
Plowdiw Пловдивска Plowdiw Zentralbulgarien
Rasgrad Разградска Rasgrad Nordostbulgarien
Russe Русенска Russe Nordbulgarien
Schumen Шуменска Schumen Nordostbulgarien
Silistra Силистренска Silistra Nordostbulgarien
Sliwen Сливенска Sliwen Zentralbulgarien
Smoljan Смолянска Smoljan Südbulgarien
Sofia Софийска област Sofia Westbulgarien
Sofia-Stadt София - град Sofia Westbulgarien
Stara Sagora Старозагорска Stara Sagora Zentralbulgarien
Targowischte Търговищка Targowischte Nordbulgarien
Warna Варненска Warna Ostbulgarien
Weliko Tarnowo Великотърновска Weliko Tarnowo Nordbulgarien
Widin Видинска Widin Nordwestbulgarien
Wraza Врачанска Wraza Nordwestbulgarien

Literatur

  • 1998: Bulgarien: Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Autoren Hans J Härtel und Roland Schönfeld, 319 Seiten, Pustet, ISBN 978-3791715407
  • 2001: Bulgarien zwischen West und Ost vom 7. bis 20. Jahrhundert: Sozial- und kulturhistorisch bedeutsame Epochen, Ereignisse und Gestalten, Wolfgang Geier, 276 Seiten, Harrassowitz, ISBN 978-3447044677
  • 2009: Bulgarien von Ost nach West: Zeitgeschichte ab 1939, Autoren Iskra Baeva und Evgenia Kalinova, Übersetzer Michael Meznik, 204 Seiten, new academic press, ISBN 978-3700316398
  • 2011: Entwicklung der Volkswirtschaft Bulgariens von 1879 bis zur Gegenwart, 212 Seiten, Salzwasser Verlag, ISBN 978-3863830151
  • 2013: Donau-Bulgarien und der Balkan, Felix Philipp Kanitz, 816 Seiten, Salzwasser Verlag, Reprint, ISBN 978-3846044070

Weblinks

Quellen

  1. Verfassung der Volksrepublik Bulgarien (1947)
  2. Bulgarien: Russlandfreundlicher General gewinnt Präsidentenwahl | ZEIT ONLINE, 13. November 2016
  3. Interims-Premier in Bulgarien ernannt | Aktuell Europa | DW.COM | 24.01.2017, 24.01.2017
  4. Парламентарни избори :: Парламентарни избори 2017
  5. Wahlsieger Borissow soll wieder in Bulgarien regieren - Bulgarien - derStandard.at › International, 4. April 2017
  6. Bulgarien: Boiko Borissow zum Ministerpräsidenten gewählt - SPIEGEL ONLINE, 04.05.2017
  7. Radio Bulgarien | Neues Parlament Bulgariens wird aus 6 Parteien bestehen, 06.04.21
  8. Parlamentswahl in Bulgarien | bpb, 5.7.2021
  9. Wahl in Bulgarien: Wahlsieger Trifonow will keine Koalition bilden - Politik - SZ.de, 14. Juli 2021
  10. Regierungspläne geplatzt: Bulgarien versinkt im politischen Chaos | tagesschau.de, 11.08.2021
  11. Präsidentenwahl in Bulgarien: Präsident Radew vor zweiter Amtszeit | tagesschau.de, 21.11.2021
  12. Bulgarien: Ministerpräsident Kiril Petkow durch Misstrauensvotum gestürzt | ZEIT ONLINE, 22. Juni 2022
  13. Parlamentswahlen (Narodno Sabranie) in Bulgarien 2022 | Statista
  14. Wahl in Bulgarien: Reformerbündnis liegt knapp vorn | tagesschau.de, 02.04.2023
  15. Резултати :: Избори за народни представители 02 април 2023
  16. GERB gewinnt erneut bei sechster Parlamentswahl in Folge und ist siegreich auch bei der Europawahl - Konrad-Adenauer-Stiftung
  17. Bulgarien: Borissows GERB-Partei gewinnt Parlamentswahlen – Euractiv DE, 28. Okt. 2024